Multimeter Schwankt bei kurzgeschlossenen Eingängen!?
Eine frage an euch Elektroniker:
Ich habe ein Problem mit meinem pm2524 Millimeter von Philips. Und zwar wenn ich die beiden Eingänge also 0 und V kurzschließe Pendelt das Millimeter sich nicht auf einen wert sondern immer zwischen +-200uV hin und her. ich habe bereits ein komplettes "recap" vorgenommen (also alle Elkos ausgetauscht) aber das hat nichts gebracht. hat jemand von euch eine Idee was ich noch probieren könnte? ich habe euch mal hier einen Link zum Service Manuel verlinkt. Ich hoffe Ihr könnt mir helfen.
MFG
2 Antworten
Multimeter sind heute elektronische Geräte. Die Messwerte sollen digital angezeigt werden, müssen also durch einen Analog-Digitalwandler in diese digitale Form gebracht werden. Hinzu kommt, dass die Digitaltechnik mit Spannungen um 5V arbeitet. Kleine Messwerte (Spannungen, Ströme) müssen verstärkt, hohe reduziert werden.
Analog-Digitalwandler benutzen das Vergleichsprinzip. Es wird eine Spannung mit einem Digital-Analog-Wandler erzeugt und wenn die zu messende Spannung mit dem erzeugten Vergleichswert identisch ist, wird sie angezeigt.
Elektronische Bauelemente sind aber nicht so linear, so stabil, so genau, wie man vielleicht denken könnte. Die Umgebungstemperatur und die Batteriespannung haben da großen Einfluss-
Je preiswerter dann so ein Messgerät ist, um so größer sind die Messfehler und natürlich auch der Nullpunkt-Abgleich.
So preiswert scheint dein Gerät wohl doch nicht zu sein.
Es könnte auch noch ein anderer Effekt für die Anzeige zutreffen.
Einmal könnten die Messspitzen wie eine Batterie wirken und dann die 200µV erzeugen.
Hinzu kommt, dass die Messleitungen wie Antennen wirken. Radio, WLAN .... erzeugen Unmengen Störungen.
Im Messgerät sind ja Operationsverstärker, also Differenzverstärker mit sehr hoher Verstärkung und geeigneter negativer Rückkopplung vorhanden. Es könnte also sein, dass der mit einer sehr niedrigen Frequenz schwingt.
Kontinuierlich arbeitet kein AD-Wandler.
Ein Wandler-Prinzip besteht darin, eine Sägezahnsignal zu erzeugen (wie ein Dreieck) und dessen Wert mittels Komparator mit der zu messenden Spannung zu vergleichen. Die Frequenz dieser Sägezahnspannung könnte durchaus bei 0,25 Herz liegen. Durch einen technischen Fehler kann da schon einen unerwünschte Kopplung auf die Eingangsspannung wirken.
Noch ein paar Anmerkungen:
- Es wird mit Netzspannung betrieben und seit dem ich die Elkos getauscht habe kommt auch mit dem Oszilloskop eine sehr schöne gleich Spannung raus
- Es ist eigentlich ein Gutes Multimeter, aber nachdem man heutzutage mehr Funktionen in eine viel Kompaktere Bauform einbauen kann ist es nicht mehr so begehrt
- An den ADC habe ich auch schon gedacht aber die Datenblätter hierzu existieren nicht, weil das ein von Philips eigener Chip ist (zumindest nicht im www).
- An Schwankungen der eingangs Spannung durch andere Signale ist quasi nicht zu denken, weil das andere Multimeter genau zur selben zeit keine eingangs Spannung misst und ich extra eine kurze Messtrippe gewählt habe, um den Antennen Effekt so klein wie möglich zu halten.
Nach einem "recap" solltest du einen Abgleich durchführen, wie steht im Service Manual...
Ja genau das dachte ich mir auch und habe die ersten Schritte befolgt, bis daran stand ich soll das Multimeter auf 0.00 trimmen, wobei ich mir dabei sehr schwer tue, da es um die letzten 2 Digits schwankt
Achso ja klar das weiß ich schon. Noch dazu sagen sollte ich vielleicht, dass ich genau das selbe Multimeter nochmal habe und dieses bleibt perfekt auf 0.00mv stehen, wenn ich die Eingänge Kurzschließe. Auch mit erwärmen habe ich mir schon Gedanken gemacht und habe es über eine Stunde Laufen lassen ohne weiteren Erfolg... noch dazu schwankt das Signal ca 1/4 sekündlich