Messestand als Fotografin - was sagt man?

3 Antworten

Du solltest auf jede Fall Beispielfotos an deinem Stand präsentieren und dein Stand sollte eindeutig kommunizieren, dass du Fotografin bist, so kommen Leute auf dich zu. Du könntest auch kein kleines Gewinnspiel machen, mit so einem Rad, wo man vielleicht ein 30 Minuten Gratisshooting gewinnen kann und ansonsten auf dem Rad Rabatte sind oder man kleine billige Werbegeschenke bekommt (Schlüsselanhänger mit deinem Firmenname drauf und Krams). Oder du baust ein kleines Studioset auf und machst Fotos, jeder bekommt 1 gratis gedruckt (könnte allerdings in Riesenarbeit ausarten, je nachdem wieviele Leute auf die Messe gehn).

Ansonsten musst du halt Kaltaquise machen und die Leute ansprechen, fragen wie ihnen die Messe gefällt, ob sie beim Gewinnspiel mitmachen wollen etc.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003
Salat1997 
Fragesteller
 11.02.2024, 23:50

Ja ein Gewinnspiel hatte ich mir auch schon überlegt, das mache ich bestimmt. Vielleicht nicht als Rad, sondern mit Zettel zum Ausfüllen und daheim werden dann die Gewinner in einer Story über Instagram ausgelost oder so. Allerdings ist das Rad auch cool. Das mit dem Studioset hatte ich mir auch überlegt, wenn dann aber nur digital. Das Ding ist, ich kann dort nicht viel aufbauen, weil es in einem Möbelhaus stattfindet. Das heißt ich habe praktisch ein Möbelhaus-Wohnzimmer und dieses soll ich so einrichten wie sozusagen Zuhause nur mit ganz vielem Bildern. Habe jetzt einen Roll Up Banner bestellt, ein Fotobuch, zwei Leporellos, ganz viele Bilder zum Hinstellen, ein zwei Acrylglasbilder und ansonsten läuft auf meinem Laptop oder Tablet auch noch was durch.

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Hallo und spannende Frage - meine Einschätzung:

  • Ob Telefon oder in Persona - das Gespräch ist das selbe und du kannst sogar noch mit Augenkontakt und direkter Ansprache Punkt
  • eine Messe ist aus nicht immer zum 'sack zumachen' ausgelegt, sondern um Kontakte zu knüpfen, sich und seine Arbeit zu präsentieren.
  • Wichtig ist, das du was schönes einprägsames am Stand hast, das du den Interessierten mit geben kannst und somit in Erinnerung bleibst.
  • QR-Code mit link zu Website oder Social Media ist immer gut
  • du kannst auch ein kleines Gewinnspiel machen, das dir die Möglichkeit gibt, die Kontakte im Nachgang anzusprechen. (wenn du denn eine Mailang-List oder ähnliches hast, sonst macht es keinen Sinn)
  • Partner einladen - gemeinsam stärke zeigen. z.B. mit Fineartprint-Studio oder Rahmenladen, oder so....
  • Es sollte aber immer zu dir und deinem Stil passen - je weniger 'Verkaufe' desto besser.

Viel Erfolg!

Hallo

zuerst fragt man wo, wann und wieviel Budget bekommt man für denn Auftrag angeboten. Weil ein guter Fotograf auf einer Messe ist ein Erfolgsfaktor der Messe und nach der Messe in der PR Arbeit. Deswegen gibt es einige Messefotografen und Firmen die sich die Stände für PR Bilder selber Fotografen buchen bzw grosse Messen haben einen ständigen Messefotograf der auch meist Grafikdesign und anderes macht.

Zuerst klärt man bei der Messe ab welche Stellwände dort verfügbar sind bzw was für eine Messearchitektur stattfindet und welche Möbel es gibt bzw KüchenBox/Dinette. Dann die Preise plus Strompreise. Bei mehrtägigen Messen ob es einen abschliessbaren Abstellraum für die Nacht gibt. Zudem erfragt man die Messestände drumrum und kontaktiert diese wegen gemeinsamen Trennwänden, gemeinsamer Küche/Dinette und ob man evtl. etwas zusammen macht. Wenn man eine kreative Idee hat kann man schon was an die ersten Kunden verkaufen. Und auf Messen gibt es Zeiten wo wenig los ist und man mit den Nachbarständen rumsitzt da kann man evtl. mehr Netzwerken und Aufträge generieren als auf der Puplikumsmesse. Also Freitag nachdem aufbauen fotografiert man sich durch die Nachbarstände macht damit die ersten Testdrucke und verteilt diese gegen einen 5 Tage Relase für die Messetage. Wichtig ist man hat dann Namen und Adresse für "später". Wichtig ist die Nachbarstände sind informiert und positiv Grundstimmt wenn es gut läuft machen die Nachbarstände mit deinen Bildern Werbung also das Gruppenbild der Messemannschaft vor dem frischen gebauten Messestand an der Wand

