rechtschreibung nachschauen wäre äußerst nett

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Das vorliegende Gedicht "Das Hungerlied" (ohne Komma!) ist ein Volkslied von Georg Weerth. Entstanden ist es während der Weberaufstände 1844, weshalb es der literarischen Epoche Vormärz zugeordnet werden kann. Diese Aufstände gingen unter anderem von am Hungertod nagenden Bürgern aus, welche auf verschiedenste Missstände aufmerksam machten. In diesem Fall wendet sich das Volk an den König, beschreibt dem König seine Lage und fordert schnellstmöglich eine Verbesserung der Situation. Geschrieben ist das Gedicht in Form eines Kreuzreimes. Das Metrum ist zum größten Teil ein Jambus [und das lyrische Ich ist aus der Ich-Form welches die Gedanken des Volkes äußert. - unverständlich!] 

In der ersten Strophe wird der König vom Volk angesprochen: (Doppelpunkt) "Verehrter Herr und König". Dies stellt sich im weiteren Verlauf jedoch als Ironie heraus . Im zweiten Vers wird der König gefragt, ob er über die "schlimme Geschichte" seines Volkes Bescheid wisse. Zudem wird er mit "du" angesprochen, was gegenüber einem König sehr respektlos ist. In den ersten beiden Versen (ohne Komma) wird der König zunächst angesprochen (schon wieder "angesprochen"...), anschließend wird mit rhetorischen Fragen die Einleitung in das [folgende Gedicht - wir sind doch schon mittendrin!] vorbereitet. 

Ab dem dritten Vers fängt eine Problematisierung an [eine Problematisierung fängt nicht an...], welche sich in der zweiten und dritten Strophe fortwährend steigert. In den Wörtern "wenig", "nicht", "darben", "Not", "starben", "Hungertod" wird die Verzweiflung des Volkes deutlich. In der zweiten Strophe wird die Aufzählung durch die Anapher am Satzanfang zusätzlich unterstützt. Am Ende der zweiten Strophe wird die Not des Volkes maximal gesteigert. Mit dem Wort "Hungertod" wird der Höhepunkt ihres Leidens beschrieben. In der dritten Strophe findet dann eine Wende statt, bei der dem König gedroht wird, dass er das Volk von seinem Leid erlösen soll oder er wird selbst "gefressen". Die Wut und Erzürnung des Volkes gegenüber dem König wird durch die Verben "packen" und "fressen" nochmals hervorgehoben. Zum Ende hin wird der König nochmal persönlich angesprochen und als Verantwortlicher für das Leid bestimmt. 

Es wird in diesem Gedicht deutlich, dass hier Kritik an den politischen Verhältnissen geübt werden soll, in diesem Fall am absolutistischen Herrschaftssystem und am König selbst. Zusammenfassend (ohne Komma) soll dieses Gedicht die Verzweiflung und Not des Volkes unter den absolutistischen Herrschern zeigen [und vor dem Wiederaufleben dieses Systems zu warnen - wo das?].

Das Metrum ist in meinen Augen zu unregelmäßig, um größtenteils von einem Jambus zu sprechen.

Mir ist die Interpretation zu sehr Inhaltsangabe, die sprachlichen Mittel werden nicht (ausreichend) herausgestellt und zu wenig zum Inhalt in Beziehung gesetzt. Die Metapher am Ende (fressen) wird nicht erkannt. 

LolleFee  03.06.2015, 16:31

Vielen Dank für den Stern!

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"am Hungertod nagenden Bürgern" Das ist eine komische Wendung.

Entweder nagen die Bürger am Hungertuch oder  - was mir besser gefällt, sie stehen vor dem Hungertod.

Statt "In diesem Fall wendet sich das Volk" : In 'Das Hungerlied' wendet sich das Volk...

"und das Lyrische-Ich ist aus der Ich-Form welches die Gedanken des Volkes äußert" = seltsame Formulierung: "Das gesamte Gedicht ist in direkter Rede verfasst. Das lyrische Ich wendet sich in der Wir-Form als Vertreter des Volkes, an den König als Adressaten. Insofern kann man sagen, dass es sich nicht streng um ein lyrisches Ich handelt, sondern das gesammte Volk als Kläger der eigentliche Sprecher ist."

Zweiter Absatz: Bescheid schreibt man groß.

Ich sehe zudem nur eine Frage, mit der das Gedicht eingeleitet wird. Hier könntest Du etwas straffen. Du hast im zweiten Absatz immer die Wendung "In der ersten Strophe../ Im ersten Vers usw." Kannst Du da vielleicht wechseln?

