Post-Covid - darf der Arzt Folgekrankschreibung verweigern?

4 Antworten

Bei mir wurde auch Blut abgenommen und es ist alles in Ordnung, bis auf etwas zu niedriges Eisen.. EKG ist auch gut. Also es wurde nichts gefunden. Sonst hat der Arzt nichts gemacht, nur gesagt dass ich noch Erholung brauche. Ich hatte von Mitte April bis in den Mai Corona und bin seit letzter Woche Montag wieder arbeiten, aber nicht wegen meinem Arzt, sondern leider wegen der Arbeit..Personal ist knapp bis nicht mehr vorhanden. Ich schleppe mich eigentlich täglich hin.

Anjachen60 
Fragesteller
 15.05.2022, 23:30

Das ist nicht gut und die Gefahr eines sog. "Crashs" relativ groß. Schau mal in die Selbsthilfegruppe von Long-Covid-Erkrankten bei Facebook. Ich habe ein Erschöpfungssyndrom und Konzentrationsprobleme. Ich kann deshalb keine Leistung im Job erbringen. Was nützt es also dem AG, wenn ich dann zur Arbeit komme?

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Ich bin zwar erst 16, aber ich denke es ist wichtig am Ball dran zu bleiben und es weiter zu probieren einen Arzt aufzusuchen, der einem helfen kann in dieser Situation. Ich weiß du hast deine Frage schon vor 6 Monaten gestellt, ich hoffe du bist fündig geworden.

Ich leide auch an Post-Covid und das schon seit über einem Jahr. Ich habe grade so meinen 10. Klasse Abschluss geschafft und das mit sehr viel Ehrgeiz. Ich glaube das ist sehr wichtig bei der Krankheit das man die Hoffnung und vor allem den Ehrgeiz nicht verliert, dies hat mir zumindest die Zeit gezeigt. Man muss dem ganzen auch sehr viel Zeit geben, was echt nicht leicht fällt.

Es gibt ja sehr viele Symptome...Ich habe zum Beispiel Brustkorbschmerzen, die wie so ein Druckgefühl sind, Herzschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen habe ich auch, die dann auch zur Erschöpfung beitragen. Ich denke ich leide auch an dem Fatique-Syndrom (Müdigkeit), was die Krankheit Post-Covid ja auch beinhalten soll. Konzentrationsschwächen, Wortfindungsstörungen, wie auch Schlafstörungen begleiten ebenfalls meinen Alltag. Ich habe auch Reizhusten, der bei Anstrengung (sprechen, spazieren gehen, Allgemein laufen oder Sport machen, was ich eh nicht wirklich ausüben kann oder auch andere Sachen) schlimmer wird, wie auch das Druck Gefühl auf der Brust wird bei Anstrengung schlimmer.

Ich war ganz am Anfang bei meinem Hausarzt, der mich schon unterstützt hat und mir gleich eine Reha ausschreiben wollte, was natürlich nicht klappte, wenn man eine Anfrage stellt mit die Patientin hatte 2 x Corona in kürzester Zeit. Ich sollte laut ihm zum Pneumologen (Lunge) und Kardiologen (Herz), was ich auch tat, um Ergebnisse zu holen für die Krankenkasse, dass ich an einer Rehabilationsmaßnamhme teilnehmen darf. Mit Herz und Lunge ist zwar damals im März alles gut gewesen, aber trotzdem fragt man sich noch bis heute, warum man denn die Schmerzen hat, wenn alles gut sein soll. Meine Lungenärztin hat mich dann unter ihre Fittiche genommen und unterstützt mich bis heute noch und war auch ein guter Grund, warum ich noch zu einer Reha kam. Die Reha hat mir zwar dann doch nicht wirklich geholfen, aber ich konnte trotzdem ein paar Sachen mitnehmen, die ich Zuhause jetzt anwenden kann, wie zu einer Selbsthilfegruppe gehen, was ich am 1.12. machen werde.

