Märklin Mobile Station mit piko Gleis?

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Hallo

Wechselstromloks haben einen Schleifer in der Mitte zur Stromabnahme und die Rückleitung erfolgt über beide Schienen.

Man kann also mit Wechselstromloks nicht auf 2-Leiter-Gleisen fahren.

Ob man mit der mobile Station eine Gleichstromlok steuern kann kann ich dir leider nicht sagen

Gruß HobbyTfz

Woher ich das weiß:Hobby – Bin seit Jahrzenten Modellbahner mit eigener großer Anlage

PLPYT 
Beitragsersteller
 18.03.2025, 15:18

Moin @HobbyTfz. Nach etwas Recherche habe ich herausgefunden, dass man über DCC Gleichstrom mit der MS2 fahren kann. Das man mit Wechselstrom nicht auf 2-Leiter fahren kann ist mir auch bewusst, mir war nur nicht klar, ob man aus der MS2 überhaupt Gleichstrom bekommen kann , da märklin ja auf Wechselstrom setzt.

Wenn man Digital fährt, gibt es keinen Wechselstrom oder Gleichstrom mehr, sondern nur noch ein moduliertes Digital-Signal, das es in mehreren technischen Formen gibt, die nennt man Protokolle. DCC, mfx, Motorola usw. Die alten Bezeichnungen beziehen sich nur noch auf das analoge Fahren und auf die Art, wie der Strom vom Gleis abgenommen wird, über das Mittelleiter-System (Märklin, früher Wechselstrom oder AC genannt) oder das 2-Leiter-System (früher Gleichstrom oder DC genannt). Wenn die Loks mit dem DCC-Protokoll fahren können, dann kannst Du die Mobile Station verwenden.
https://www.maerklin.de/de/produkte/details/article/60657


Rein von der Theorie her ließ sich das zwar machen, ist aber vermutlich mehr als Unsinnig.

Technisch arbeiten alle digital gesteuerten Modelleisenbahnen mit Gleichstrom, was mit dem Bussystem zu tun hat, welches eine stabile Gleichspannung für die Funktion brauch.

Märklins Modelle waren immer Allstrom-Modelle, also Loks, die mit aller Art von Spannung arbeiten können, wenn sie weder zu groß noch zu schwach sind. Wegen der Einfachheit, weil einfache Spulen ausreichten für den Transformator, hatte man in der Anfangszeit dann einfach die Wechselspannung aus der Steckdose in die Schiene eingespeißt ohne sie gleichzurichten. Das blieb bis zur Jahrtausendwende bzw. bis heute, weil die modernen Elektronikteile entweder damit auch arbeiten können oder im Bedarfsfall es leicht plätten können. Ebenso hat Märklin von jeher einen Mittelleiter gehabt, der sich, um die Kunden nicht zu vergrauel und die Abwärtskompatibilität in bestimmten Konstellationen halten zu können, bis heute gehalten hat und den Vorzug hat, dass ohne Schwierigkeiten jeder beliebige Gleisplan umgesetzt werden kann, wie z.B. ein Gleisdreieck.

Viele andere Hersteller haben hingegen früh auf Gleichspannung gesetzt, weil sie damit Modelle mit günstigere Gleichstrommotoren ohne eine Steuerung wie bei Märklin verkaufen konnten. Es gab damals übrigens einige Hersteller wie Trix, die trotz der Gleichspannung auch Mittelleiter verwendeten. Jedoch wurde das teilweise aus Kostengründen (zwei Schienen sind günstiger als zwei Schienen + eine Dritte als Mittelleiter), aber auch wegen den Wunsch einiger Kunden nach Vorbildlichkeit bis in die 1980er verworfen, so dass Märklin bald der einzige Hersteller mit Mittelleiter blieb.

So wurde Wechselspannung Synonym für Dreileitergleise und Gleichspannung Synonym für Zweileitergleise. Dies gilt ebenso für die Modelle, die aber tatsächlich auf entsprechende Spannungsarten ausgelegt sind. Würde man also ein Modell für Gleichspannung (und Zweileiterschiene) für Dreileiter umbauen und analog mit Wechselspannung betreibt, fährt es nicht, weil es mit der Spannung nicht arbeiten kann. Entsprechend gilt die Einteilung bis heute.

Heute ist es aber auch so, dass nicht mehr nur Märklin alleine Wechselspannungsmodelle anbietet, welche über die Marke Trix auch viele, wenn nicht alle Modelle auch als Gleichspannungsmodelle anbieten, sondern halt auch viele Hersteller, die zur Erweiterung der angesprochenen Kunden, Modelle als Wechselspannungsmodell anbieten. Technisch ist heutzutage auch nur eine minimale Änderung nötig. Ein Mittelleiterschleifer, eine Anpassung einer Stromleitung im Modell und ein kleiner einfacher Gleichrichter, der die interne Spannungsrichtung bei dem märklinüblichen Umschaltsignal ändert, ist alles was es brauch dafür. Das ist vielleicht eine Mehrarbeit von 50 Euro und eine materielle Kostenvergrößerung von 20 Euro, aber es können dann von dem jeweiligen Modell dann nochmal 20% mehr verkauft, was bei einer Stückzahl von vielleicht 10.000 Stück eine Menge ist.

So lange man nun nur entweder Gleichspannung (Zweileiter) nimmt oder Wechselspannung (Dreileiter) gibt es erstmal keine Schwierigkeiten. Nicht zuletzt, weil es NEM gibt, was eine Vereinigung zur Standartisierung der Modelle ist, wodurch viele Modelle gut mit einander Arbeiten können, selbst wenn sie von verschieden Hersteller sind. Gilt übrigens auch für die Wagenachsen. Märklin hat nämlich ein minimal anderes Radmaß, um auch für ältere Wagen geeignet zu sein und die von Märklin sind auch nicht Isoliert. Wagen von Märklin verursachen also ohne Achsentausch einen Kurzschluss und Wagen anderer Hersteller ohne Achsentausch neigen zum Entgleisen.

Was wiederum die Steuerung angeht, so könnte man technisch mit jeder Digitalsteuerung oder gar mit eine PC direkt die Modelleisenbahn steuern. Das Problem ist auch hier, dass Märklin lange eigenständig war und somit sich eine eigene Steuerungssprache entwickelte, während nahezu alle anderen Hersteller eine NEM-entsprechende Steuerungssprache entwickelten. Es ist also so, dass eine Märklin Digitalsteuerung zwar die Zweileitermodelle richtig Versorgen kann und Steuerung und Modelle auf einander reagieren, doch die Steuersprachen könnten Schwierigkeiten hervorbringen. Im schlechtesten Fall geschieht nahezu nichts, weil sich Lok und Steuerung nicht verstehen. Nun bin ich nicht genau informiert, doch könnte die Steuerung von Trix vielleicht besser sein, weil Trix im Allgemeinen näher an den NEM vorgaben bleibt und deswegen vielleicht mit der passenden Sprache ausgeliefert wird. Es könnte aber auch sein, dass man die Sprachen durch entsprechendes Aufspielen leicht ändern kann oder gar kaum Probleme macht. Ich würde dennoch nicht so sehr über die Systemgrenzen gehen und wenn nochmal mit Fachleuten in entsprechenden Modellbaugeschäften nachfragen. Spätestens die kennen meiste die feinen Fallstricke.