Mfa ausbildung machen oder nicht?
Ich habe mich beim Kinderarzt auf einen Ausbildungsplatz beworben, das Team dort war extrem nett und auch beim Probetag hat es mir sehr gefallen. Ich bin eigentlich der Meinung das ich diese Ausbildung machen will, weil ich Kinder Liebe, Medizin interessant finde und es auch gut finde das man dort auch im Büro arbeitet. Die Praxis ist auch groß und ich habe bereits beim Probearbeiten mitbekommen das die Azubis dort sehr gut behandelt werden und auch eigentlich alles machen dürfen.
Meine Eltern zweifeln aber daran das es das richtige ist für mich, weil ich als Kind eigentlich immer Lehrerin werden wollte (nach meinem Praktikum wollte ich es doch nicht mehr) und weil ich mein Abi damit dann halt abbrechen würde (jedoch sind meine Noten schlecht und ich kann Schule einfach nicht mehr). Deswegen wollte ich mal fragen wie jemand anderes die Situation sieht, werde nähmlich morgen oder übermorgen angerufen und muss dann zu oder absagen
4 Antworten
Hallo Leonie286,
Genau, als mfa hat man nicht wirklich was mit Medizin zu tun. Es ist mehr Büro, außer evtl das Blut abnehmen. Was für den Arzt auf den Tisch legen. Das wars dann auch.
von solchen Unwissenden solltest Du Dir nicht das Interesse an diesem wunderschönen Beruf zerstören lassen. Ich bin selber MFA und kann Dir versichern, dass wir als solche sogar sehr viel mit Medizin zu tun haben. Es ist mir absolut ein Rätsel, warum sich in den Köpfen der Leute von uns MFA immer noch so hartnäckig das Bild der dummen Bürotippsen hält. Auch an unserem Beruf ist die Zeit schließlich nicht spurlos vorüber gegangen.
Schon vor zwanzig Jahren hat sich der Beruf der/des MFA zu einem der vielseitigsten Berufe überhaupt entwickelt. Zudem sind wir schon lange nicht mehr die "Dienstmädchen des Arztes", sondern unser Beruf ist heute mit sehr viel Eigenverantwortung verbunden. Als ich noch in einer Hausarztpraxis war, fuhr ich häufig etwa selbstständig zu Hausbesuchen, um Therapiemaßnahmen durchzuführen, bei denen nicht zwingend ein Arzt anwesend sein muss; etwa Blutentnahmen, Injektionen, Messungen des Blutdrucks, des Blutzuckers und anderen Werten, Lungenfunktionstests etc. So viel zu "fast nur im Büro sitzen". Mit Bürotätigkeiten im eigentlichen Sinne habe ich heute sogar überhaupt nichts mehr zu tun, da ich aktuell in der Mikrobiologie eines großen Laboratoriumsinstituts tätig bin. Der direkte Patientenkontakt fehlt mir zwar sehr, aber im Labor wird meine Arbeit für den Patienten finanziell immerhin mehr honoriert.
Alles in einem macht der MFA-Beruf wirklich Freude. Meine Eltern überredeten mich damals zu einer Ausbildung zum MFA, die ich 2013 erfolgreich abschloss, wofür ich ihnen bis heute dankbar bin. Keine Sekunde in diesem Beruf möchte ich missen. Wenn Du sowieso medizininteressiert und kinderlieb bist, dann ist der Beruf in einer Kinderarztpraxis für Dich doch wie geschaffen. Zumal sich kindliche Berufswünsche im Laufe der Jahre ja auch ändern können und man nicht zwingend Abitur und Akademikerstatus braucht. Das ist mit ein Grund für den Fachkräftemangel in unserem Land (🇩🇪); weil sich immer mehr Leute zu fein sind, sich - abgedroschen ausgedrückt - "die Finger dreckig" zu machen und sich lieber in der Uni in einen muffigen Vorlesungssaal setzen. Von daher sollten Deine Eltern viel mehr stolz auf Dich sein.
Jedenfalls hoffe ich für Dich, dass Du zugesagt hast. Wäre wirklich schade, wenn nicht...
Liebe Grüße,
Matsi.
DU weisst was du machen willst und sonst keiner.
DU musst dann aber auch damit leben, wenn es die falsche Entscheidung war.
Es spricht alles für diese Ausbildung und ich rate dir, mache es!
Wenn du es machen willst und wirklich Interesse am Job hast und es nicht wegen dem Team machst, dann okay. Du musst es selber wissen, es ist deine Zukunft.