Kann sich eine Schere mit Über-Lichtgeschwindigkeit bewegen?

11 Antworten

Also zur Schere: den "Schnittpunkt" den die beiden Schneiden bilden... das ist doch nur rein optisch. Stellt euch vor die Photonen bilden diesen "Punkt" durch Reflexion in eurem Auge ab fällt Euch dann was auf? Würde dieser Punkt sich nun bewegen wären es ständig andere Photonen die zurückkämen und auch ein anderer Teil der Materie der Schere. Die Fortbewegung ist also keine Reflexion von Photonen an einem tatsächlich existierenden Punkt sondern die ständig neue Abbildung anderer Teile der Schere. Die Abbildung ansich würde sich tatsächlich mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen, aber Wer verbietet das? Weit entfernte Sterne "drehen" sich in Bezug auf Euch auch mit x-facher Überlichtgeschwindigkeit wenn ihr Euch um Eure eigene Achse dreht und Diese beobachtet. In Wirklichkeit habt aber Ihr Euch gedreht und das mit mal so garnicht krasser Lichtgeschwindigkeit. Es geht im Endeffekt einfach nur darum das keine Materie auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden muss und auch keine Informationen so schnell übertragen werden müssen. Die Lösung solcher Probleme ist also recht einfach: schaut einfach stets exakt WAS GENAU DA PASSIERT. Bei meiner Drehnung bewege nur ich mich, bei der Schere gehen nur Schneiden zusammen und die Reflexion der Photonen an immer wieder neuen Stellen wo Sie nun nicht mehr durchkönnen erzeugt die Illusion eines sich bewegenden Punktes. Hoffe ich konnte den Spuk aufklären :)

Das ist genau eins der Phänomene, bei denen meistens die Halbwahrheten über Einstein auftauchen.

Fakt ist und das sagt auch Prof Lesch in dem Video, dass wir Informationen bzw Materie nicht mit Über-Lichtgeschwindgkeit bewegen können (zumindest nicht nutzvoll).

Nun dieser Schnittpunkt der Scherenblätter ist keine Materie, sondern nur einen Abbildung, deswegen kann er sich so fix bewegen.

Ein weiteres Beispiel wäre eine Taschenlampe, welche rotiert und dabei an eine weit entfernte Wand einen Lichtpunkt projeziert. Dieser Lichtpunkt kann auch schneller als c0 sein, ist aber keine Materie.


Marcus99  30.07.2010, 13:18

Das Beipiel mit dem Lichtpunkt gefällt mir persönlich besser als das mit der Schere. DH

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Natürlich kann man ausrechnen, wie schnell sich der Schnittpunkt der beiden Scherenhälften bewegt, wenn die beiden Scherenhälften fast parallel sind. Aber dieser Schnittpunkt ist ja keine Materie, welche transportiert wird, sondern nur eine Ortsangabe. Es bewegen sich nur die Scherenhälften! Interessanter wäre die Frage, ob man diesen Vorgang auch sehen kann. Auch hier ist die Antwort: Ja! Die beiden Scherenhälften bewegen sich nicht so schnell, als dass man hier mit Lichtgeschwindigkeit argumentieren müsste.

Die Schere bewegt sich also NICHT mit Überlichtgeschwindigkeit.

Es ist gefährlich, wenn man sich sprachlich nicht exakt ausdrückt. Andernfalls entstehen Mythen, dass sich Scheren mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen würden - und das nur beim Zerschneiden einer alten Zeitung.

Ich habe die Folge auch gesehen. Es ist der Punkt gemeint, an dem sich die beiden Schneiden berühren. Natürlich ist es kein fester Punkt der sich bewegt - der Schnittpunkt hängt vom Winkel der Scherenblätter ab. Kurz bevor die Scherenblätter parallel werden, geht die Geschwindigkeit des virtuellen Schnittpunktes scheinbar gegen unendlich - man sagt anschaulich, dass sich Parallelen erst im unendlichen schneiden würden.


Marcus99  30.07.2010, 02:22

Es ist meiner Meinung nach aber nur eine theoretische Vorstellung, die praktisch durch die Schere versinnbildlicht werden soll. Bei einer realen Schere ist es meiner Meinung nach nicht möglich (Mikro-Unebenheiten/Verformung/unendlich exakte Konstruktion/...)

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Was erklärt es schon, wenn man sagt, "der Schnittpunkt ist nur eine Projektion"? Dann muss man bitte auch den Begriff Projektion eindeutig und wasserdicht definieren. Wie unterscheidet sich eine Masse/Information von einer Projektion? Da ist Lesch nämlich seehr schwammig in der Begriffsbildung. Ohne philosophisch werden zu wollen, könnte man Musik auch als eine Projektion von bestimmten Schallereignissen auf unser Gehirn ansehen. Vielleicht wären Gedankenspiele wie mit der Schere oder das Taschenlampenspiel auf dem Mond Ansatzpunkte, um ein tieferes Verständnis von der Physik der hohen Geschwindigkeiten zu bekommen. Warum sollte man einen Lichspot auf dem Mond nicht als Information ansehen dürfen?