Phosphatpuffer Reaktionsgleichungen?

2 Antworten

Moin,

hm, ich glaube, du hast das noch nicht richtig verstanden?!

Das Dihydrogenphosphatanion (H2PO4) ist die konjugierte Base zur Phosphorsäure (H3PO4).
Das Hydrogenphosphatanion (HPO42–) ist allerdings die konjugierte Base zum Dihydrogenphosphatanion (H2PO4).

Ein Phosphatpuffer entsteht, wenn du nun die beiden Salze Natriumdihydrogenphosphat (NaH2PO4) und di-Natriumhydrogenphosphat (Na2HPO4) im Verhältnis 1:1 in Wasser löst.

In diesem Puffersystem gilt folgender Zusammenhang zwischen den beiden genannte Anionen:

H2PO4 ⇄ HPO42– + H+

Wenn du in diesem System nun die Konzentration der Protonen (H+-Ionen) erhöhst (Zugabe von H3O+), dann wird das Gleichgewicht gestört. Nach dem Prinzip des kleinsten Zwangs (LeChatelier) reagiert das System dann darauf so, dass die Rückreaktion (also die Bildung von Dihydrogenphosphat, H2PO4) stärker erfolgt.

Deshalb:

Zugabe von H3O+ zum Puffersystem:
H3O+ + HPO42– ---> H2O + H2PO4

Du kannst dir das so vorstellen, dass die Hydrogenphosphatanionen die hinzukommenden Oxoniumionen (H3O+) abfangen und neutralisieren, wobei sie selbst zu Dihydrogenphosphatanionen (H2PO4) werden.

Wenn du stattdessen Hydroxidanionen (OH) zum Puffersystem gibst und damit im Schema oben die Konzentration an Protonen (H+) verringerst, dann wird das Puffersystem wieder dem Prinzip des kleinsten Zwangs (LeChatelier) folgen und die Hinreaktion stärker ausführen.

Deshalb:

Zugabe von OH zum Puffersystem:
OH + H2PO4 H2O + HPO42–

Das kannst du dir wiederum so vorstellen, dass diesmal die Dihydrogenphosphatanionen (H2PO4) die Protonen (H+) nachliefern, mit denen die Hydroxidanionen (OH) neutralisiert werden. Dabei werden die Dihydrogenphosphatanionen (H2PO4) zu Hydrogenphosphatanionen (HPO42–).

Du siehst, das Puffersystem kann sowohl eine gewisse Menge an Protonen als auch an Hydroxidanionen abfangen, weil das Dihydrogenphosphatanion wie eine Säure reagieren und Protonen abgeben kann bzw. das Hydrogenphosphatanion wie eine Base reagieren kann, indem es Protonen aufnimmt.

LG von der Waterkant

Birnenstiel 
Fragesteller
 05.02.2023, 17:24

Da hatte ich echt einen großen Denkfehler! Jetzt habe ich es verstanden. Wie immer danke für deine außergewöhnlich gute Erklärung.

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Das Na-Kation lässt man bei derartigen Betrachtungen aus Gründen der Übersichtlichkeit üblicherweise weg, weil es bei den Gleichgewichten keine Rolle spielt. Das Gleichgewicht, um das es geht, ist hier:

HPO4²⁻ + H3O⁺ <--> H2PO4⁻ + H2O

Gibt man zu dieser Pufferlösung eine Säure, so werden die darin enthaltenen Oxoniumionen (H3O+) durch die Base HPO42- abgefangen, indem sich daraus Säure (H2PO4-) und Wasser (H2O) bildet. Nach der Zugabe der Säure hat die Stoffmenge der Puffersäure H2PO4- um den Betrag der zugefügten Oxoniumionen-Menge zugenommen und die der Pufferbase HPO42- abgenommen. Die Oxonium-Ionen werden also weggepuffert und der pH-Wert der Lösung ändert sich nur relativ wenig.

H2PO4⁻ + OH⁻ <--> HPO4²⁻ + H2O

Gibt man zu der Pufferlösung eine Base, so werden die darin enthaltenen Hydroxidionen (OH⁻) durch die Säure H2PO4⁻ abgefangen, indem sich daraus die Pufferbase (HPO4²⁻) und Wasser (H2O) bildet. Auch hier ändert sich der pH-Wert nur wenig tn Vergleich zu einer ungepufferten Lösung.

Birnenstiel 
Fragesteller
 05.02.2023, 17:25

Ja das Natrium hat mich etwas verunsichert danke für die Erklärung!

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