Mathe abitur zu schwer?
Dieser Artikel kritisiert, dass das Mathe abitur zu schwer sei und das Niveau zu hoch für deutsche Schüler. Es solle angepasst werden.
War nicht aber noch vor kurzem die Rede, dass Abitur generell wäre viel zu leicht und jeder Idiot könne es schaffen? Ich meine im frühen Kindesalter eine Gesamtschule zu stellen ist absolut sinnvoll, da man Kindern Chancengleichheit stellen will und sie nicht in einer Phase herausgefiltert werden müssen, in der sie noch keine Ahnung von Bafög o.Ä. haben. Aber der höchste Schulabschluss in Deutschland soll doch auch solcher sein und nicht "angepasst" werden, damit alle ihn haben können. Das klingt irgendwie so als würden wir sagen "lasst uns das Medizinstudium leichter machen, damit es mehr Chancengleichheit gibt!"
Ist nicht gerade der Sinn eines "höchsten Schulabschlusses" auch irgendwie "schwer" zu sein? Ist ein gewisser Filterungsprozess nicht notwendig? Wenn alle schlau wären, so wäre keiner mehr schlau, sondern alle wären durchschnittlich. Wenn ihr dem widersprecht, begründet es bitte.
Abgesehen davon, betrachten Leute den Stoff wirklich als zu schwer? Hatte Abi in Niedersachsen und Mathe Leistungskurs. Wenn man das nicht kann, sollte man halt keinen Leistungskurs nehmen, so viel fordert er (in Niedersachen) jetzt wirklich nicht...
3 Antworten
Der Artikel ist IMHO eher nutzlos. Betrifft das wirklich alle Bundesländer? Aber auch zu meiner Zeit hieß es immer wieder mal, dass irgendwelche Abschlussprüfungen zu schwer sind. Ich war in der 11. Kl. zieml. schlecht in Mathe wg. Realschul-Hintergrund, fand das Mathe-GK-Abi aber ok.
Und kann es nicht eher sein, dass Lehrer nicht genug Kapazitäten haben den Stoff durchzunehmen? Bzw. gerade bei einer zentralen Prüfung nicht je Bundesland die Prüfung daran angepasst werden kann, was die Lehrer aus Kapazitätsgründen leisten können?
notting
Das ist seit Jahren ein Thema und nichts Neues, ich kann es rein vom Fachlichen her durchaus nachempfinden. Die dort gelehrte Mathematik braucht so gut wie niemand später wieder, das ist realitätsfern - aber genau das kommt bei raus, wenn irgendwelche 67-Jährigen in den Ministerien, die nie eine Schule von innen sahen, entscheiden, was zu unterrichten sei.
Allerdings halte ich das Argument, es sei unfair, dass Schüler in ihrer Freizeit den Unterricht vor- und nachbereiten müssen, für überzogen. Das mussten wir vor 20 Jahren auch - es war halt so. Das Berufsleben ist auch kein Wunschkonzert, die Schule hat darauf auch emotional vorzubereiten.
Das stimmt auch - da lehne ich mich ggf. weit aus dem Fenster, zumal ich Technischer Redakteur wurde und mit Mathe heute nichts mehr zu tun habe. Ingenieur, Statiker, Physiker / Geophysiker usw. sind jedoch nur wenige, gemessen am Gesamtanteil.
Alle Jahre wieder...
Jetzt soll schon eine Petition vor dem Abitur selbst erstellt worden sein
allerdings am 1. April.
Meine Erfahrung nach 38 Jahren Lehrtätigkeit:
Der Anspruch ist immer geringer, die Noten im Schnitt immer besser geworden
Die dort gelernte Mathematik ist in Berufen, die einen Mathe Leistungskurs erwarten, auch sinnvoll.
Nun gut über Wahrscheinlichkeiten z.B. lässt sich streiten, aber Calculus und weiterführende Mathematik generell für Ingeneure, Statiker, Physik o.Ä. ist doch Trivial.
Man könnte auch argumentieren das solche Studiengänge ein gewisses Maß an logischem Denken erfordert, was im Leistungskurs dann abgefragt wird, und den Grundkurs Mathematik kann man nun wirklich nicht als zu schwer betiteln, wenn man dann doch eher diesen wählen wolle