Ich habe schon Verbesserungen im Laufe des Jahres gesehen, ich kann mich jetzt schon ein wenig mehr belasten, nur trotzdem kann ich leider nicht regelmäßig zur Schule gehen, was einen auch sehr belastet und da ist es umso wichtiger sich Unterstützung zu suchen.

Ich war vor meiner ersten Infektion ein sportlicher Mensch, der quasi ohne Sport nicht konnte und jetzt durch den Mist seine Leidenschaft nicht mehr ausüben kann und ich bin mir sicher so geht es auch vielen anderen. Mein Tipp ist dabei sucht auch andere Sachen, die nicht so anstrengend sind und euch trotzdem Spaß machen können. Ich bin jetzt zum Gitarre spielen gekommen und habe einfach gelernt, dass es so wichtig ist in dieser Situation Dinge zu machen, die einem Spaß machen. Das soziale in der Zeit ist ebenfalls wichtig, sonst verliert man sich selbst und das wäre überhaupt nicht gut, weil dann hat man die Krankheit siegen lassen und ich glaube das will man nicht, ich zumindest nicht.

Ich hoffe für diejenigen, die das hier lesen und auch betroffen sind, dass es euch bald wieder besser geht und bitte gebt nicht auf, ich bin mir sicher irgendwann wird es besser oder man wird einen Weg finden, dass man durch das Leben mit so einer Krankheit kommt, wenn hoffentlich mal die Forschungen weiter sind und die Ärzte viel mehr wissen. Gute Besserung an alle!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Anjachen60 
Fragesteller
 18.11.2022, 23:48

Danke für deine ausführliche Schilderung. Ich wünsche dir alles Gute und gute Besserung. Ich denke aber, dass es auch vom Alter abhängig ist, wie sehr man sich noch aufraffen kann. Ich bin seit über 7 Monaten krank geschrieben. Eine Reha habe ich immer noch nicht erhalten. Zumindest habe ich eine in Aussicht. Es ist schwer, mit Denkproblemen zahllose Formulare auszufüllen und Anträge zu stellen. Hier müssten wesentliche Erleichterungen geschaffen werden. Auch kann man während einer Reha allein vom Übergangsgeld kaum leben, erst Recht nicht bei den momentanen Kosten. Ich frage mich, was Menschen ohne jegliche Ersparnisse machen. Die Leute sollten doch in erster Linie schnell betreut werden, um genesen zu können. Leider zieht sich alles endlos hin. Das finde ich schlimm.

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sunfl0werm00d  19.11.2022, 09:50
@Anjachen60

Das tut mir leid, dass es bei dir überhaupt nicht voran geht. Ja es ist traurig, dass die Hilfe nicht angeboten wird, was so wichtig wäre, für diejenigen die wegen der Sache nicht arbeiten gehen können und dann deshalb Schwierigkeiten haben mit dem Wenigen was man besitzt weiter leben zu können.

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73848494  10.12.2023, 20:47

Hi Sunfl0werm00d nun istbes wieder 1 Jahr her und wollte mal fragen wie du dich fühlst? Es tut mir im Herzen weh weil du noch soooo Jung bist! Ich boffe dir geht es besser? Ich habe auch Symptome entwickelt habe mich vor 1 monat das erste mal angesteckt (bin ungeimpft) und hab so schwierigkeiten mit der Luft manchmal und ein druck in der Brust/Kopf sowie ne Last auf Schulter/Nacken keine Ahnung... ich hoffe und bete das es vergeht...

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sunfl0werm00d  26.04.2024, 17:12
@73848494

Das hoffe ich für dich auch sehr!🙏 Ist es denn bei dir schon besser geworden?

Zu deiner Frage: Mir geht es leider immer noch nicht besser. Und ich sage noch nicht, weil die Hoffnung bei mir soo groß immer noch ist, dass der Scheiß mal weg geht. Ich bin jetzt 18 und ich habe deshalb noch hoffnung, weil ich vertrauen in meinen körper habe, dass er das wieder hinbekommt und das Ganze vor allem wegbekommt. Wo natürlich Vertrauen haben klein geschrieben ist. Weil warum Vertrauen haben in einem Körper der dir so fremd ist?

