Kann man mathematisches Verständnis trainieren?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja, Du kannst Dein mathematisches Verständnis trainieren, wenn Du bereit bist, Zeit und Geduld zu investieren und auch nicht so schnell (trotz zwischenzeitlicher Frustration) aufgibst.

Deine Schwäche für Algebra, so wie Du sie beschreibst, wirst Du schnell überwinden, da es nur Tools sind, die man theoretisch verstehen muss und konkrete Zahlenbeispiele nicht unbedingt braucht (wenn man gut abstrahieren kann, was unumgänglich für ein mathematisches Studium jeder Art ist).

Und da Du ja Interesse an mathematischen Fragestellungen aus der Naturwissenschaft hast, kannst Du vieles aus der Grundlagenmathematik in konkrete Fragestellungen einbringen. Ich z.B. habe Technomathematik studiert (und das ist keine Musikrichtung, sondern ein Kombinationsstudiengang aus Mathe - Informatik und technischem Fach). Zu jeweils 2/3 hat man da die entsprechenden Studienfachgrundlagen und erweiterten VLs zu absolvieren. Sicher gibt es ähnliche Kombinationsmöglichkeiten, die Du konkret machen könntest und das schult dann Dein mathematisches Verständnis ziemlich gut!

Viel Erfolg!

user1407 
Fragesteller
 19.09.2011, 15:48

Hallo...

Vielen Dank für deine Antwort...

Ich habe in letzter Zeit eine ziemliche Freude an mathematischen Berechnungen entwickelt...aber nur für meine Zwecke versteht sich...das wäre für eine Uni ein Zuckerschlecken...ich hätte nur 2 Fragen:

Wenn ich beispielsweise...an ein mathematisches Problem komme: sagen wir...ich müsst ohne Vorwissen einen Steigungswinkel berechnen...geht das überhaupt? ohne Vorwissen eine mathematische Aufgabe lösen?...dazu müsste man doch zuerst die theoretischen Grundlagen lernen...verstehst du was ich meine?...Wenn ich beispielsweise diese "Wunderkinder" sehe...ich meine...die müssen doch bestimmt auch zuerst die Grundlagen lernen bevor sie eine Matheaufgabe lösen können...sie könnens zwar viel schneller und leichter als wir...aber lernen müssen sies doch auch?...das erschliesst sich nicht einfach so durch den Intellekt...oder sehe ich das falsch...

und meine andere Frage: was ist eigentlich gemeint mit diesem abstrahieren...oder abstrakten Denken?...in was äussert sich das speziell?

Vielen Dank für deine Bemühungen..

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CaroAs  19.09.2011, 16:11
@user1407

Hi, erstmal danke für Dein Kompliment. Zu Deinen Fragen:

Natürlich brauchst Du Grundlagenwissen. Es kommt darauf an, was man wissen muss, um selbst z.B. einen Steigungswinkel zu berechnen. Du musst natürlich wissen, was ist ein Winkel überhaupt also die Sprache dazu verstehn und die Definitionen, die ja willkürlich gemacht werden. Ohne diese Ddefinitionen kann keioner einen Winkel berechnen, wenn man nicht weeiß, was das sein soll. Aber einige Menschen, die sehr konstruktiv denken (also keine Vorstellung in Bildern haben aber aus der Konstruktion sich ein Abbild z.B. eines Bauwerks im Gedächtnis halten können), könnten vermutlich einen Steigungswinkel berechnen ohne es in der Schule gehabt zu haben. Und das sind auch keine Wunderkinder.

Mit Abstrahieren meine ich z.B. dass man in der Schule das Rechnen auf der Basis 10 lernt, da wir normalerweise im Dezimalsystem "denken". Deshalb haben einige Probleme mit dem Rechnen von (Uhr-)Zeiten, da das im 12-System erfolgt. Wenn Du also das gelernte 10-Rechnen auf eine beliebige Basis B verallgemeinerst, weil Du das Prinzip verstanden hast, dann ist das Abstrahieren. Nun kannst Du mit der Basis B in allen Systemen rechnen, z.B. Binärsystem (Basis 2) oder Hexadezimalsystem (Basis 16) oder eben mit Zeiten.

Ich hoffe ich habe einigermaßen verständlich geschrieben, sonst kannst Du ja nochmal rückfragen!

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user1407 
Fragesteller
 19.09.2011, 16:58
@CaroAs

Vielen Dank ich glaube ich habs kapiert...

Ich komme mir eben manchmal ein wenig dumm vor, wenn ich vor einer Matheaufgabe stehe und keinen blassen Schimmer habe wie ichs machen soll...ich muss IMMER zuerst die Grundlagen, Theorie büffeln bevor ich praktisch rechnen kann...wenn ichs praktisch nicht kann...lese ich nochmals nach...so gehts bei mir eigentlich mehr oder weniger...wollte jetzt eben fragen ob man das vereinfachen könnte...;)

Vielen Dank für deine Hilfe...könnte sein das ich nochmal nachfragen muss... muss es mir nochmal durch den Kopf gehen lassen..;)

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CaroAs  19.09.2011, 17:31
@user1407

Ich glaube, das geht jedem so, dass man vor einer Matheaufgabe steht und keine Ahnung hat, wie man es lösen können soll. Auch Mathematikern geht es so! Der Clou ist eben, dass man Vermutungen hat, wohin die Lösung geht, aber zuerst keinen blassen Schimmer, ob es eine (eindeutige) Lösung gibt und wie man es nachweisen könnte. Es gibt ja auch nicht den einen Beweis. Es gibt viele Möglichkeiten Lösungswege zu gehen, aber das ist das Handwerk an der Mathematik, das man nur mit Erfahrung und Kennenlernen von Methoden anwenden kann. Geht es um konkrete Aufgaben, führt man diese gerne auf altbewährtes (und bewiesenes) zurück und macht sich selten de Mühe, alles nochmal neu zu beweisen oder zu rechnen ...

