Notwendigkeit einer Zusatzkostenvereinbarung für eine Kieferorthopädische Behandlung?

1 Antwort

Hallo CriZZ,

wenn die Krankenkasse einen Behandlungsplan genehmigt hat, dann bezahlst sie die ganze Behandlung. Die Krankenkasse bezahlst eine zweckmäßige Behandlung und die rechnet der Kieferorthopäde mit der Kasse nach BEMA ab.

Falls du zusätzlich zur zweckmäßigen Kassenbehandlung Dinge haben möchtest, dann bezahlst du die direkt an den Kieferorthopäden und bekommst sie nicht erstattet. Diese werden dann GOZ abgerechnet. Das ist teuerer als nach BEMA und der Kieferorthopäde verdient damit mehr.

Wenn du anderes (besseres) als die Kassengerätschaften möchtest, dann bezahlst du das auch dem Kieferorthopäden, aber er zieht den Teil ab, den die Krankenkasse für ihre Gerätschaften bezahlen würde und du bezahlst den Fehlbetrag. Das liegt hier vor.

Es sieht so aus, als ob du andere Brackets (Speedbrackets, SL-Brackets, Keramikbrackets ?) gewählt hast und andere Bögen (Thermobögen ?).

Soweit ist alles klar und in Ordnung.

Ob man die zusätzlichen Leistungen braucht?

Manche machen Sinn, andere sind optischer Natur. Man muss sich überlegen, ob einem das, das Geld wert ist. Wunderdinge vollbringen die auch nicht. Aber irgendwie muss der Kieferorthopäde ja auch seinen Porsche bezahlen ;-)

Viel Erfolg!

Karliemeinname

CriZZ2k 
Fragesteller
 17.01.2022, 19:53

Hi Karliemeinname,

klasse Antwort! Jetzt verstehe ich das viel besser. Danke!

Ehrlich gesagt, weiß ich nicht was beim KO ausgewählt worden ist, weil mein Sohn alleine zum Termin gegangen ist.

Den Porsche wollte ich der Ärztin jetzt nicht unbedingt bezahlen... ^.^ Daher... Weißt du welche Leistungen wir weglassen können, weil diese nur "kosmetisch" sind?

MfG

CriZZ2k

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karliemeinname  17.01.2022, 20:14
@CriZZ2k

Naja, so aus der Entfernung ist das etwas schwierig.

Aber es wäre sicher nicht schlecht gewesen, wenn du bei diesem Termin dabei gewesen wärst.

Kassenbrackets sind immer Metallbrackets und teilweise ziemlich groß. Die sind auch nicht alle gleich. Der Kieferorthopäde bekommt eben 15 € für ein Bracket, da wird er keins für 25 € kleben ;-)

Aber es gibt natürlich auch in diesem Segment Unterschiede.

Der KFO zeigt die verschiedenen Bracketsysteme auf Typodonten, dann kann man sich das ganz gut vorstellen.

Wenn die Zähne jetzt recht klein sind und die Brackets recht groß, dann kann das schon Sinn machen, dass man Minibrackets nimmt. Es sieht sonst im Mund schon sehr sehr silbrig aus. Technisch gesehen, gibt es aber keinen Vorteil.

SL-Brackets werden beworben, dass sie eine geringere Friktion hätten und es schneller gehen würde, aber das hängt nicht nur von der Friktion ab. Außerdem wären die Termine kürzer, da keine Alastics getauscht werden müssen. Aber das ist ein Vorteil, den vor allem der KFO hat.

Keramikbarckets sind natürlich nicht unsichtbar aber doch dezenter. Aber hier geht es klar um Optik.

Die Thermobögen würde ich nehmen. Sie leiten die Kraft langsamer und andauernder auf den Zahn. Das macht Sinn.

900 € hören sich ziemlich viel an. Aber wenn man von einer dreijährigen Behandlung ausgeht, dann sind das nur noch 26 € im Monat, also unter 1 € am Tag und das bei 28 Zähnen. Man muss sich ja auch wohl fühlen.

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