Ich war jetzt nochmals auf Reha im Nov23-Feb24 tatsächlich, weil die mir echt gut tat und ich unfassbar viel lernen konnte. Natürlich sieht es Zuhause wieder anders aus, heißt zustand hat sich wieder verschlechtert. Ich konnte bei der Reha aber sehen, dass ich am Tag 6h (Therapien usw.) belastbar sein konnte und das war echt ein Meilenstein! Für dich oder die Leute, die das hier lesen, empfehle ich auf jeden Fall eine Reha auch zu machen, wenn es nötig ist und überhaupt für einen auch gesundheitlich machbar ist! Denn, ihr könnt da unfassbar viel über die Krankheit, euren Körper und euch selbst lernen. Klar kann es in die Hose gehen, aber ich denke wenigstens einen Versuch ist es wert.

Sonst bin ich immer wieder von Charité bis Ärzte gependelt und bin jetzt wieder am Punkt wo meine Woche mit Therapien vollgepumpt ist, die mir aber gut tun! (Psycho,Physio, Ergo) Ich bin natürlich immer noch auf der Suche nach Hilfe und kann nur weiter empfehlen, nicht aufzugeben und weiter zu machen, auch wenn es verdammt schwer ist!!!

Was auch wichtig ist, die Situation probieren zu akzeptieren und damit zu leben. Natürlich heißt das nicht, man gibt auf, sondern man sollte weiter kämpfen aber das akzeptieren, dass es gerade nicht anders geht, ist extrem wichtig!

Ich bin gerade dabei an eine Reha unterstützende Ausbildung zu kommen über Arbeitsamt, weil ich es probieren will, was zu riskieren, um meiner beruflichen Zukunft einen Schritt näher zu gehen. Ob das klappt ist anzuzweifeln ja, aber ich probiere es. Und das ist auch eine Sache mit dem probieren und kämpfen, extrem wichtig. Denn, so seht ihr was ihr könnt und was geht. Wenn man nur liegt und in das loch weiter fällt (was vollkommen verständlich ist), bringt es nichts!!!

Ich hoffe sehr bei dir sind die Symptome besser geworden und du bist nicht so extrem am leiden🫂 Bei mir besteht immer noch die Luft-Probleme (da hat mir während der Reha niedrig dorsiertes Cortison geholfen, vielleicht sprichst du das mal bei einem Pneumologen an). Physiotherapie empfehle ich dir sehr bei den Nacken/Schulter problemen und natürlich auch dem Druck auf dem Brustkorb, das muss immer wieder frei gemacht werden und es gibt auch gute Übungen für, vielleicht kannst du bei denen auch paar lernen, sowie Atemübungen.

Und sonst kannst du mir gerne schreiben, wenn du noch mehr Infos zu irgendwas brauchst🫶 Gute Besserung dir!

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Da kannst Du einen anderen Arzt aufsuchen . Beeinträchtigungen von einem Jahr gibt es ab und an ; zum Teil auch länger .

Woher ich das weiß:Recherche

Hallo,

Ich habe auch Post- Covid. Habe jetzt die Erfahrung gemacht, dass es Ärzte gibt, für die ein negativer Test auch gleich gesund bedeutet und die wollen einem dann nicht mehr krank schreiben. Damit man ja wieder so schnell wie möglich Leistung erbringt,... 🙄 Aber mein Hausarzt ist zum Glück verständnisvoll, der hat mich dann noch krank geschrieben.

Das macht jeder Arzt anders.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Anjachen60 
Fragesteller
 15.05.2022, 23:19

Welcher Test wurde bei dir gemacht? Meine Blutanalyse ergab nichts, aber neurologische Beschwerden lassen sich mit sowas ja auch nicht nachweisen und diese Untersuchungen stehen bei mir noch aus.

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