Ich bin zwar erst 16, aber ich denke es ist wichtig am Ball dran zu bleiben und es weiter zu probieren einen Arzt aufzusuchen, der einem helfen kann in dieser Situation. Ich weiß du hast deine Frage schon vor 6 Monaten gestellt, ich hoffe du bist fündig geworden.
Ich leide auch an Post-Covid und das schon seit über einem Jahr. Ich habe grade so meinen 10. Klasse Abschluss geschafft und das mit sehr viel Ehrgeiz. Ich glaube das ist sehr wichtig bei der Krankheit das man die Hoffnung und vor allem den Ehrgeiz nicht verliert, dies hat mir zumindest die Zeit gezeigt. Man muss dem ganzen auch sehr viel Zeit geben, was echt nicht leicht fällt.
Es gibt ja sehr viele Symptome...Ich habe zum Beispiel Brustkorbschmerzen, die wie so ein Druckgefühl sind, Herzschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen habe ich auch, die dann auch zur Erschöpfung beitragen. Ich denke ich leide auch an dem Fatique-Syndrom (Müdigkeit), was die Krankheit Post-Covid ja auch beinhalten soll. Konzentrationsschwächen, Wortfindungsstörungen, wie auch Schlafstörungen begleiten ebenfalls meinen Alltag. Ich habe auch Reizhusten, der bei Anstrengung (sprechen, spazieren gehen, Allgemein laufen oder Sport machen, was ich eh nicht wirklich ausüben kann oder auch andere Sachen) schlimmer wird, wie auch das Druck Gefühl auf der Brust wird bei Anstrengung schlimmer.
Ich war ganz am Anfang bei meinem Hausarzt, der mich schon unterstützt hat und mir gleich eine Reha ausschreiben wollte, was natürlich nicht klappte, wenn man eine Anfrage stellt mit die Patientin hatte 2 x Corona in kürzester Zeit. Ich sollte laut ihm zum Pneumologen (Lunge) und Kardiologen (Herz), was ich auch tat, um Ergebnisse zu holen für die Krankenkasse, dass ich an einer Rehabilationsmaßnamhme teilnehmen darf. Mit Herz und Lunge ist zwar damals im März alles gut gewesen, aber trotzdem fragt man sich noch bis heute, warum man denn die Schmerzen hat, wenn alles gut sein soll. Meine Lungenärztin hat mich dann unter ihre Fittiche genommen und unterstützt mich bis heute noch und war auch ein guter Grund, warum ich noch zu einer Reha kam. Die Reha hat mir zwar dann doch nicht wirklich geholfen, aber ich konnte trotzdem ein paar Sachen mitnehmen, die ich Zuhause jetzt anwenden kann, wie zu einer Selbsthilfegruppe gehen, was ich am 1.12. machen werde.
Ich habe schon Verbesserungen im Laufe des Jahres gesehen, ich kann mich jetzt schon ein wenig mehr belasten, nur trotzdem kann ich leider nicht regelmäßig zur Schule gehen, was einen auch sehr belastet und da ist es umso wichtiger sich Unterstützung zu suchen.
Ich war vor meiner ersten Infektion ein sportlicher Mensch, der quasi ohne Sport nicht konnte und jetzt durch den Mist seine Leidenschaft nicht mehr ausüben kann und ich bin mir sicher so geht es auch vielen anderen. Mein Tipp ist dabei sucht auch andere Sachen, die nicht so anstrengend sind und euch trotzdem Spaß machen können. Ich bin jetzt zum Gitarre spielen gekommen und habe einfach gelernt, dass es so wichtig ist in dieser Situation Dinge zu machen, die einem Spaß machen. Das soziale in der Zeit ist ebenfalls wichtig, sonst verliert man sich selbst und das wäre überhaupt nicht gut, weil dann hat man die Krankheit siegen lassen und ich glaube das will man nicht, ich zumindest nicht.
Ich hoffe für diejenigen, die das hier lesen und auch betroffen sind, dass es euch bald wieder besser geht und bitte gebt nicht auf, ich bin mir sicher irgendwann wird es besser oder man wird einen Weg finden, dass man durch das Leben mit so einer Krankheit kommt, wenn hoffentlich mal die Forschungen weiter sind und die Ärzte viel mehr wissen. Gute Besserung an alle!