Dann klärt man mit dem Veranstalter/Einladenden ab was der davon Sponsort und welches Messekonzept er umsetzen will also Verkaufsmesse, Fachmesse oder Informationsmesse. Dann rechnet man sich das durch ob man sich das "leisten" kann/will. Man kann zwar die Kosten Steuerlich voll abschreiben aber als Fotograf hat man meist Jahresabschlüsse bis dahin zieht man denn Kostenblock durchs Jahr. Dran denken man braucht auch noch einen Kleinbus und Helfer beim Auf/Abbau. Und bei Messen ist man 7-14 Tage nur damit beschäftigt. Wenn man zu der Zeit Aufträge hat wird es für Einzelkämpfer schwierig.

Erst danach macht man einen Plan bzw besser ein Messemodell und überlegt welche Bilder man als Messeposter in welcher Reihenfolge hängen will, auf Messen ist Citylight aufwärts an der "Front" üblich (in 48er Raster oder 125DPI also braucht man eigentlich 4000x6000 Vollfarbpixel bei Sublimationsrastern) und was man auf dem Messestand machen/zeigen will. Messelicht ist meist Hochdrucksodiumdampf/Niederdrucksodium in Grüngelb also muss man die Messebilder für das Licht passend ausdrucken oder selber ausleuchten. Am besten sind natürlich Lichtkästen. Man kann auch die Stellwände einfach mit billigen 18/1 Affiche Poster bekleben dazu muss man dann passende glatte Wände ordern.

Die Fotografen Innungen haben meist Messekonzepte und Material weil die selber auf Messen unterwegs sind.

Wenn man auf der Messe fotografieren will bzw verkaufen braucht man eine Fotoecke mit Hohlkehle und Roll Hintergründen, am besten mit einem grossen blauen Segeltuch drüber um das Hallenlicht abzufangen (grünstichige Kanten, Schatten), eine MakeUp Ecke für Visage, eine "Outfitecke" mit Umziehboxen und Fundus, Sitzplätze, Knabberzeug/Snacks, Getränke, Spielzeug/Kindermaterial und einen staubgeschützten Druckerplatz mit einem Messetauglichen Drucker (keine Drucker "Diva" welche bei Feuchtigkeitschwankungen rumrotzelt oder Papier staut) bzw besser 2-3 Drucker falls einer keine "Lust" hat. Thermosublimationsdrucker (Citizen, DNP, Fuji, HiTi, Hitachi, Mitshubishi, Sony, OKI,,) tun eigentlich immer und kann man sich für Messen mieten. Nachteil ist ab 20cm Breite ist Schluss und 20cm ist relativ teuer.

Als Fotograf hat an einen Stammlieferanten der das erst mal auf Kommission liefert dann lässt man sich genug Papier für 1000 Drucke liefern denn Rest minus Anbruch gibt man zurück. Bei DNP sind im Drucksetkarton um 110 20x30cm Papier mit frischen Druckwalzen. Aus 20x30cm kann man dann mit einem Rollenschneider kleinere Formate drucken und Zuschneiden.

Also ich nutze seit über 10 Jahren auf VHS Veranstaltungen und Messen einen Pixma Pro 1 mit Original Canon Fotopapier und Dye-Tinte. Der ist alt und lahm aber solange man denn aufrecht transportiert (35kg) kann der wenige Sekunden nach dem einschalten und Düsentest zwischen 10-45°C und bis etwa 80% Luftfeuchte arbeiten. Man sollte halt das Papier aklimatisieren bevor man die Packung aufreist bzw bei feuchtkalter Luft baut man sich einen Trockenschrank für denn Papiervorrat. Verwendet man Fremdtinten oder Billigpapier dann wirft auch der Pro1 Fehlercodes aus oder auch mal das Handtuch. Leider hat Canon denn Service für denn Drucker beendet ich hab meinen noch 2020 generalüberholen lassen (400€) und es gibt zb wohl noch keine Treiber für WIN11 und Catalina.

Wenn du auf der Messe denn Berufsstand repräsentieren willst/musst dann sollte die lokale Innung ein Interesse haben also ruf mal deinen Innungsmeister an.

Auf Fachmessen ist das Puplikum "anderst" als auf Verkaufsmessen das "Verkaufskonzept" ist;

1.) SeedCard Shooting mit Fundus und Visage, dauert pro Kunde um 15-30 Minuten aber man braucht einen Visagisten/Hairstyler auf dem Stand (oder auf dem Nachbarstand).

