Mosfet Vorwiderstand?

2 Antworten

Bei höheren Schaltfrequenzen fließt ein signifikanter Strom in das Gate, nämlich um die effektiv wirksame Kapazität Cgs zwischen G und S aufzuladen. Man spricht von der Gate-Charge, die hier pro Schaltvorgang auf- und entladen wird.

Um schnell schalten zu können muss der Strom daher hoch genug sein, weswegen man gerne einen Gate-Treiber Baustein im Push-Pull Betrieb nimmt, der entsprechend hohe Gate-Ströme liefern kann; das können durchaus Ströme im Ampere Bereich sein.

Mir sind schon so manche MOSFETs im Labor abgeraucht, weil ich zu langsam schaltete und die entsprechenden Ströme nicht bereitstellte.

Der Widerstand hast u.A. den Sinn, Oszillationen beim Schaltvorgang zu vermeiden, da ja immer parasitäre Induktivitäten im Spiel sind, die zusammen mit Cgs einen unerwünschten Schwingkreis bilden. Der Widerstand sorgt dafür, dass dieser kritisch gedämpft ist.

Von Experte deruser1973 bestätigt

Das Gate ist kapazitiv. Du brauchst im Regelfall also eine Ladestrombegrenzung, da ein entladener Kondensator erst mal einen unendlich hohen Strom zur Folge hat. Das kann ggf die Elektronik überlasten und zerstören, welche die Steuerspannung auf das Gate schaltet... Und dann noch einen Widerstand, um die Gatespannung nach dem abschalten auch wieder abzubauen. Sonst bleibt das Gate ggf geladen und sperrt nicht, wenn man die Steuerspannung wieder weg nimmt...