Lest ihr lieber Buchreihen oder ein Buch?

Eine Buchreihe kann einen über Jahre mit neuen Bänden fesseln und begeistern. Es ist ja auch ein Hinweis auf Erfolg und inhaltlichem Potential, wenn eine Geschichte weiter fortgesetzt wird.

Reihen bieten umfangreichen Lesestoff und eine entsprechend umfassende eigene Welt. Das ermöglicht wirklich episches Geschehen, wie es in einem Einzelband zumindest schwieriger wäre. Der Herr der Ringe gibt es zwar in einem Buch, aber auch dreibändig.

Der Nachteil ist allerdings, dass eine Reihe leicht ausufernd wird, sich mit Nebenhandlungen, laufend neuen Wendungen und vielen Charakteren entsprechend unübersichtlich gestaltet. Buchreihen bleiben lange Zeit offen, steigern sich dabei nicht unbedingt immer so, wie man es erwartet, und hinterlassen beim Abschluss eine entsprechend große Lücke.

Einzelne Bücher sind dagegen für sich genommen abgeschlossen und rund. Sie können können sehr stark sein und über mehrere hundert Seiten gute Unterhaltung bieten. Große Romane bestehen häufig nur aus einem Buch. Etwa Momo, Krabat, Das Schicksal ist ein mieser Verräter usw. Viele Einzelbücher bleiben dabei allerdings oft auch eher mittelmäßig.

Ich persönlich lese beides gleichermaßen gerne. Das schöne an Reihen ist eben, dass man immer noch ein wenig mehr hat, um richtig in die Geschichte herein zu kommen und dass einem als Autor z.B. mehr Möglichkeiten offen stehen (wie beispielsweise die Hintergrundgeschichte eines Charakters zu erklären; was manchmal in Einzelbänden eher unter den Tisch fällt), welche oft auch voll ausgeschöpft werden. Gerade wenn ich ein Buch sehr liebe, ist es natürlich schade, wenn es nur einen Band gibt, denn eigentlich möchte man ja wissen, was mit den Charakteren geschieht.

Andererseits wird bei Reihen manchmal auch einfach Potential verschwendet. So sind die ersten beiden Bände noch ganz gut, aber danach kommt nur noch Mist heraus und man hat einfach das Gefühl, dass der Autor nur noch weiter schreibt, damit er seine Leser nicht verliert und nicht, weil es ihm noch Spaß macht bzw er die Geschichte immer noch liebt. Und es ist natürlich als Leser immer wieder nervig, wenn man zwei Jahre auf den nächsten Band warten muss :)

Zum einen mag ich es sehr, wenn man ein richtig gutes Buch liest und es dann noch mehr Teile gibt, in denen man alle Charaktere schon kennt und sich dementsprechend wohl in dieser fiktiven Welt fühlt. Zum anderen mag ich es aber auch, wenn man mit einem Buch abschließen kann und auch nicht so viele Nachfolge Bände kaufen muss.

Kommt darauf an. Wenn die Reihen auch mal irgendwann zu Ende sind, ist das völlig OK. Herr der Ringe, Otherland, Sten, Harrington... Es gibt viele gute Reihen. Problematisch wird es, wenn sich die Geschichte ständig wiederholt und nichts neues mehr passiert. Shannara, Warrior Cats oder Xanth fallen mir da ein. Keine Geschichte sollte auf ewig weitergehen. Dann wird es irgendwann langweilig. Spiele-, Filmreihen und vor allem Serien stehen vor dem gleichen Problem.

Was ich gut finde, sind "Reihen", die zwar im gleichen Universum stattfinden, aber trotzdem in sich abgeschlossen sind. Scheibenwelt oder Warhammer 40K zum Beispiel.

Weil es immer weitergeht und nicht wie in einem Buch plötzlich die Geschichte fertig ist.

Deswegen lese ich Warrior Cats