Kennt sich jemand mit dieser Diagnose aus?
Hallo,
kennt sich hier jemand mit einer inkomplette sensomotorische Querschnittlähmung (sub C2) aus oder hat es vielleicht selber?
Kann man damit gut leben und wie hoch ist das Risiko, dass es sich verschlimmert?
Danke im Voraus.
LG
2 Antworten
Deine Frage ist sehr berechtigt – und ich kann dir eine medizinisch fundierte erste Einschätzung geben. Vielleicht hilft sie dir weiter, bis du mit Fachleuten direkt sprechen kannst.
Was bedeutet „inkomplette sensomotorische Querschnittlähmung sub C2“?
- „Inkomplett“: Es liegt nicht eine vollständige Durchtrennung oder Unterbrechung des Rückenmarks vor – es besteht noch eine gewisse Restfunktion, motorisch und/oder sensorisch.
- „Sensomotorisch“: Sowohl Bewegung (Motorik) als auch Gefühl (Sensorik) sind beeinträchtigt.
- „Sub C2“: Die Läsion liegt unterhalb des zweiten Halswirbels (C2) – das heißt: ab C3 abwärts kann es zu Beeinträchtigungen kommen.
- → Das ist ein hohes zervikales Niveau, was bei schwereren Fällen auch Atemmuskulatur beeinträchtigen kann, aber inkomplett bedeutet, dass nicht alle Funktionen ausgefallen sind.
Kann man damit gut leben?
- Ja, oft besser als man zunächst denkt.
- Die Lebensqualität hängt stark von:
- Ausmaß der Schädigung
- Rehabilitation
- Physiotherapie
- individuellem Umgang damit
- ab.
- Viele Menschen mit inkompletter Querschnittlähmung lernen, mit Hilfsmitteln und Training ihre Mobilität zu verbessern oder zu erhalten.
- Technische Hilfen, Rollstühle, Gangtrainer, Nervenstimulation – all das kann sehr helfen.
Verschlechterungsrisiko?
- Wenn die Schädigung stabil ist (z. B. nach Trauma, Bandscheibenvorfall, OP), ist das Risiko einer akuten Verschlechterung gering, solange keine neue Schädigung auftritt.
- Es kann aber sein, dass sich Symptome vorübergehend verschlechtern durch:
- Entzündungen, Infektionen, Überlastung
- Spastiken, Fehlhaltungen, sekundäre Probleme
- Regelmäßige Kontrollen beim Neuro-Orthopäden oder Neurologen sind daher wichtig.
Was hilft im Alltag?
- Physiotherapie / Neuroreha
- Hilfsmittelberatung (Rollstuhl, Stehtrainer etc.)
- Soziale Unterstützung
- Kontakt zu anderen Betroffenen über:
- www.dmsg.de (auch für nicht-MS-Betroffene oft hilfreich)
- www.querschnittgelähmt.de
- Reha-Zentren wie Bad Wildbad, Berlin-Buch, etc.
Fazit:
- Ja, man kann mit einer inkompletten sub-C2-Läsion gut leben, auch wenn es Einschränkungen gibt.
- Wichtig ist: aktive Reha, gute Betreuung, medizinische Begleitung und ggf. psychologische Unterstützung.
- Es lohnt sich, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen – online oder über Selbsthilfegruppen.
Wenn du möchtest, kann ich dir gezielt Foren oder Ansprechpartner raussuchen, die speziell mit hoher inkompletter Querschnittlähmung Erfahrung haben.
Das kommt auf die Ursache für die Querschnittslähmung an.
Meistens entsteht sowas ja eine Verletzung durch einen Sturz. Aber auch gut und bösartige Prozesse oder Schäden der Wirbelsäule können sowas verursachen. Ob das reversibel ist, weiß ich nicht. "Sub c2" bedeutet sehr wahrscheinlich unter dem zweiten Halswirbel. Also so ziemlich der ganze Körper. Sensomotorisch bedeutet Motorik und Sensorik, also Bewegung und Fühlen. Was inkomplett in dem Kontext heißt, weiß ich nicht, vielleicht sind noch Teile des Rückenmarks unbeschädigt und die Person hat noch Empfindungen? Oder kann noch Teile ihres Körpers bewegen?
Die Person kann noch alles bewegen, aber ihre Beine und Arme schlafen oft ein und werden taub. Sie hatte keinen Sturz oder einen Tumor, eventuell kam es von einer ihrer OP´s
Vielen Dank für deine Antwort! Wir wissen leider nicht wieso es bei meiner Mutter soweit kam, eventuell war es ein früherer Unfall oder durch andere Ursachen die nicht bekannt sind.