Liessen sich Bitcoins effektiv mit Quantencomputern schürfen?

3 Antworten

Von Experte TapRoot2021 bestätigt

Also, die kurze Antwort ist: Nein, Quantencomputer würden das Bitcoin-Schürfen nicht wirklich effektiver machen – zumindest nicht so, wie man es sich vielleicht vorstellt. Ich erklär’s mal einfach.

Beim Bitcoin-Schürfen geht’s darum, komplexe mathematische Probleme zu lösen, genauer gesagt, einen Hash-Wert zu finden, der bestimmte Bedingungen erfüllt. Das ist im Wesentlichen ein Trial-and-Error-Spiel – man rät immer wieder, bis man den richtigen Wert knackt. Aktuelle Miner nutzen dafür spezialisierte Hardware wie ASICs, die unglaublich schnell und effizient raten können.

Quantencomputer hingegen sind super in bestimmten Bereichen, z. B. bei der Faktorisierung großer Zahlen oder bei Optimierungsproblemen, dank Algorithmen wie Shor oder Grover. Aber beim Bitcoin-Mining, das auf dem SHA-256-Hash-Algorithmus basiert, bringt ein Quantencomputer nicht den riesigen Vorteil, den viele denken. Der Grover-Algorithmus könnte theoretisch die Suchzeit von "n" auf "Wurzel von n" reduzieren, was ein Vorteil wäre. Aber in der Praxis wäre der Speedup nicht so dramatisch, dass er die aktuellen Miner über Nacht überflüssig macht. Zudem sind Quantencomputer aktuell noch weit davon entfernt, stabil genug zu sein, um das 24/7 zu machen.

Fürs Schürfen bleiben ASICs vorerst König. Quantencomputer sind eher eine Bedrohung für die Sicherheit als eine Revolution im Mining.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bitcoiner seit 2016

malte314  03.03.2025, 09:34
Beim Bitcoin-Schürfen geht’s darum, komplexe mathematische Probleme zu lösen [...]

Von einem komplexen mathematischen Problem kann kaum die Rede sein. Wie Sie selbst schreiben, geht es bloß darum, eine Zugabe zu raten, sodass die Transaktion als Hash-Summe auf n Einsen endet.

TheOrangePill  03.03.2025, 09:40
@malte314

Ich weiss das ein normalo versteht nicht gleich was hashfunktionen sind...

malte314  03.03.2025, 10:13
@TheOrangePill

Dass Sie das wissen, ist mir klar. Trotzdem finde ich es eine romantisierende falsche Zuschreibung, dass Bitcoin-Mining im Lösen »komplexer mathematischer Probleme« bestehe.

ChrisGE1267 
Beitragsersteller
 03.03.2025, 07:50

Vielen Dank - genau das wollte ich wissen!😀

Wenn der entsprechende Computer so leistungsfähig ist um das zu schaffen, warum nicht. Denke aber wenn es wirklich annähernd funktionieren würde, hätte das schon längst jemand getan, zum Teil zumindest.

Bitcoins zu schürfen braucht enorme Leistung des Computers, wenn man damit auch nur einigermaßen was rausholen will. Meistens lohnt es sich gar nicht aufgrund des Stromverbrauchs und der Belastung des Rechners.

Nein weil die mathematisch mögliche Grenze bei etwa 16 Millionen Bitcoins liegt? Da kannst du dann auch mit noch so viel Rechenkapazität nicht mehr schürfen.


TheOrangePill  03.03.2025, 07:13

Bis 2140 läuft das mining noch... Und die obergrenze sind 21.Mio.

ChrisGE1267 
Beitragsersteller
 02.03.2025, 22:17

Deswegen rede ich ja von den verbliebenen 1,17 Mio Coins, die noch schürfbar sind. Etwa 14,9 Mio Coins sind bereits geschürft, die Differenz auf die 16 Mio Coins ist noch verfügbar - beim aktuellen Kurs immerhin ungefähr 100 Mrd. Dollar wert…

RinaSol  02.03.2025, 22:19
@ChrisGE1267

Das Schürfen wird aber immer kostenintensiver weil der Aufwand glaube ich logarithmisch ansteigt.

ChrisGE1267 
Beitragsersteller
 02.03.2025, 22:25
@RinaSol

Das ist mir klar - deswegen ja meine Frage bzgl. Quantencomputern - wenn ein solcher Computer so leistungsfähig ist, dass er Aufgaben, für die die grössten herkömmlichen Supercomputer Millionen von Jahren benötigen, innerhalb von Sekunden oder Minuten erledigen kann, dann sollte das m.E. kein Problem sein.

Meine Frage ist eher eine technische: ist das Problem des Bitcoin-Minings vergleichbar mit quantenmechanischen Problemen wie bspw. der Simulation der Entwicklung des Universums - i.e. kann man einen Quantencomputer überhaupt sinnvoll auf das Schürfen von Bitcoins loslassen?

RinaSol  02.03.2025, 22:29
@ChrisGE1267

Wenn das logarithmisch ansteigt ist das auch für einen Quantencomputer irgendwann nicht mehr rechenbar. Es ist eine Frage des Aufwandes.

Toddy4711  03.03.2025, 01:13
@RinaSol

Der Aufwand steigt nicht logarithmisch. Er steigt angepaßt an die tatsächliche Schürfgeschwindigkeit. Die Schwierigkeit wird immer so festgelegt, daß im Mittel alle 10 Minuten ein Block gemined wird. Die Schwierigkeit wird sogar gesenkt wenn Miner abspringen.

Die Gesamtzahl der Bitcoin ist auf 21 Mio festgelegt.