Ich finde es jedenfalls positiv, dass Du zuerst die Grundlagen erarbeiten musst, um konkret Aufgaben lösen zu können. Die, die es andersherum versuchen (also aus konkreten Beispielen die Theorie abzuleiten oder zu verstehen) haben es um einiges schwerer, da man an dieser Stelle viele Fehler machen kann oder am Ende trotzdem die Theorie nicht versteht und dann frustriert sind und aufgeben... Zu denen gehörst Du ganz sicher nicht!

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user1407 
Fragesteller
 20.09.2011, 11:15
@CaroAs

Stimmt da hast du völlig recht...

Weisst ich hab mich das eben gefragt, weil es bei uns in der Klasse einige hat, die eine Aufgabe angucken...und sie praktisch schon gelöst haben...

das hat mir ein wenig zu denken gegeben...

Ich rätsle teilweise gerne daran herum, teilweise stört mich das aber auch...;)

Aber du hast völlig recht...zuerst die Grundlagen und nachher die Materie an sich...das ist sicher eine Verbindung die hält...

Ich spiele eben mit dem Gedanken nach der Matura ein Astronomie oder Astrophysikalisches Studium aufzunehmen...aber ich habe in Mathematik so meine liebe Mühe bis heute...seit einiger Zeit setze ich mich damit ein wenig auseinander und muss feststellen, das gewissen Sachen...einfach sind...und nach mehrmaligem darüber Nachdenken auch logisch sind...andere Sachen sind in meinen Augen aber unlösbar...geschweige denn ableitbar...beispielsweise die Newtonsche Infinitesimalrechnung ist für mich ein Rätsel...sozusagen ein DaVinci Code...

deswegen wollte ich einfach fragen, ob man ein Astrophysikstudium auch ohne einer mathematischen Hochbegabung aufnehmen kann oder ob das nicht geht...

Aber aufgegeben wird bestimmt nicht...;)

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CaroAs  20.09.2011, 18:20
@user1407

Ein Physikstudium ist quasi auch ein Mathestudium. Es wird sehr viel aus der Mathematik gebraucht. Sicher brauchst Du ein gewisses Interesse für Mathe, sonst wird es schwer im Physikstudium ohne zu viel Frust durchzukommen. Der Vorteil ist aber, dass Du weißt, wofür die Mathematik gebraucht wird und Du kannst sie gezielt einsetzen. Ich kenne einige Studenten, die haben Physik in erster Linie und Mathe als Nebenstudiengang oder sogar als Hauptstudiengang nebenher gemacht. Diese Studis brauchen natürlich eine höhere Begabung für Mathe, um das Pensum überhaupt zu schaffen. Aber mit einer guten Grundlagenmathematik (das lernst Du sowieso in den ersten Semestern) kommt man bei Physik auch gut mit.

Und bedenke, es gibt immer Leute, die besser (in der Mathematik) sind als man selbst. Behalte Dein Ziel im Auge, informiere Dich gut, erlerne und erarbeite selbst die theoretischen Grundlagen und wende sie an! Man hat auf dem Weg immer Rückschritte zu verkraften, aber das ist völlig normal! Ich habe selbst Unmengen an Stunden für manchmal eine einzige These gebraucht, mit anderen Studenten zusammen auch nachts drangesessen bis der Groschen/Cent gefallen ist und das ist eben die Faszination, die einem dranbleiben lässt!

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Hallo Held des Wissens,

gib mal oben im Suchfeld folgende Stichwörter ein: klavier noten kostenlos.

Dabei stößt du auf mehrere Fragen (mit teilweise sehr guten Antworten), die in die gleiche Richtung zielen, wie deine. Ich würde sie alle ja auch mal als Tipp zusammenfassen. Leider sind aber schon 2 Links mehr als erlaubt.

eins1zwo2  19.09.2011, 15:28

Sorry, falsche Frage...

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user1407 
Fragesteller
 19.09.2011, 15:29

Vielen Dank für deine Antwort...

ich habs eingegeben...aber da kommen wirklich nur Fragen betreffend Klaviernoten...;)

hast du einen Link oder sowas zu einer dieser Fragen?

Danke trotzdem...für deine Mühen..

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Mh, ich denke das man sein Logikverständnis schon trainieren kann und wenn es Sudoku ist oder ähnliches... einfach um sein Hirn wach zu halten, dann fällt es einem nämlich leichter Zusammenhänge zu erkennen. Ob man dadurch allerdings soviel besser wird??? Es fällt mir nur auf das meine intellektuelle Leistung stark nachlässt wenn ich zum Beispiel länger nicht mehr in der Uni war. dann habe ich das Gefühl den IQ einens Toastbrotes zu haben...

user1407 
Fragesteller
 19.09.2011, 15:26

Das kann ich durchaus verstehen...

ich habe mich vom Computerspielen losgesagt...weil mir einfach immer wieder aufgefallen ist...wenn ich regelmässig spiele...werde ich zwar nicht dümmer...also nicht spürbar..;) aber mein Denkapparat wird träge...ich hatte 3 mal so lang an einer Matheaufgabe...oder an sonst was...deswegen widme ich mich seit einiger Zeit vermehrt der Mathemaik, der Astronomie, der Geschichte, mache Kreuzworträtsel, löse gerne Rätsel, mache gerne Beobachtungen in der Natur...einfach kognitive Sachen...alles was mich interessiert...

aber du hast völlig Recht...manchmal habe ich trotz allem das Gefühl nen IQ eines Toastbrotes zu haben...

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