Mini messer anschliff?
Hallo zusammen,
Was unter Messern relativ geläufig sind ist diese mini schneide an der Klinge. Nur weiß ich nicht ganz genau wofür das gut sein soll und wie dieses verfahren heißt. Meiner Erfahrung nach ist es nicht wirklich gut, man kann es nicht präzise schleifen und hat auch nur einen stumpfen schneiden Winkel. Also warum zieht man den Winkel, der Klinge die schon da ist, nicht weiter und belässt es bei einem spitzen flach schliff?
3 Antworten
Was unter Messern relativ geläufig sind ist diese mini schneide an der Klinge. Nur weiß ich nicht ganz genau wofür das gut sein soll und wie dieses verfahren heißt.
Ich nehme an, dass Du jetzt von einem normalen Flachschliff wie z.B. bei einem typischen Schweizer Taschenmesser redest:
Also warum zieht man den Winkel, der Klinge die schon da ist, nicht weiter und belässt es bei einem spitzen flach schliff?
Da hätte es mehrere Nachteile:
1. Wenn man da einfach die Seiten der Klinge so weit nach unten laufen lassen würde bis die Seiten zur Schneide "zusammenlaufen", dann müsste die Klinge entweder um einiges höher sein (wird zu hoch) oder die Klinge müsste oben am Klingenrücken schon so dünn sein, dass sie im Ganzen zu zerbrechlich wäre, damit sie in "anehmbarer Höhe" unten zu einer Schneide zusammenläuft.
Die Alternative wäre, das sie eine deutlich stärkere Keilform aufweisen müsste (Klingenrücken dick genug aber trotzdem wie ein "Keil" zu einer Schneide zusammenlaufen bei relativ geringer Klingenhöhe). Dann würde Die Klinge aber im Schnittgut "keilen" (stärker festklemmen), wenn Du senkrecht in das Schnittgut hinein schneidest (z.B. eine Scheibe von einem Apfel abschneidest). Sie würde das Schnittgut also eher "spalten" als eine saubere Scheibe davon abzuschneiden.
2. Die Schneide wäre (wenn man die Klinge dünn genug machen würde und sie unten zusammenlaufen lassen würde) zu empfindlich sein. Sie würde bei härterem Schnittgut zu schnell beschädigt werden (es würden Metallteile an der Schneide abbrechen). Oder, wenn sie nicht bricht weil man sie nur in weichem Schnittgut verwendet zu schnell abnutzen.
3. Wenn sie einmal stumpf wäre, dann müsstest Du (um die gleichen Schneideigenschaften wieder herzustellen) jedesmal die gesamten Seiten der Klinge gleichmäßig abschleifen, damit sie unten wieder zu einer Schneide zusammenlaufen. Du müsstest also unverhältnismäßig viel Material abtragen und das auch noch sehr gleichmäßig, damit die Seiten der Klinge hinterher wieder "einwandfrei aussehen". Das ist deutlich schwieriger und nutzt die Klinge viel schneller ab, wenn Du öfter mal nachschleifen musst.
man kann es nicht präzise schleifen
Das liegt ja an demjenigen, der da schleift. Ich habe keine Probleme damit die Schneidfase (also unten die in stumpferem Winkel zusammenlaufende Schneide) sauber und gleichmäßig nachzuschleifen.
Das ist entweder reine Übungssache (wenn man es frei Hand auf einem flach liegenden Schleifstein macht) oder man bedient sich entsprechender Schleifgeräte wie z.B. zweier Keramikstäbe die V-förmig im passenden Winkel (z.B. 20°) in einem "Sockel" stecken und man zieht das Messer abwechselnd senkrecht am linken und am rechten Stab entlang.
man kann es nicht präzise schleifen
doch. wenn man sich das entsprechende werkzeug kauft, zieht man es etwa 8 - 10 mal durch und es ist wie neu.
Meiner Erfahrung nach ist es nicht wirklich gut,
Du schleifst doch nur die 1-2 mm mit dem richtigen Winkel und nicht die ganze Seite von oben bis unten!
Deshalb normalerweise Flachschliff oder Scandischliff
