Mondknoten = Wechsel zwischen auf-und absteigender Mond?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich verstehe Deine Frage nicht ganz. Was soll...

Dies passiert auf der Horizontalen zwischen dem höchsten und tiefsten Punkt der Mondlaufbahn.

bedeuten? So steht es jedenfalls nicht in Wikipedia. Ich vermute, Du meinst damit die sogenannten "Drachenbäuche", wenn der Mond den maximalen nördlichsten oder südlichsten Abstand von der Ekliptik hat. An diesen Punkten wechselt der Mond seine Richtung. Er wechselt vom aufsteigenden Teil der Bahnellipse in den absteigenden Teil bzw. umgekehrt. Die Geschwindigkeit des aufsteigens oder absteigens ist an diesen Stellen minimal und ist an den Scheitelpunkten = Null.

Vergleichbar ist dies mit dem astronomischen Sommer- bzw. Winteranfang, wenn die Tageslänge sich minimal ändert. Nur hat das hier mit der Schrägstellung der Erdachse von 23,44 Grad (bzw. 23° 26' 24'') gegenüber der Sonne zu tun welche im Jahresumlauf durch die Trägkeit im Prinzip "raumstabil" bleibt (abgesehen von der Präzesion der Erdachse).

Mit der Mondbahn ist es ähnlich. Sie ist gegenüber der Ekliptik um 5,15668983 Grad bzw. (5° 9' 24,08'') geneigt. Das ist auch der Grund dafür, dass nicht bei jeder Umrundung des Umlaufbahn eine Sonnen- und eine Mondfinsternis auftritt. An den Knotenpunkten (oder Drachenpunkten) ist die Geschwindigkeit des Aufstieges oder Abstieges des Mondes am größten. So wie auch die Tageslänge am schnellsten zu- oder abnehmend ist, wenn astronomischer Frühlingsanfang oder Herbstanfang ist.

Die Geschwindigkeitsänderungen in beiden Beispielen entsprechen in etwa einer Sinuskurve. Nicht genau, da weder die Erdbahn um die Sonne noch die Mondbahn um die Erde genau kreisförmig sondern elliptisch sind. Mit Deinem Satz...

Wie oben beschrieben müsste der Mondknoten aber eigentlich genau der Mittelpunkt zwischen auf-und absteigendem Mond sein.

...hast Du also vollkommen recht (abgesehen von den Abweichungen wegen der Ellipsen). Der auf- oder absteigende Teil liegt jeweils zwischen den Scheitelpunkten. Die obere nördliche bzw. untere südliche Hälfte wird allerdings durch die Knotenpunkte definiert so wie analog auch das Sommerhalbjahr oder das Winterhalbjahr durch die Tag- und Nachtgleichen definiert wird.

Was die agrikulturellen Mondkalender behaupten oder meinen, weiß ich nicht, da kenne ich mich nicht aus. Vielleicht hast Du in deren Formulierungen etwas mißverstanden oder sie selbst haben einen Fehler?

Woher ich das weiß:Hobby
Seykool 
Fragesteller
 01.06.2021, 11:50

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!! Genau das meinte ich mit dem ersten Teil der Frage.

Also dann ist der Mond also erst als aufsteigend betitelt wenn er oberhalb der Ekliptik ist und erst als absteigend wenn er unter der Ekliptik ist, obwohl der Wechsel zwischen Auf- und Absteigen wie du beschrieben hast an den Scheitelpunkten stattfindet?! Mich wundert dass das Mondkalender die ja eigentlich wert auf die tatsächliche Stellung des Mondes Wert legen, da dies die Pflanzen Säfte beeinflusst, so 'ungenau' nehmen.

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LieberKiffer  02.06.2021, 00:37
@Seykool

Du siehst das alles schon ganz richtig. Die Hälfte unterhalb der Ekliptik hat sowohl einen aufsteigenden als auch einen absteigenden Teil. Die Hälfte oberhalb der Ekliptik ebenfalls. Das geht ja gar nicht anders :-) !!!

Die Mondkalender-Macher meinen wohl eher dass die Stellung des Mondes ober- oder unterhalb der Ekliptik wichtig ist. Dann hätten sie sich aber verdruckt ausgekehrt oder sie haben es wirklich nicht verstanden wie die die Himmelsmechanik funktioniert. Am besten fragst Du sie wohl am besten selbst ;-).

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Hallo,

die Mondknoten sind die beiden Schnittpunkte der Mondbahn mit der Sonnenbahn (Ekliptik). Stehen Sonne und Mond gleichzeitig an diesen Knotenpunkten, kommt es in der Regel zu einer Finsternis, klar, weil sich die Bahnen der beiden überschneiden.

Ab dem aufsteigenden Mondknoten verläuft die Mondbahn am Himmel höher als die Ekliptik. Beim absteigenden Mondknoten sinkt dann die Mondbahn unter die Ekliptik.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Langjährige Berufserfahrung als Astrologin des DAV
Seykool 
Fragesteller
 01.06.2021, 11:44

Genau, aber nur weil der Mond unter oder über der Ekliptik ist, ist er doch nicht auf oder absteigend. Machen die Mondkalender da einen Fehler?

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Christine Keidel-Joura  01.06.2021, 17:54
@Seykool

Hallo,

der Mond ist auf Deiner Grafik gar nicht aufsteigend oder absteigend, sondern nur die beiden Mondknoten im Verhältnis zur Sonnenbahn, wie beschrieben.

Der „aufsteigende Mond“ im Mondkalender bedeutet etwas anderes und hat mit den Mondknoten nichts zu tun.

Er steht für jene Zeit, nachdem der Mond (gerade so wie die Sonne auch) seinen kürzesten Tag und den tiefsten Stand auf 0° Steinbock erreicht hat - und die Tage des Mondes dann immer länger werden, bis er nach etwa 14 Tagen seinen höchsten Stand auf 0° Krebs erreicht, so wie die Sonne im Sommer.

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