Mikroskop unterschiede?

4 Antworten

(Durch)Licht-Mikroskop und Fluoreszenzmikroskop arbeiten mit Licht.

Das Elektronenmikroskop arbeitet mit einem Elektronenstrahl. Man unterscheidet da grundsätzlich zwischen Raster- und Transmissions-EM. Das sind zwei völlig unterschiedliche Techniken. Das eine rastert ein Objekt mit dem Strahl ab und misst den entstehende Sekundärelektronenstrom pro Bildpunkt, das TEM funktioniert im Prinzip wie ein Lichtmikroskop, nur dass es eben Elektronenstrahlung durch Magnetlinsen bündelt und nicht Licht durch Glaslinsen.

(Epi-)Fluoreszenzmikroskope verwenden einen sogenannten Strahlteiler, der es ermöglicht Licht einer Anregungswellenlänge durch das Objektiv auf das Objekt zu spiegeln. Teile des Objektes werden dadurch zur Fluoreszenz angeregt und strahlen Licht einer längeren Wellenlänge ab. Dieses fällt zurück durch das Objektiv geht ungehindert durch den Strahlteiler und letztlich durch das Okular zu Auge oder Kamera. Da das Fluoreszenzlicht meist sehr schwach ist, verwendet man eine lichtempfindliche Kamera mit langer Integrationszeit.

Das normale Lichtmikroskop ist das typische Mikroskop, das man "so kennt". Es erlaubt i. d.R. Vergrößerungen von bis zu ca. 1200fach, wie auch das Epifluoreszenzmikroskop, das REM schafft ca. 150000fach (mit dreidimensionalem Eindruck von der Oberfläche), das TEM dagegen schafft bis zu 500000fach. Das schlägt sich allerdings auch im Preis nieder. Die Vergrößerung gibt größenordnungsmäßig durchaus auch eine Vorstellung vom Anschaffungspreis der Geräte in Euro.

Ein weiterer Unterschied ist der Aufwand, der für die Präparation der Objekte nötig ist. Einbettung und Mikrotomschnitt sind für normale Licht- und Fluoreszenzobjekte zwar meist vorteilhaft, aber oft nicht einmal strikt notwendig. Für REM ist es meist erforderlich, die Objekte in einer CPM-Anlage mit flüssigem Kohlendioxid zu trocknen und sie mit Gold zu bedampfen. Beim TEM sind Ultradünnschnitte nach Harzeinbettung oder Gefrierbruchpräparation unerlässlich. Der Aufwand ist bei Elektronenmikroskopie also um ein Vielfaches höher.

Es gibt auch noch zahlreiche weitere Mikroskopformen und Techniken, wie Z.B unterschiedliche Lasermikroskope.

Weitere Details versuche ich gerne per Kommentar zu klären, wenn nötig.

genau so etwas habe ich erwartet. Vielen vielen dank 👍👍

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was sind die Unterschiede in den Bildern die aus den mikroskopen entstehen ? also manche können ya die bilder mit ihrer Farbe zeigen wie das Lichtmikroskop und andere nicht. so etwas meine ich. hoffe sie konnten die frage verstehen

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@TolgaTn50

Die Elektronenmikroskope machen beide nur monochrome Bilder, da ein Elektronenstrahl nicht wirklich Farben darstellen kann. Hier z.B. eine TEM-Aufnahme: http://ultrastruktur.bio.lmu.de/de/forschung/tem/index.html

Bei den Lichtmikroskopen geht es natürlich farbig. Bei Fluoreszenz ist es nur oft so, daß das Fluoreszenzlicht so schwach ist, daß man es nur mit einer sehr lichtempfindlichen Kamera sehen kann. Und diese Kameras sind meist auch monochrom, da die Empfindlichkeit bei dieser Art Chip höher ist. die Bilder werden dann oft nachkoloriert. Wenn man z. B. eine rote und eine grüne Fluoreszenz in seinem Objekt hat, macht man die beiden Bilder getrennt, mit passenden Filtersätzen, überlagert sie dann und färbt sie entsprechend rot und grün ein. Hier z.B.: https://tools.thermofisher.com/content/sfs/gallery/high/C10588-HeLa_rab7GFP_CellLightEarlyEndo-RFP-6211-635.jpg

Eine Besonderheit gibt es noch beim REM, da dieses Oberflächenaufnahmen macht. Die wirken dann oft sehr dreidimensional und plastisch. Da findet man im Netz sicher reichlich spektakuläre Aufnahmen von Insekten etc. Hier z.B.:

http://www.themenpark-umwelt.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/11382/?slideID=2&viewMode=popupView

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Das letzte kenne ich nicht, aber so allgemein klingt das nach "was ist der Unterschied zwischen Sehen, Hören und Fühlen.

Je nachdem wir man das mikropierende etwas wahrnimmt, sieht man entweder das eine oder andere besser oder schlechter.

Lichtmikroskop durchleuchtet das etwas optisch, Elektronenmikroskop weiss ich nicht genau wie das funktioniert, vermute einfach, dass das elektronisch abgetastet wird und letzteres wie gesagt überhaupt keinen Schimmer.

Also dafür, dass ich keine Ahnung habe hoffe ich konnte cih dennoch helfen^^

Hallo,

In einem Transmissionselektronenmikroskop nutzt man statt eines Lichtstrahles einen Elektronenstrahl wie in einer Fernsehbildröhre, der nicht durch Glaslinsen, sondern elektromagnetisch durch Spulen oder elektrostatisch zwischen zwei Platten abgelenkt wird. Da die Materiewellen des Elektronenstrahles viel kurzwelliger als die Lichtwellen des Lichtstrahles sind, erzielt man mit einem Elektronenmikroskop aus eine viel größere Vergrößerung als mit dem Lichtmikroskop. Denn die Vergrößerung eines Lichtmikroskopes reicht nur bis zur Wellenlänge des verwendeten Lichtes. Beim Rasterelektronenmikroskop trifft ein dünner Elektronenstrahl auf das zu untersuchende Objekt und emittiert Elektronen, die einen einem Sekundärelektronenvervielfacher (Szintillator) verstärkt werden. Damit können auch dickere Objekte untersucht werden, was mit dem Transmissionselektronenmikroskop

Die Elektronen sind ja ziemlich die kleinsten Teile, die es überhaupt gibt. Das kann man wahrscheinlich mit einem normalen Mikroskop nicht sehen.

So viel weiss ich noch, dass ein Elekronenmikroskop nicht so heisst, weil man damit Elektronen beobachtet^^

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@DinoMath

Das kann ich Ihnen auch nicht genau sagen, da ich nicht den naturwissentschaftlichen Zweig gewählt habe. :)

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Man guckt nicht Elektronen an, sondern man guckt mit Elektronen...

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