Mein Kind findet Hitler gut, was tun?

6 Antworten

Ich bin Ausländer und habe damals als ich 13 war auch mit "aus Spaß" Hitler usw gesagt und an die Tafel geschrieben usw. bis ich dann erfahren habe was für ein grausamer Mensch Hitler eigentlich war.

Am Ende hielt ich dann eine Präsentation über die Judenverfolgung die aufzeigte dass man darüber nicht spaßen sollte.

Vielleicht solltest du mal bei seinem Freindeskreis ansetzen. Politische Gesinnung entsteht auch viel über den Umgang mit anderen. Wenn seine Freunde auch so ticken, dann würde ich mal die Eltern kontaktieren.

Auf jeden Fall sollten die Gespräche darüber nicht nachlassen. Ich würde mich nicht ergeben, sondern ihn richtiggehend mit den bitteren harten Fakten konfrontieren. Vielleicht hilft auch ein Perspektivwechsel - Stell dir vor, eines schönen Tages stehen Beamte vor der Tür und nehmen uns alle mit, deportieren uns in ein Arbeitslager, lassen uns hungern, demütigen und quälen uns., Sie exekutieren vor unseren Augen wahllos andere Menschen, die teilweise genau neben uns stehen und mit denen wir zusammen gelitten haben, Freunde, einen von uns ... Nur aus dem einen Grund heraus, dass wir Deutsche sind.

Sieh mit ihm Dokumentationen an, den wirklich erschütternden Stoff. Er muss genau wissen, wem er huldigt und was im Auftrag dieses Monsters mit Millionen Juden, Homosexuellen, politisch Andersdenkenden, Kranken, Behinderten ... geschehen ist.

Diese Ideologie darf sich nicht festsetzen. Dann bekommst du ihn für lange Zeit nicht mehr dort weg. Wir leben in einer Demokratie, aber es gibt Grenzen, die dein Sohn kennen muss. Noch liegt es in deinem Einflussbereich.

Wenn seine Überzeugung in der Schule über Mitschüler gebildet wurde, dann ist es höchste Zeit, die Schulleitung zu informieren, dass verstärkt der Nationalsozialismus thematisiert wird - offen und ehrlich mit den grausamen Bildern. Anders erreicht man die Menschen nicht (sofern man sie überhaupt noch erreicht).

Keine Bilder, keine Symbole, nichts sollte er aufhängen dürfen. Da wäre ich sehr radikal. Den Internetverlauf würde ich mir auch mal ansehen.

Ich glaube das ist einfach eine Phase. Evtl hilft ein Film oder ein Besuch in einem KZ. Ich würde nicht direkt dagegen gehen, das reizt ihn dann nur und könnte das Gegenteil bewirken. Es gabt ja auch gute Seiten , du solltest ihm klar machen dass du das weißt und ihm dann aber aufzeigen was alles grausames gemacht wurde.

Dann konfrontiere ihn mal mit der Geschichte vom Aiwanger Hubsi und ob er auch so werden möchte.
Ansonsten ist lebendiger Geschichtsunterricht in einem KZ auch nicht schlecht.
Und prüfe mal seinen Umgang. Irgendwo muss das ja herkommen.

Das könnte ne Provokation sein. Schon mal gesagt, wir toll du den auch findest. Wäre auf seine Reaktion gespannt.