2.) Kostümshootings (Cosplay, Fasching) die Bilder hängt man dann auf die Fotowall ca 5 Minuten pro Kunde

3.) Kinderbilder kann man in 1ner Minute machen je jünger um so einfacher/schneller mit Visage (Glanzstellen wegpudern) auch eher 5 Minuten

Stell keinen PC/MAC auf der Messe auf (EeasyPC/Tablet reicht) mach keine "Fotobearbeitung" wer das will/braucht wird gleich höflich verabschiedet bzw du gibst dem die Geschäftskarte eines Mitwettbewerber/Konkurrenten. Mit dem machst du vorher noch eine 10% Provision pro Kunde für dich aus..... dann sind alle Happy.

Der Grund ist sobald man anfängt zu Photoshopen entwertet man die eigene Leistung und man verbraucht zuviel Zeit an einem Produkt das ein Portraitfotograf in einer Minute Arbeitszeit "durchzieht" plus 5 Minuten Verteilzeit mit ausdrucken und abkassieren. Photoshopen machen Grafiker/Designer die nicht Fotografieren können/wollen.

Auf Messen fotografiert man wie mit Analogfilm also maximal 2-3 Schüsse pro Motiv das man schon in der Rückschau direkt zum Drucker sendet. Der Fotomeister macht natürlich nur 1 Bild, mehr braucht nicht. Fotogesellen lässt man noch einen Nachschuss durch aber das ist für einen Gesellen schon "blamabel".

Für die SEED Card organisiert man vorher Kunden und/oder nimmt bekannte/Freunde für die Show. Man organisiert auch Bekannate das es dort kostenlos Kinderbilder gibt am besten auf Abruf wenn Flautezeiten sind. Der Punkt ist auf dem Stand muss was zu sehen sein und ständig fotografiert werden weil dann ensteht ein "Sog". Wenn nix zu tun ist nimmt man jemanden vom Nachbarstand oder zieht man einfach einen Messebesucher raus der besonders "hässlich" (unattraktiv) ist und macht "kostenlos" aus der Ente einen Schwan. Fotomodels ablichten kann jeder Knipser das ist weder Kunst noch Handwerk. Für die Models sind solche Bilder auch "wertlos" das verändert nix in derem Leben und die wird nicht Stammkunde oder schwärmt im Freundeskreis das es noch "richtige" Fotografen gibt.

Die meisten Besucher haben Kinder und Kinderbilder sind immer verkaufbar wenn man die Messepreise an das schnell googelbare Preisschema am Messeort anpasst. Auch bekommt man als Fotograf mit Spielecke oft Kinder "abgestellt" wenn diese auch oft an der Quengelgrenze unfotografierbar werden. Die muss man erst mal "Abklingen" lassen. Wenn man ein kleine Oase für Mütter und Kinder hinbekommt gibt es meist Umsatz.

Bei mehrtägigen Messen sieht man oft das Besucher vom Freitag oder Samstag dann nochmal Sonntags extra kommen und dann Kinder bzw Familienbilder machen lassen. Denn "Impuls" muss man Freitag/Samstag säen und am Sonntag abernten. Meist kommen die aber Nachmittags oft kurz vor Messeschluss da kommt man dann in die Qualitätszwickmühle deswegen fängt man schon Sontagsgmittag dezent mit abbauen des Stand an und versucht einen Kollegen/Assistenten Sontags Mittags auf denn Stand zu bekommen um denn Umsatz mitnehmen zu können.

Wenn die Messe lokal stattfindet kann man Gutscheine für einen Termin in deinem Studio verteilen oder On Location beim Kunden. Ist die Messe über 50km entfernt (Nachbarlandkreis) macht man das auch, aber die Resoanzqoute ist über 30km für normale Fotos gering. Bei extravaganten Techniken wie Bodypainting, Lightpainting, Fusion,,,, also das was nicht jeder Fotograf macht/kann sind auch 100km noch im Resonanzraum. Richtig gute Portraitfotografen sind selten (bzw am Aussterben, der Nachwuchs seit 2000 hat oft nichts gelernt oder Verstanden) und haben schon 500-1000km Resonanzraum.

Deswegen machen Messen ausserhalb deines Landkreis bei 0815 Fotografie wenig Sinn in Bezug auf Auftragsgenerierung Stammkundenbildung. Auf Messen fotografieren kann verdiensttechnisch eine Pleite werden oder auch genug Umsatz für denn Monat einbringen aber es ist selten in dem Bereich einer Mittelklasse Hochzeit.

Es gibt Fotografen die gut verkaufen können und welche die gut Fotografieren konnen, die Schnittmenge aus beiden ist klein. Wenn man auf Messen zuviel "Verkaufsdruck" macht ist es kein Problem solange man dezent bleibt.