Nach BOS Medizinstudium möglich?

3 Antworten

Ich habe keine eigenen Erfahrungen diesbezüglich, ich weiß aber, dass der Zugang zum Medizinstudium für "beruflich qualifizierte Personen" immer mehr an Gewichtung bekommt, die Abiturnote ist nur noch ein Teil des Ganzen. Mittlerweile ist es gesetzlich sogar möglich, ein Medizinstudium zu beginnen, wenn man überhaupt gar kein Abitur hat sondern die mittlere Reife (Realschulabschluss), eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung im medizinischen Bereich und man eine gewisse praktische Berufserfahrung vorweisen kann. Die genaue Ausgestaltung obliegt meine ich den Bundesländern, demnach muss soweit mir bekannt ist je nach Bundesland die medizinische Ausbildung eine Dauer von mindestens zwei Jahren haben und die praktische Berufserfahrung muss mindestens drei Jahre betragen oder es ist genau umgekehrt. Dass ist dann eben der Hochschulzugang für beruflich qualifizierte Personen. Jedenfalls, hat das Bundesverfassungsgericht vor wenigen Jahren die Studienplatzvergabe ausschließlich über die Abiturnote für verfassungswidrig erklärt und daraufhin, musste der Bundesgesetzgeber dann das Hochschulrahmengesetz entsprechend des Urteiles anpassen.

Fazit, in der Theorie, kannst du das Medizinstudium mittlerweile sogar komplett ohne das Abitur absolvieren. Welche Gewichtung einer erfolgreich absolvierten medizinischen Berufsausbildung zukommt, dass ist von der Universität abhängig, bei manchen ist eine Vorausbildung von sehr großer Bedeutung, bei anderen Unis weniger, da musst du dich einfach bei den jeweiligen Universitäten erkundigen. Außerdem wird glaube ich universitätsintern nocheinmal nach Art der absolvierten Berufsausbildung geachtet, im Oberbegriff ist es zwar Alles eine "medizinisch- fachliche Ausbildung", jedoch wäre von den Inhalten und den Ausbildungszielbestimmungen zum Beispiel eine Berufsausbildung zum Notfallsanitäter deutlich besser als MFA, MFA ist eine Ausbildung aufgrund des Berufsbildungsgesetzes, Notfallsanitäter hat ein eigenes Ausbildungsgesetz (das Notfallsanitätergesetz-NotSanG) und ist "ein anderer HEILBERUF" im Sinne des Grundgesetzes. Generell wichtig ist natürlich ein (sehr) guter Abschluss der Berufsausbildung, wenn jemand einen Durchschnitt von drei oder vier hast, dann wird er natürlich als ungeeignet für ein Medizinstudium betrachtet und manche Universitäten, haben "Sonderregelungen" für beruflich qualifizierte Studierende aufgestellt wie zum Beispiel "wer den ersten Abschnitt der ärztlichen Prüfung nach zwei Jahren nicht beim ersten Anlauf direkt besteht, der fliegt um den Platz wieder frei zu machen". Mfg.

wenn du an der BOS das allgemeine Abi hast, dann hast du exakt die gleichen Chancen für das Studium angenommen zu werden wie die Bewerber vom Gymnasium. Du hast sogar den Vorteil, dass du einige Wartejahre in Anspruch nehmen kannst und bei einigen Unis deine Vorerfahrung auch angerechnet werden kann und die Note quasi verbessert.

Wenn du auf BOS Fachrichtung Gesundheit bist reicht die fachgebundene Hochschulreife mit einem schnitt von ca. 1,1 - 1,0 aus. Bei einer anderen Fachrichtung brauchst du die allgemeine Hochschulreife.