Krupp (Geschichte)?
Warum waren die Wohnverhältnisse der Krupp‘schen Arbeiter besser als die der anderen Arbeiter?
2 Antworten
Warum waren die Wohnverhältnisse der Krupp‘schen Arbeiter besser als die der anderen Arbeiter?
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Was hat Krupp für seine Arbeiter getan?
1836 beschäftigte Alfred Krupp etwa 60 Arbeiter, um die er sich zeit seines Lebens kümmerte: Er führte eine Krankenversicherung ein und ließ – beginnend mit den Meisterhäusern – ab 1861 Werkswohnungen bauen. Im Gegenzug verlangte er Loyalität und Identifikation mit der Firma.
Das klingt gut.
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach wurde wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Verstößen gegen das Kriegsrecht zu einer Gefängnisstrafe von zwölf Jahren und Einziehung seines gesamten Vermögens verurteilt.
Und so sah es mit der Firma nachdem Zweiten Weltkrieg aus, die Alliierten in Nürnberg urteilten darueber.
Wegen der ausländischen Beschäftigtem, diese zudem noch ausgetauscht wurden und Speer auch fuer Nachschub sorgte.
Warum wurde Krupp verurteilt?
Während des Zweiten Weltkriegs beutete die Firma Krupp - wie viele Betreibe im Nazi-Reich - Zwangsarbeiter aus, darunter auch jüdische. In den Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozessen wurde Alfried Krupp verurteilt: wegen Sklavenarbeit sowie Plünderungen im Ausland, das Deutschland besetzt hatte.
Weil Herr Krupp vermutlich die Erkenntnis hatte, daß, wenn es seinen Arbeitern gut geht, sie dann ihre Arbeitsstelle behalten wollen, weniger kündigen, seltener krank sind, und daher motovierter sind und eine höhere Leistung bringen. Wahrscheinlich wollte er damit auch die besten Fachkräfte bekommen, immerhin stellte seine Firma "HighTech-Produkte" her. Vielleicht spielten auch Ansehensgründe mit.
Er war in dieser Hinsicht nicht der einzige Unternehmer. Von Robert Bosch, dem Gründer der berühmten Fima, soll der Ausspruch stammen: "Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld, weil ich gute Löhne bezahle."
Ich halte es für äußerst fragwürdig, einen Waffenproduzenten nach dem Krieg dafür anzuklagen ("Symbol und der Nutznießer der allerbösesten Kräfte, die den Frieden in Europa bedrohen"), daß er Rüstungsgüter hergestellt hat.
Für die Zuteilung von Arbeitskräften (Gefangene, "Fremdarbeiter" und Deportierte) war, soweit ich zu wissen glaube, die SS zuständig, die neben den Unternehmen ebenfalls prächtig daran verdiente und neben der Bewachung auch für die Arbeitsbedingungen veranwortlich war. Die je nach Herkunft der Zwangsarbeiter auch sehr unterschiedlich ausfielen.
Interessant in diesem Zusammenhang wäre auch, was mit ihm passiert wäre, wenn Herr Krupp sich dieser Art der "Kriegswirtschaft" im Rahmen des ausgerufenen "totalen Krieges" verweigert hätte. Vermutlich wären Einzug seines Vermögens und Inhaftierung nur früher erfolgt.
Ja, Zwangsarbeit für die Rüstung eines Staates ist völkerrechtswidrig.
Die Frage, wie unter diesem Gesichtspunkt Festhalten und Einsatz Millionen deutscher Kriegsgefangener, aber auch verschleppter Zivilisten in den sowjetischen Gulags, um sich dort zu tode zu schuften, aber auch nach Frankreich zur "Reparationsleistung" bis zu 10 Jahre nach dem Krieg zu bewerten sind, scheint sich damals jedoch nicht gestellt zu haben. Vae victis...