Die Anapher, die in der Aufzählung verwendet wird und die Du anführst, würde ich zitieren. Ansonsten würde ich Dir vorschlagen den Begriff "Spannungsbogen" zu verwenden und anführen, wie er realisiert wird: Der Aufbau der  Hungersnot wird nacherzählt, Aggressivität und Not steigern sich zu einer Situation in der das Volk zu allem Bereit ist.

Die beiläufige (obgleich wie Du richtig sagst respektlose Anrede) der ersten Strophe, wird sarkastisch in der letzten Strophe "Oh König" wiederholt. Aus einer vermeintlich harmlosen 'Geschichte' wird eine unverholene Drohung, die exakt mit dem letzten Wort "Dich" des Gedichtes (zusammen mit dem Spannungsbogen) endet. 

Die Kommasetzung scheint mir ok.

 

Folgendes ist mir beim Überfliegen aufgefallen:

Das vorliegende Gedicht "Das Hungerlied", ist ein Volkslied von Georg Weerth. Entstanden ist es während der Weberaufstände 1844, weshalb es der literarischen Epoche Vormärz zugeordnet werden kann. Diese Aufstände gingen unter anderem von am Hungertuch nagenden Bürgern aus, welche auf verschiedenste Missstände aufmerksam machten. In diesem Fall wendet sich das Volk an den König, beschreibt dem König seine Lage und fordert schnellst möglich eine Verbesserung der Situation. Geschrieben ist das Gedicht in Form eines Kreuzreimes. Das Metrum ist zum größten Teil ein Jambus und das Lyrische-Ich ist aus der Ich-Form, welches die Gedanken des Volkes äußert (vlt. anders formulieren).

In der ersten Strophe wird der König vom Volk angesprochen:(!) "Verehrter Herr und König", was sich im weiteren Verlauf jedoch als Ironie herausstellt . Im zweiten Vers wird der König gefragt, ob er über die "schlimme Geschichte" seines Volkes Bescheid wisse. Zudem wird er mit "du" angesprochen, was gegenüber einem König sehr respektlos ist. In den ersten beiden Versen (!) wird der König zunächst angesprochen, anschließend wird mit rhetorischen Fragen die Einleitung in das folgende Gedicht vorbereitet.

Ab dem dritten Vers fängt eine Problematisierung an, welche sich in der zweiten und dritten Strophe fortwährend steigert. Mit den Wörtern "wenig", "nicht", "darben", "Not", "starben", "Hungertod" wird die Verzweiflung des Volkes deutlich. In der zweiten Strophe wird die Aufzählung durch die Anapher am Satzanfang zusätzlich unterstützt. Am Ende der zweiten Strophe wird die Not des Volkes maximal gesteigert. Mit dem Wort "Hungertod" wird der Höhepunkt ihres Leidens beschrieben (Der Tod als Höhepunkt des Lebens?!). In der dritten Strophe findet dann eine Wende statt, bei der dem König gedroht wird, dass er das Volk von seinem Leid erlösen soll oder er würde (da bin ich nicht ganz sicher) selber "gefressen". Die Wut und Erzürnung des Volkes gegenüber dem König wird durch die Verben "packen" und "fressen" nochmals hervorgehoben. Zum Ende hin (vlt. besser: gegen Ende des Gedichtes) wird der König nochmal persönlich angesprochen und als Verantwortlicher für das Leid bestimmt (vlt. besser: herausgestellt oder beschrieben).

Es wird in diesem Gedicht deutlich, dass hier Kritik an den politischen Verhältnissen vorgenommen werden soll. In diesem Fall am absolutistischen Herrschaftssystem und am König selbst. Zusammenfassend, soll dieses Gedicht die Verzweiflung und Not des Volkes unter den absolutistischen Herrschern zeigen und vor dem Wiederaufleben dieses Systems zu warnen.

P.S.: Die (!) stehen für Stellen, an denen ich die Interpunktion geändert habe. Sonst würde das nicht auffallen.


Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Sprachgefühl, Schule und vor allem Lernen von GF!

In diesem Fall wendet sich das Volk an den König, beschreibt dem König seine Lage und fordert schnellstmöglich eine Verbesserung der Situation.

Im zweiten Vers wird der König gefragt, ob er über die "schlimme Geschichte" seines Volkes Bescheid wisse.

Ab dem dritten Vers fängt eine Problematisierung an, welche sich in der zweiten und dritten Strophe fortwährend steigert.


Die fett gedruckten Wörter habe ich geändert.