Korrektur einer kurzen Analyse des Gedichts »Ich denke dein« von Friederike Brun?
Ich bin chinesischer Germanistikstudent.
Ich lerne jetzt Metrik und mache eine Aufgabe, den Zusammenhang zwischen metrischer Gestaltung und dem Inhalt von dem Gedicht »Ich denke dein« von Friederike Brun zu erklären. Ich habe eine kurze Analyse geschrieben aber bin nicht sicher, ob es gerecht ist:
Das Gedicht besteht aus 5 Strophen und jede Strophe enthält 4 Verse. Im Gesicht wird Jambus benutzt, was eine Alternation schafft. Eigentlich besteht die drei ersten Strophen aus einem temporalen Satz, wodurch das Sehnen aller Zeiten hervorgehoben wird. Auffällig ist die formale Ausnahme bei der 4. Strophe. Diese Ausnahme beträgt inhaltlich bei: Hier wird nicht das Sehnen, sondern die Wirkung der Liebe beschrieben,also zu Mut machen. Schließlich bildet der Dichter mit der temporalen Konjunktion „bis“ noch einen Nebensatz und drückt aus, das lyrische Ich wird alles Mögliche tun, um seine Geliebte zu lieben. Auch interessant ist, beim ganzen Gedicht wird durch Enjambements das kontinuierliche Sehnen ausgedrückt.
Darin gibt es bestimmt viele Fehler. Könnten Sie mir sagen, wie ich die Fehler korrigieren kann?
2 Antworten
Vorab: In der Fassung, in der dir das Gedicht vorliegt, fehlen drei Strophen; außerdem sind Wörter verändert:
http://www.wortblume.de/dichterinnen/ichdenk2.htm
Originaltext: https://de.wikisource.org/wiki/Ich_denke_Dein
Robert Gernhardt hat darüber in seiner wunderbar ironischen Art geschrieben:
Zu deinem Text: Korrekturen habe ich in deinem Text fett markiert.
Wenn ich Anmerkungen habe, habe ich deinen Satz am Ende mit * markiert und meine Anmerkung mit * begonnen.
Das Gedicht besteht aus 5 Strophen und jede Strophe enthält 4 Verse. Im Gedicht wird der Jambus benutzt, ein alternierendes Versmaß. Die drei ersten Strophen enthalten jeweils einen temporalen Nebensatz, wodurch das Sehnen aller Zeiten hervorgehoben wird. Auffällig ist die formale Ausnahme bei der 4. Strophe. Diese Ausnahme ist inhaltlich bedingt:
Hier wird nicht das Sehnen, sondern die Wirkung der Liebe beschrieben,also zu Mut machen.*
*Was du mit diesem Satz ausdrücken willst, verstehe ich nicht...
Bedenke, dass auch die Zeitform wechselt: Präteritum - gedacht(e), flehte
Schließlich bildet die Dichterin mit der temporalen Konjunktion „bis“ noch einen Nebensatz und drückt aus, das lyrische Ich wird alles Mögliche tun, um seinen Geliebten zu lieben.*
* Tun wird das lyrische Ich gar nichts, es wird den Geliebten bis zum Tod lieben.
Zypressen sind "Friedhofsbäume", und die "wehenden Zypressen", die "mein Grab umziehen" halte ich für ein sprachlich ziemlich misslungenes Bild seitens der Dichterin.
Auch interessant ist, dass im ganzen Gedicht durch Enjambements das kontinuierliche Sehnen ausgedrückt wird.
(Beachte:„Bis“ drückt die Gleichzeitigkeit von zwei Handlungen aus und legt einen Zeitpunkt fest, an dem Beide enden.)
Du bist sehr klug. Friederike Brun ist eine dänische Schriftstellerin aus Dänemark gewesen. Um 1800.
Ich erkenne die Liebe (immer und ewig) durch die Beschreibung der Jahreszeiten (Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Die Sehnsucht. Die Sehnsucht.
Und zum Schluss der Wunsch: Gedenke MEIN.