Kollege gibt ungefragt Nummer weiter, ist das strafbar?
Der Sohn einer Kollegin arbeitet seit Kurzem bei einer Versicherung. Nun haben wir herausgefunden, dass Sie die Liste unserer Privatnummern kopiert und an ihn weitergereicht hat, damit er uns wegen dem Verkauf von Versicherungen kontaktieren kann. Diese Liste ist nur dazu da um uns im Notfall zu kontaktieren. Ich bin stinksauer. Das ist doch strafbar, da es gegen die Datenschutzverordnung verstößt, oder?
3 Antworten
Als Privatperson darf man im Privatinteresse alle Daten an jeden welteweit ohne jede Einschränkung weitergeben.
Jde art von Daten, von der Telefonnummer über Adresse bis hin zu Passwörter für Onlinekonten oder eine genaue Aufstellung der Finanzverhältnisse. Alles gar kein Problem.
Da sie selbst nichts dran verdient oder verdienen kann, wenn sie die Liste an den Sohn weitergibt - auch wenn der damit was verdienen könnte - ist auch das noch privat und es ist damnach nichts passiert, was rechswidrig wäre.
Anders beim Sohn.
Telefonwerbung ist nur zulässig, wenn der Angerufene zuvor sein ausdrückliches Einverständnis erklärt hat, zu Werbezwecken angerufen zu werden. Bei Freiberuflern und auch bei Gewerbetreibenden gilt zwar eine Ausnahme, wenn bei ihnen aus konkret zu benennenden Umständen ein Einverständnis vermutet werden könnte, jedoch ist hierbei nicht ersichtlich, warum das so sein sollte.
Demnach ist dei reine Weitergabe der Liste durch die Mutter an den Sohn nichts, wenn der Sohn jedoch so doof ist, alle durch zu rufen, hat er ein Problem.
Es ist strafbar. Gehe zur Polizei.
Moin,
wenn der Sohn die Daten nutzt, speichert oÄ, dann bekommt er ein dickes DSGVO-Problem.
in dem Fall lohnt es sich, dies bei der Datenschutz-Aufsichtsbehörde des Bundeslandes zu melden. Am besten erfolgt die Meldung gleich durch mehrere Personen, dann kann die Behörde das kaum ignorieren.