Loslassen?
Hallo,
Seit Monaten leide ich unter OCD, das ist eine Zwangsstörung und in meinem Fall in Verbindung mit Körperfunktionen, also Atmen, Schlucken, Blinzeln. Eben alles Dinge, die unser Gehirn automatisch steuert, aus früheren (teilweise immer noch anhaltenden Ängste) kann ich sie aber nicht loslassen und mein Körper wieder alleine seine Arbeit tun. Ich bin zwar nicht 24/7 am Körper kontrollieren, aber es ist schon sehr anstrengend im Alltag.
Natürlich weiß ich auch, dass ich mir gar keine Sorgen machen brauche, weil alle Körperfunktionen funktionieren, das Wissen habe ich also schon und ich bin auch körperlich gesund. Mache täglich Sport und ernähre mich gesund.
Aber ganz tief in meinem Gehirn hat sich etwas eingeprägt, und zwar, dass ich alles bewusst steuern muss. Und dieses Gefühl kann ich einfach rational nicht lösen.
Deswegen brauche ich euren Rat und Hilfe, ich bin mittlerweile schon bei einer Psychotherapie.
Wie schaffe ich es, alles loszulassen und innerlich zu wissen, dass ich mir keine Sorgen machen muss?
Liebe Grüße
4 Antworten
Du bist in Therapie, das ist er erste Schritt.
Die meisten Verhaltenstherapeuten sind der Ansicht, dass man, um eine Zwangsstörung besiegen zu können, die Handlungen oder Gedanken, die mit ihr in Verbindung stehen (Kontrolle, Hände waschen etc), unterlässt.
Denn durch die Kontrolle, das Hände waschen etc wird die Angst aufrechtgehalten und damit auch die Teufelsspirale.
Wenn Du lernst, den Stress und die Angst durch Unterlassung der Gedanken / Handlungen auszuhalten, entziehst Du der Krankheit die einzige Macht, die sie über Dich hat, und es wird Dir mit der Zeit immer leichter fallen, in solchen Situationen statt mir Angst mit Vernunft zu antworten und die Zwangshandlung / den Zwangsgedanken zu unterlassen
Das ist aber etwas, das man meist erst im Zuge einer Therapie lernt.
Du sollst nicht das Atmen unterlassen, sondern die Gedanken, die Dich zwingen, das Atmen kontrollieren zu wollen.
Du solltest Dich auf Deine Psychotherapie (Konfrontationstherapie?) und Deinen Therapeuten/Therapeutin einstellen und konzentrieren, wo Dir die nötigen "Werkzeuge" vermittelt um Deine ritualisierten Zwangshandlungen und Zwangsgedanken sowie damit einhergehenden Unruhegefühle abbauen zu können.
Der Klassiker beim Loslassen ist die Meditation.
Der Psychiater gibt Dir leckere Medikamente, die gegen eine Zwangsstörung helfen. Zum Beispiel Benzodiazepine.
Ich Frage mich nur, wie ich das Atmen unterlassen soll, wenn ich genau zu dem Zeitpunkt daran denke 🤔