Oll Training?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo HansoPananoXD

Eines vorweg. Die ganzen 57 Algorithmen von Full-PLL wirst du nicht wirklich benötigen, um einen Schnitt von unter 25 Sekunden zu bekommen. Da reicht 2-Look-OLL vollkommen aus.

Was du noch vor Full-OLL lernen solltest ist Full-PLL, aber auch das ist nicht ultra-wichtig, um unter 30 Sekunden zu kommen.

Die größte Zeit sparst du dir beim F2l, indem du dort deine ganzen Rotationen reduzierst und dir Basic F2L aneignest. Die intuitiven Lösungen der Paare sind in der Regel nicht so das Wahre.

Auch beim Cross kann man Zeit sparen. Es ist theoretisch möglich, jedes Cross in maximal 8 Zügen zu lösen. Spart viele Züge, viele Rotationen und viel Zeit.

Ein weiterer Faktor, der dir Zeit spart ist das Look-Ahead. Da schaust du während des Lösen deines aktuellen Schrittes nach dem nächsten Schritt. Beispielsweise du löst gerade das erste F2l-Paar und während du dieses löst, schaust du nach den Steinen für das nächste F2l-Paar. Das erspart dir viele unnötige Pausen beim Lösen.

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Kommen wir aber nun zu deiner eigentlichen Frage: Wie lernt man Algorithmen?

Das Merken der Algorithmen - Runterbrechen der Algorithmen

Nun. Um Algorithmen erstmal in den Kopf zu bekommen ist es wichtig, die einzelnen Bestandteile des Algorithmuses aufzuteilen. Zwei sehr elementare Zugfolgen sind der Sexy Move (R U R' U'), sowie der Sledge Hammer (R' F R F'). Diese findest du in haufenweise Algorithmen (sogar im F2l), zumindest in einer bestimmten Variation.

Ein Beispiel, das du bereits kennen solltest ist der Sune: R U R' U R U2 R'

Man kann diesen Algorithmus zum Beispiel GEDANKLICH so runterbrechen: (R U R' U) (R U2 R' U')

Dann merkst du dir den Algorithmus so: "Okay, ich muss mir hier quasi nur zweimal den Sexy Move merken. Beim ersten mache ich beim letzten Schritt jedoch ein U und kein U' und beim zweiten Sexy Move mache ich statt einem U ein U2. Das U' kann ich mir am Ende theoretisch auch noch sparen."

Nehmen wir jetzt mal den J-Perm als Beispiel, weil er einer der bekanntesten Algorithmen im Cubing Bereich ist (meiner Meinung nach): R U R' F' R U R' U' R' F R2 U' R'

Den könntest du so runterbrechen: (R U R' F') (R U R' U') (R' F R2 U' R')

Dabei könntest du dir denken: "Okay. Das Erste ist mal wieder ein Sexy Move, wobei das U' am Ende ein F' sein soll. Danach folgt ein stinknormaler Sexy Move. Der letzte Schritt ist dann ein Sledge Hammer. Hier ist der Dritte Zug jedoch kein R, sondern ein R2. Die letzten beiden Züge U' R' werde ich denke ich auch lösen können, wenn ich beim Ausführen des Algs auf den Würfel schaue."

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Das Merken des Algorithmuses - aktives Beobachten

Ja. Um dir Algorithmen merken zu können ist es häufig sehr viel einfacher, wenn du beim Lösen dabei achtest, was mit den Steinen passiert, während du den Alg ausführst. Dies ist natürlich nicht immer möglich, aber wenn du beim Alg ziemlich weit gekommen bist, ist es in der Regel nicht sonderlich schwer, zumindest die letzten 3-4 Züge intuitiv gelöst zu bekommen. Ein Beispiel dazu habe ich dir ja bereits vor paar Sekunden gegeben.

Nehmen wir mal wieder unseren Sune: R U R' U R U2 R'

Schauen wir einfach mal, was genau passiert:

R U: Wir nehmen das Paar rechts vorne raus und legen es links zur Seite

R': Wir schließen den Slot

U: Wir sorgen dafür, dass rechts vorne eine 3er-Reihe entsteht.

R: 3er Reihe kommt an die andere 3er Reihe und öffnen den Slot für das Paar von eben

U2: fügen das Paar in den Slot

R': Schließen den Slot.

Auch hier hättest du nur die ersten 5 Züge (max) machen müssen, um zu wissen, dass die letzten Züge ein U2 R' sind.

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Muscle Memory

Nun ist das obenbeschriebene noch nicht ganz der Schlüssel zum Erfolg. Wenn du die Algorithmen schnell ausführen möchtest, dann sollten in deinen Gedanken keine Denkprozesse sein.

Durch das regelmäßige Wiederholen dieser Algorithmen gewöhnen sich deine Finger an die Zugfolgen und werden dann später in der Lage sein diese Algs in Sekundenschnelle auszuführen.

Ein Pianist merkt sich ja auch nicht die Noten eines ganzen Klavierstückes im Kopf, sondern wiederholt die Stellen so oft, dass sich die Finger die einzelnen Abfolgen der Noten merken (bzw. die Muskeln).

Für das regelmäßige Wiederholen empfehle ich dir einen Algorithmen Trainer. Dieser ist kostenlos. Du stellst ein, welche Algorithmen du üben möchtest und dieser Algorithmen Trainer spuckt dir Scramble aus, die dir genau diese Fälle geben.

Um dieses Muscle Memory zu bekommen ist es natürlich erstmal Voraussetzung, dass du zumindest die Basic-Fingertricks beherrschst.

Ich hoffe, ich konnte dir mit dieser Antwort weiterhelfen. Sollten weitere Fragen aufkommen, dann scheue dich nicht zu fragen.

Gruss

Links:

Fingertricks: https://www.youtube.com/watch?v=wLuVF9Dk3AQ

Advanced Cross: https://www.youtube.com/watch?v=wLuVF9Dk3AQ

Basic F2L:https://www.cubeskills.com/uploads/pdf/tutorials/f2l.pdf

2-Look-OLL: https://jperm.net/algs/2look/oll

2-Look-PLL: https://jperm.net/algs/2look/pll

Full-PLL: https://www.cubeskills.com/tutorials/pll-algorithms

Full-OLL: https://www.cubeskills.com/tutorials/oll-algorithms

Look-Ahead: https://youtu.be/Fq-1OpLJWDw

PLL-Trainer: https://jperm.net/algs/pll

OLL-Trainer: https://jperm.net/algs/oll

Woher ich das weiß:Hobby
HansoPananoXD 
Fragesteller
 25.07.2021, 17:26

Danke, das wird eine große Hilfe für mich sein!

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