Kann ich mit einem Grammophon auch neue Vinyl-Schallplatten abspielen?

8 Antworten

Noch eine Anmerkung dazu: Der einzige Grund, weshalb man an Schellack als Plattenmaterial relativ lange festhielt, war eben, dass die Leute die Platten auf einem möglichst billigen Wiedergabegerät das ohne Strom funktioniert und trotzdem laut ist, abspielen wollten. Ansonsten hätte es Vinyl LPs schon 1935 geben können, die nötigen Kunststoffe gab es bereits, schmale Rillen schneiden war auch möglich, Edison hatte dies ja bewiesen mit Rillen, die halb so breit waren - nur das Publikum wollte so etwas nicht unbedingt. In den 40er Jahren gab es in den USA erste Vinylplatten mit Normalrille und 78 U/min und zwar für Kinder.

Wenn es ein echtes Gramophon ist, also mit Nadel, dann geht das nicht. Macht man es trotzdem, dann kommt kein vernünftiger Ton heraus und die Platten sind anschließend im Eimer.

Ich bin selbst Schellack-Sammler, würde aber auch Schellacks nicht auf einem Gramophon abspielen. Selbst wenn man, wie üblich, bei jedem Abspielen eine neue Nadel einsetzt, leiden die Platten sehr darunter.

Ein Gramophon ist ein optisches Schmuckstück. will man unbedingt was darauf spielen, dann kauft mann sich ein paar Schrott-Schellacks vom Flohmarkt (1 bis 3 Euro maximal).

Wertvolle Schellacks spielt man auf einem normalen Plattenspieler mit einem speziellen Schellack-Tonabnehmer.

Eine Grammophonnadel ist etwa 10 mal dicker als eine solche für eine Vinylplate. Der Auflagedruck ist etwa 100 mal höher! Die Vinylplatte für 33 Umdrehungen pro Minute wird also unrettbar zerstört. Die Geschwindigkeit des Grammophons ist zudem mit 78 Umdrehungen pro Minute viel zu hoch. Ein echtes altes Grammophon darf ausscließlich nur für Schellackplatten benutzt werden. Man kann aber einen alten Plattenspieler der 60iger Jahre (habe zb. einen von Braun) mit unterschiedlichen Nadeln bestücken und die passende Geschwindigkeit (78) einstellen. Dann kann man mit solch einem Plattenspieler beide Plattenarten abspielen.

Hi ! Du könntest eventuell Dein Vorhaben in die Tat umsetzen, wenn Du ein Paar technische Veränderungen an dem Grammophon vornimmst. Zum ersten müsstest Du die Nadel in einer Präzisionsschleiferei noch etwas spitzer anschleifen lassen, da die Mikrorille einer modernen Schallplatte ein ganzes Stück feiner ist, dann am besten gleich mehrere Nadeln anschleifen lassen. Zum zweiten müsstest Du ein Gegengewicht, oder einen Federmechanismus am Klapptonabnehmerkopf anbringen, um den gewaltigen auflagedruck des Klappkopfes massiv zu verringern. Dann müsste die lagerrung des Schwenktonarmes und des Klapptonabnehmerkopfes ausreichend leichtgängig gemacht werden, oder sein. Zum Beispiel durch Kugellagerung ! Und zum dritten müsstest Du das Fliehkraftrad im Aufziehlaufwerk des Grammophons, durch vergrößern des Durchmessers oder Gewichtes herunterdrosseln, um auf 33-45 U/pm zu kommen, da alte Grammophone mit 78 U/pm laufen ! Nun, aufgrund der langen Spielzeit einer Mikrorillenplatte, könnte es natürlich sein, dass Du das Grammophon wärend des abspielens einer LP, immer mal wieder aufziehen müsstest. Aber durch die niedrigere Drehzahl läuft die Feder auch langsamer ab. Allerdings könnte es sein, dass der Ton dann ein ganzes stück leiser ist als im Standartzustand. Der auflagedruck ist nun wesentlich geringer (ca. 2g), höher sollte er nicht sein. Ansonsten "löschst ?" Du dir Deine Vinyls, indem Du die ganzen Schwingungen aus der Plattenrille herausschnitzt. Dann hast Du nur noch eine leere kratzende Platte, auf der nichts mehr zu hören ist, außer knistern und kratzen, und Deine Musik hat sich in Plastikspäne aufgelöst ! Du solltest dann die beschädigte Platte auch nicht mehr auf einem heutigen Gerät abspielen, da Du dir dann auch da die Nadel ruinierst. Nimm lieber daher, eine alte wertlose Vinylplatte, wo es nicht schade darum ist, um Dein Vorhaben auszuprobieren ! Dann hättest Du den ersten echten "grünen Plattenspieler" der Welt erschaffen.Ich hoffe ich konnte Dir weiterhelfen ?

Das funktioniert nicht. Erstens hat ein Grammophon ca. 70 bis 80 RPM und eine Viynlplatte braucht 33 1/3. Und außerdem zerstört die Stahlnadel vom Grammophon die Vinylplatte

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung