Literatur?
Welche Geschichte ist das: Englisches Gut, eine Frau befindet sich in einem Kerker, wird versteckt, weil sie verrückt ist....eine junge Frau, die irgendwie dort angestellt ist , entdeckt diesen Kerker....
Der (Ehe-)Mann der Eingesperrten und die Junge verlieben sich...am Schluss geht alles in Flammen auf...und es gibt ein Happyend.
Es gibt auch einen Film. Ist das Jane Eyre...?
Hält sich der Film eng an die Vorlage? Bei Überfliegen der Handlung sehe ich den Film nicht so richtig deckungsgleich - das mit der eingesperrten Frau kommt in jener nicht so durch.
2 Antworten
Ja, das ist Jane Eyre.
Die Geschichte ist schon ein bisschen schnulzig. Ich meine schon, dass der Film relativ nahe an der Buchvorlage ist.
Eingekerkert ist Rochesters Frau nicht, weder im Buch, noch im Film. Ja, weggesperrt ist sie, mehr zum eigenen Schutz und zum Schutz aller im Haus. Sie hat eine eigene Betreuerin.
Ja - ohne den Roman gelesen zu haben (den Film habe ich gesehen, der Blitz der einschlägt am Schluss...atmosphärisch eine Mischung aus "Rebecca" und "Vom Winde verweht"...ein Melodram! Dick aufgetragen...aber warum nicht?).
Doch was sofort ins Auge fällt - die Welt damals tickte anders...Männer durften (mussten!) viele "Weibergeschichten" haben...waren auch im mittleren Alter noch ohne weiteres attraktiv (solange sie zur Oberschicht gehörten, selbstverständlich) - die Frau (aus der Unterschicht oder unteren Mittelschicht) war nur dann als Heldin überhaupt darstellbar, wenn sie tugendsam und aufopferungsvoll bis zur Selbstverleugnung war...und das wilde, bösartige Element wurde an eine Kreolin delegiert, die im Brand umkommt (den sie selbst gelegt hat...?).
Das in Flammen aufgehen ist ein Symbol der Reinigung und Erlösung - des Schluss-Strichs unter das furchtbare Gewesene - und am Schluss stellt sich sogar Rochesters Sehkraft wieder ein.
Und weitergedacht... aber soweit geht Bronte nicht...könnte man sich das Greinen eines Babies vorstellen...