Lohnt es sich Germanistik zu studieren, welche Berufsaussichten hat man, wenn man nicht an die Uni will?

4 Antworten

"Lohnt es sich?" ist eine sehr allgemeine Frage. Ich würde es wie folgt zusammenfassen:

  1. Nur ein kleiner Bruchteil der Germanisten arbeitet hinterher im eigenen Fachgebiet.

  2. Es gibt vielfältige Arbeitsbereich, in denen Geisteswissenschaftler heutzutage eingesetzt werden. Allerdings konkurriert man auf diesen Gebieten grundsätzlich mit allen anderen Geisteswissenschaften, denn die erworbenen Qualifikationen (Recherche, Sprache, Diskussion, Kommunikation) teilen sich fast alle. Wenn andere dann zusätzlich Fremdsprachen, Informatik, Psychologie, Journalistik, Wirtschaft etc. beherrschen, stehen Germanisten abseits da. Es kommt hier also ganz entscheidend auf das Erwerben von wirklich produktiven und ernsten Zusatzqualifikationen an! Da hilft kein 3-Wochen-Praktikum, sondern man muß Jahre intensiv an wirklich konkurrenzfähigen Qualifikationen arbeiten!

  3. Überlege Dir, warum Du ausgerechnet Germanistik studieren möchtest. Die Liebe zur deutschen Sprache und ein Talent für Sprache ist absolute Voraussetzung.

  4. Überlege Dir, ob Konkurrenzgebiete wie z.B. Psychologie oder Journalistik nicht auch attraktiv wären. Sprachbegabte können sich auch mit Anglizistik oder Übersetzen/Dolmetscher anfreunden und eventuell mehr Qualifikationen erwerben als nur mit Germanistik.

Objektiv betrachtet haben die letzten 3 User eigentlich umfassend geantwortet.Ohne fundierte Zusatzausbildung(z.B. an der Schule für politischen Journalismus) kann man es nur als Seiteneinsteiger irgendwo in der Medienbranche probieren.Geisteswissenschaftler werden in Deutschland nach dem Studium - leider - nicht auf Rosen gebettet.Andererseits kann ich erfahrungsgemäss nur davor warnen, ein Studium nach den vermeintlich guten Berufsaussichten auszuwählen.Diesen Fehler haben zu Zeiten schon BWLer, Juristen und Mediziner bitter bezahlt.Ich kann nur jedem raten:Wenn Du studieren willst, dann mit Herzblut und nicht mit möglicherweise sagenhaften Berufsperspektiven.Die sind heutzutage sehr schnell Makulatur.

die möglichkeiten sind sehr vielfältig, aber es gibt außer dem lehramt natürlich keine abgesicherten laufbahnen. große namen zeigen die richtungen an, zb marcel reich-ranitzki, thomas gottschalk, elke heidenreich, peter rühmkorf - lauter germanisten. verlagswesen, bibliothekar, journalismus, schriftsteller, und und. vielleicht noch als deutschlehrer an den goethe-instituten durch die welt ziehen...

Viele Geisteswissenschaftler - auch Germanisten - arbeiten heute in der Wirtschaft, in der Werbung, im Marketing, in der Dokumentation oder auch in völlig anderen Bereichen.