Liessen sich Bitcoins effektiv mit Quantencomputern schürfen?
Ich lese in letzter Zeit häufiger von neuen Fortschritten beim Quantum Computing, dass bspw. ein Quanten-Computer eine Aufgabe in Sekunden gelöst hat, für die ein normaler Supercomputer Tausende oder gar Millionen Jahre benötigt hätte.
Heute hat Donald Trump angemerkt, dass die USA eventuell gedenken, eine strategische Bitcoin-Reserve anzulegen. Daraufhin ist der Kurs des Bitcoin ausserbörslich von 85.000 Dollar am Freitag auf augenblicklich über 94.000 Dollar angestiegen.
Nun meine Frage: wäre es unter Einsatz eines der o.g. Quantencomputer möglich, die verbleibenden 1,17 Mio Coins sozusagen über Nacht zu schürfen (und diese bspw. der strategischen US-Reserve zuzuführen)?
3 Antworten
Also, die kurze Antwort ist: Nein, Quantencomputer würden das Bitcoin-Schürfen nicht wirklich effektiver machen – zumindest nicht so, wie man es sich vielleicht vorstellt. Ich erklär’s mal einfach.
Beim Bitcoin-Schürfen geht’s darum, komplexe mathematische Probleme zu lösen, genauer gesagt, einen Hash-Wert zu finden, der bestimmte Bedingungen erfüllt. Das ist im Wesentlichen ein Trial-and-Error-Spiel – man rät immer wieder, bis man den richtigen Wert knackt. Aktuelle Miner nutzen dafür spezialisierte Hardware wie ASICs, die unglaublich schnell und effizient raten können.
Quantencomputer hingegen sind super in bestimmten Bereichen, z. B. bei der Faktorisierung großer Zahlen oder bei Optimierungsproblemen, dank Algorithmen wie Shor oder Grover. Aber beim Bitcoin-Mining, das auf dem SHA-256-Hash-Algorithmus basiert, bringt ein Quantencomputer nicht den riesigen Vorteil, den viele denken. Der Grover-Algorithmus könnte theoretisch die Suchzeit von "n" auf "Wurzel von n" reduzieren, was ein Vorteil wäre. Aber in der Praxis wäre der Speedup nicht so dramatisch, dass er die aktuellen Miner über Nacht überflüssig macht. Zudem sind Quantencomputer aktuell noch weit davon entfernt, stabil genug zu sein, um das 24/7 zu machen.
Fürs Schürfen bleiben ASICs vorerst König. Quantencomputer sind eher eine Bedrohung für die Sicherheit als eine Revolution im Mining.
Ich weiss das ein normalo versteht nicht gleich was hashfunktionen sind...
Dass Sie das wissen, ist mir klar. Trotzdem finde ich es eine romantisierende falsche Zuschreibung, dass Bitcoin-Mining im Lösen »komplexer mathematischer Probleme« bestehe.
Wenn der entsprechende Computer so leistungsfähig ist um das zu schaffen, warum nicht. Denke aber wenn es wirklich annähernd funktionieren würde, hätte das schon längst jemand getan, zum Teil zumindest.
Bitcoins zu schürfen braucht enorme Leistung des Computers, wenn man damit auch nur einigermaßen was rausholen will. Meistens lohnt es sich gar nicht aufgrund des Stromverbrauchs und der Belastung des Rechners.
Nein weil die mathematisch mögliche Grenze bei etwa 16 Millionen Bitcoins liegt? Da kannst du dann auch mit noch so viel Rechenkapazität nicht mehr schürfen.
Deswegen rede ich ja von den verbliebenen 1,17 Mio Coins, die noch schürfbar sind. Etwa 14,9 Mio Coins sind bereits geschürft, die Differenz auf die 16 Mio Coins ist noch verfügbar - beim aktuellen Kurs immerhin ungefähr 100 Mrd. Dollar wert…
Das Schürfen wird aber immer kostenintensiver weil der Aufwand glaube ich logarithmisch ansteigt.
Das ist mir klar - deswegen ja meine Frage bzgl. Quantencomputern - wenn ein solcher Computer so leistungsfähig ist, dass er Aufgaben, für die die grössten herkömmlichen Supercomputer Millionen von Jahren benötigen, innerhalb von Sekunden oder Minuten erledigen kann, dann sollte das m.E. kein Problem sein.
Meine Frage ist eher eine technische: ist das Problem des Bitcoin-Minings vergleichbar mit quantenmechanischen Problemen wie bspw. der Simulation der Entwicklung des Universums - i.e. kann man einen Quantencomputer überhaupt sinnvoll auf das Schürfen von Bitcoins loslassen?
Wenn das logarithmisch ansteigt ist das auch für einen Quantencomputer irgendwann nicht mehr rechenbar. Es ist eine Frage des Aufwandes.
Der Aufwand steigt nicht logarithmisch. Er steigt angepaßt an die tatsächliche Schürfgeschwindigkeit. Die Schwierigkeit wird immer so festgelegt, daß im Mittel alle 10 Minuten ein Block gemined wird. Die Schwierigkeit wird sogar gesenkt wenn Miner abspringen.
Die Gesamtzahl der Bitcoin ist auf 21 Mio festgelegt.
Von einem komplexen mathematischen Problem kann kaum die Rede sein. Wie Sie selbst schreiben, geht es bloß darum, eine Zugabe zu raten, sodass die Transaktion als Hash-Summe auf n Einsen endet.