Sauerstoff zusammensetzung?

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https://www.welt.de/wissenschaft/article889026/Reiner-Sauerstoff-schadet-Herz-und-Hirn.html

Reiner Sauerstoff schadet Herz und Hirn

Der Neurobiologe von der Universität von Kalifornien in Los Angeles verweist auf seine neue Studie. Danach kann Sauerstoff pur gerade eine Minderversorgung des Gewebes mit diesem Stoff hervorrufen und das Gehirn schädigen – er bewirkt also das Gegenteil dessen, was eigentlich erreicht werden soll. Eine geringe Menge an Kohlendioxid (CO 2 ) zugemischt, fünf Prozent, könne dies jedoch verhindern, schreiben Harper und seine Kollegen jetzt im Fachmagazin „PLoS Medicine“.

Das Team war entsprechenden Hinweisen nachgegangen und hatte 14 gesunde Kinder im Alter von acht bis 15 Jahren mal reinen Sauerstoff, mal Sauerstoff mit fünf Prozent CO 2 einatmen lassen. Parallel dazu maßen die Forscher verschiedene physiologische Parameter wie Puls, Atemfrequenz und Blutdruck. Außerdem machten sie Aufnahmen des Gehirns mit der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT). Mit ihr lässt sich die Aktivität der verschiedenen Hirnareale messen.

Wie sich zeigte, beschleunigte reiner Sauerstoff die Atmung. Das führte dazu, dass die Probanden vermehrt das Stoffwechselendprodukt Kohlendioxid (CO 2 ) ausatmeten, was dessen Konzentration im Organismus zu sehr sinken ließ (Hypokapnie). Das wiederum bewirkte, dass sich Blutgefäße verengten. Infolgedessen sank die Blut- und damit die Sauerstoffversorgung des Gehirns.

Parallel dazu stieg in einigen Hirnregionen der Kinder die Aktivität: in dem für die Blutdruckregulation zuständigen Hippocampus, in einem ebenfalls für den Blutdruck sowie für die Schmerzwahrnehmung zuständigen Bereich der Hirnrinde sowie in der Inselrinde, die physischen und psychischen Stress verarbeitet. Diese Veränderungen brachten auch den Hypothalamus zum Reagieren, so Harper. „Der Hypothalamus überreagiert, indem er eine Flut von Hormonen und Neurotransmittern ausschüttet. Sie behindern die Fähigkeit des Herzes, Blut zu pumpen und Sauerstoff zu transportieren – das Gegenteil dessen, was man bei der Wiederbelebung erreichen will.“

Sei dem Atemgas indes ein wenig CO 2 zugesetzt, entspannten sich die Gefäße, normalisiere dies die Durchblutung und „beruhige“ den Hypothalamus, wie sich die Wissenschaftler ausdrücken. Sie empfehlen, immer dann, wenn eine hochprozentige Sauerstoffzufuhr unabdingbar sei, dem Atemgas Kohlendioxid hinzuzufügen. Das gelte, unter Vorbehalt weiterer Studien, auch und gerade für Neugeborene und Opfer von Schlaganfällen, Herzinfarkten und Kohlenmonoxidvergiftungen.

MinaMango  16.07.2023, 23:14

woa respekt

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