Master mit 27 anfangen - zu spät?
Hi,
gerade befinde ich mich in einer kleinen inneren Krise. Momentan studiere ich ein Fach, das mir sehr viel Spaß macht und werde nächstes Jahr meinen Bachelor machen. Allerdings möchte ich auch mal etwas damit arbeiten können, was mir liegt und ich habe da ziemlich spezifische Vorstellungen. Die Sache ist nur die, dass ich mir mit dem B.A. keine wirkliche Hoffnung auf Arbeit in diesem Bereich machen kann. Bisher sieht es nicht danach aus, als würde ich Probleme damit bekommen, den Master-NC von 2,5 zu schaffen, es seidenn ich fange jetzt urplötzlich aus irgendeinem Grund an, nur noch schlechte Arbeiten abzuliefern. Wo ist also der Haken?
Der Haken ist, dass ich jetzt 26 Jahre alt bin. Ich gehöre noch zu den glücklichen, die Zivildienst machen durften (nicht ironisch gemeint) und habe danach zweimal das Studienfach gewechselt. Einmal habe ich mal kurz in ein Fach 'reingeschnuppert' und recht schnell wieder aufgehört, das zweite mal hat vier Semester verschlungen. Mittlerweile komme ich mir echt blöd vor. Gerade erst gestern Abend saß ich mich Leuten aus meinem Abijahrgang zusammen, die teilweise schon ihren Master in der Tasche haben und gerade überlegen, wo sie ihren Doktor machen sollen. Ich dagegen bin mit dem B.A. halb fertig, finanziell immer noch von meinen Eltern abhängig und würde erst mit 29 meinen Master haben.
Mittlerweile frage ich mich fast schon, ob ich meine Träume aufgeben und mich dann nächstes Jahr mit irgendeiner Stelle zufriedengeben soll. Aber ist es das Wert? Ich schwanke gerade zwischern Niedergeschlagenheit (wenn ich an 'irgendeine Stelle' denke) und Euphorie (wenn ich an das Masterstudium und was ich damit machen kann denke). Was sagt ihr, ist es zu spät, mit 29 endlich etwas mit seinem Leben anfangen zu können? Ist es ein zwei Jahre längeres Studium wert, etwas machen zu können, was man wirklich will? Jetzt, wo ich es aufschreibe, fällt mir auf, dass die Entscheidung gar nicht so schwer ist, aber ich würde mich trotzdem über einige Meinungen freuen!
Gruß
5 Antworten
Wenn du mit 29 fertig bist, hast du doch noch ca. 40 Jahre Beruf vor dir, und besser 40 Jahre in einem Beruf, der Spaß macht als 43 in einem Beruf, der dich im Endeffekt nicht ausfüllt, und sogar deine Gesundheit gefährden kann (Burnout, etc.)
Die Entscheidung liegt bei dir!
Danke! Die Mathematik spricht wohl in der Tat für den Master. Und das Bauchgefühl auch. Ich muss mich wohl nur noch an den Gedanken gewöhnen, nicht so nah an der Selbständigkeit zu sein, wie ich es bis vor kurzem noch geglaubt hatte...
Meine Mutter, die Lektorin ist, hat gesagt das es noch nicht zu spät ist jetzt ihren Master zu machen.
Zu spät ist es nie. Es gibt Leute die sind über 30 wenn sie ihren Bachelor haben. Es fängt doch nicht jeder gleich nach dem Abi an zu studieren und hat mit 23-24 den Master ;)
Wenn du meinst, dass nur der Bachelor nicht ausreicht, mach auf jeden Fall den Master hinterher. Zumal du meinst, dass du wohl problemlos reinkommst.
Investier besser ein bisschen mehr Zeit und denk an die besseren Chancen die du dann hast.
Danke! Das ist auch wahr. Ich sitze teilweise in Seminaren neben Studenten, die mit 30 erst angefangen haben. Die haben dann aber in der Regel schon eine abgeschlossene Berufsausbildung. Das würde mir jetzt auch nicht weiterhelfen, aber wenn ich mir gerade so die Lebensläufe einiger meiner Dozenten ansehe, stelle ich fest, dass selbst diese etwas hin- und herstudiert haben, bevor sie ihren Abschluss in der Tasche hatten. Von daher versuche ich auch gerade, meine Situation etwas zu relativierten... :-)
Ich sehe kein Problem in deinem Alter. Wenn es dir mit deinem Selbstwertgefühl hilft, bereits auf eigenen Beinen zu stehen, wäre ein berufsbegleitender Master evtl. überlegenswert.
Das ist in meinem Fall leider nicht möglich, schon allein wegen des Fachs, das ich studiere. :-(
Okay, ich war auch mit 27 fertig. Aber bitte, was sind denn schon zwei Jahre?
Selbstverständlich wirst du deinen Master machen. Meine Güte! Es gibt jede Menge Leute, die mit über dreißig überhaupt erst ein Studium anfangen oder beenden. Wer weiß, wofür deine Vorerfahrungen dir noch nützlich sein können. Du weißt doch, Umwege erweitern die Ortskenntnis. ;-)