Objektive Meinung zur Scientology Dianetik?

2 Antworten

Ich war 21 Jahre lang dabei, 20 Jahre davon in der Sea Org, bevor ich 2013 offiziell der Scientology Kirche den Rücken gekehrt habe. 

Hinter Dianetik und Scientology steckt tatsächlich was. Sie funktionieren. Dianetik, wie im Dianetik Buch beschrieben, wird heute allerdings kaum noch exakt so angewandt, wie beschrieben. Dieses Zählen für Reverie oder wie immer das heißt, fällt dieser Tage weg. Es reicht, den Preclear anzuweisen, die Augen zu schließen. Die Anwendung der Wiederholungstechnik war mir persönlich auch nie begegnet. Zudem könnte der Neuling dazu neigen, so schnell wie möglich Engramme anzugehen. Ich würde das nicht empfehlen. Der beste Einstieg wäre wahrscheinlich das Auditieren von Vergnügungsmomenten, wie im Buch „Die Wissenschaft des Überlebens“ beschrieben. Damit kann man unter Umständen sogar Secondarys erwischen, welche ja auf den unteren Stufen (bis Clear) die meiste Ladung enthalten und somit beim Ausauditieren die größte Erleichterung bringen. Kaum jemand wird durch die Techniken aus dem Dianetik Buch oder anderer Dianetik- und Scientology-Bücher Clear. Clear erfordert in 99,9 Prozent der Fälle professionelles Auditing, basierend auf HCO-Bulletins, welche, soweit ich weiß, nicht (mehr) einfach so verkauft werden, schon gar nicht an neue Leute. Soweit zur eigentlichen Frage. 

Was Kontakt mit oder Services in der offiziellen Scientology Kirche angeht, so möchte ich davon ausdrücklich abraten. Zunächst wirst du dort aus finanziellen Gründen von Dianetik einschließlich der Dianetik-Techniken aus dem Buch „Die Wissenschaft des Überlebens“ schnell weggezerrt. Sie gelten als Einführungsdienste und bringen der „Kirche“ kaum Geld. Stattdessen wird man dich so schnell wie möglich auch die „Brücke“ drängen – Services, die das 10- bis 50-fache kosten (da es sich hier um „Standard Tech“ handelt). Der Nutzen aus dem Auditieren von Vergnügungsmomenten oder allgemein Techniken aus den Dianetik Büchern steht jedoch dem teuren „Gradkartenauditing“ für eine beachtliche Weile in Nichts nach. 

Zudem weicht die Scientology-Kirche inzwischen sogar bei „Standard Tech“ erheblich von den Original-Schriften ab – zu einem Punkt, dass dieses „Auditing“ mitunter sogar Schaden anrichtet. Ein Extremfall wäre das Schicksal von Lisa McPherson. 

Darüber hinaus kann das Verlangen der „Kirche“ nach Spenden selbst Multimillionäre in den finanziellen Ruin treiben. 

Falls du einmal an professionellem Auditing interessiert sein solltest, empfehle ich Kontakt zu Independent Scientologists bzw. Freien Scientologen (Aussteigern, die Scientology immer noch praktizieren) bzw. zur Freezone.  

Eine gefährliche Sekte und Verbraucherorganisation die nicht existieren sollte