Leistungssport aufhören oder weiter gehen?
Hallo
ich schwimme erfolgreich im Leistungssport. Aber ich stelle mir schon oft die frage ob ich aufhören möchte
wichtig hier zu sagen ist das ich all meine Freizeit in den Sport stecke seit dem ich denken kann. Meine Freizeit aufzuopfern bedeutet kein soziales Feld zu haben ( hab dafür keine zeit) und auch keine Richtigen Ferien ohne druck
andes kenne ich es aber nicht und habe angst davor wie es ohne Schwimmen ist.
allgemein stresst mich auch der spot im Zusammenhang mit der Schule
Aber ich will das was ich erreicht habe nicht aufgeben und habe auch Kollegen in Schwimmen gefunden die ich echt nett finde.
ich stecke so im zwie spalt und frage mich ob es anderen auch so geht?
4 Antworten
Du magst gut sein - und vielleicht erfolgreich. Sonst wärest Du nicht da, wo Du jetzt bist. Erfolg ist nicht alles. Im Prinzip hast Du nur andere Leute um Dich herum glücklich gemacht: Du funktionierst ganz gut. Du bringst Leistung. Du bist gut.
Aber bist Du auch Du selbst? Hattest Du jemals Zeit, mal was anderes auszuprobieren? Du schreibst selbst, dass Deine Freizeit vollständig für den Sport drauf geht. - Empfindest Du das dann als erfülltes Leben? 😉
Du zweifelst ja. Und das ist auch gut so. Denn wir sollten NIE für jemand anderes leben. Es mag löblich sein, dass Deine Eltern Dir diesen Weg ermöglicht hatten. Aber ich finde es sehr bedenklich, wenn man nur gefallen will - und nie sich selbst auslebt.
Entscheide selbst, ob es für Dich noch anderes geben kann. Ich finde das Leben an sich sehr wichtig. Das besteht jedoch aus Vielfalt. Und auch aus Scheitern. Nicht nur aus Erfolg.
Ich war früher selbst beim Leistungsschwimmen und hatte dann aufgehört weil es mir zu viel wurde und ich kann gut verstehen wie es ist seine komplette Freizeit dafür auszugeben. Für mich war es damals die richtige Entscheidung auch wenn die die Zeit danach erstmal ehrlich nicht schön war. Ich konnte mit der freien Zeit nicht wirklich was anfangen und irgendwie war es so eine leere. Es wurde erst besser als ich mir neue Hobbys gesucht habe, die im Endeffekt mehr Zeit fressen als davor. Ich bin zwar jetzt mega Glücklich mit dieser Entscheidung, aber schwimmen war ein großer Teil meines Lebens und ich vermisse es oft noch. Du musst es für dich abwägen, aber wenn du daran zweifelst könnte es gegebenenfalls besser sein aufzuhören. Rede eventuell mit anderen vom Schwimmen drüber.
Heyy.
Ich stecke in einer ähnlichen Situation nur mit einem anderen Sport. Ich habe auch Angst vor einem Leben ohne den Leistungssport da es alles ist was ich kenne….
Ed gibt viele Momente in denen ich daran denke wie es ohne den Sport wäre…vielleicht wäre ich glücklicher vielleicht auch nicht..
ich versteh dich total, da es eine echt schwierige Entscheidung ist, erst recht wenn man gut ist und weiß man könnte besser sein aber es nicht 100% Spaß macht.
wie hast du dich denn im Endeffekt entschieden?
Ich schreibe dir als Mama, deren Tochter gestern diese schwere Entscheidung getroffen hat , mit dem Leistungstraining aufzuhören. Auch sie hat große Erfolge für sich verzeichnen können , 2x DJM Finale im jüngsten Jahrgang etc.
wir haben nie Druck gemacht. Sie liebte das Wasser und die Ziele waren ansich höher. Sechs Jahre war ihr bewusst, was für Opfer sie bringen muss. Diese Opfer würden in Zukunft größer werden und nun hat sich seit der DJM - bei der sie mit sich nicht zufrieden war - alles geändert. Es kam für uns plötzlich. Bei uns herrscht noch Angst, dass es zu Reue kommt und es evtl eine Teenager Reaktion war, wobei du sicher auch weißt wieviel erwachsener man als Gleichaltrige durch diese Disziplin geworden ist. Im Grunde muss man nach Abwägung wieviel Freude noch vorhanden ist und wie neugierig man auf die „Freiheit“ ist abwägen. Bei mir selbst reißt es ein riesen Loch in mein derzeitiges Leben. Ich bin jede Strecke im Trockenen sozusagen mit geschwommen.ich verstehe den Wunsch einfach mal machen zu können was man genau in dem Moment möchte. Weniger Trainieren ist ja auch gar nicht möglich, bei uns wäre man raus und überhaupt würde die Leistung schnell abfallen , Erfolge reduziert werden und es noch weniger bei dem vergangenen Zauber bleiben. Wie gesagt: heute ist der erste Tag ohne Schwimmen. Die Suche nach neuen Träumen beginnt . Sollte es doch ein Fehler gewesen sein, muss sie aufstehen und nochmal ihr Glück suchen. hinsichtlich der Aussage eines Mitschreibers: man muss auch Niederlagen einstecken, kann ich nur sagen: das lernen alle Schwimmer mit als Erstes, jede nicht geschwommene Bestzeit ist schon dafür da zu Lernen mit Frustration umzugehen. Ich denke das kannst du sicher ! Es ist die Abwägung, ob man nach so vielen Opfern und so viel Zeit, wahnsinnig vielen schönen Erlebnissen mit dem Team- der Schwimmerfamilie- einfach für sich entscheidet : es ist nun Zeit für Neues.
deine Erfolge bleiben! Du hast viel erreicht. Weiteres kannst du nur erreichen, wenn du es weiterhin liebst. Liebe Grüße