Kann ich johanniskraut und ashwaghanda kombinieren?

1 Antwort

Johanniskraut ist ebenfalls pflanzlich... So nebenbei.

Und ja, ashwagandha kann durchaus damit Wechselwirken. Es wird abgeraten, diese Pflanze zisammen mit anderen angstlösern oder Antidepressiva ohne vorherige Absprache mit dem Arzt einzunehmen.

Johanniskraut ist ein pflanzliches antidepressivum und auch gegen Angstzustände wirksam.

Ashwaghanda ist im Verhältnis zu manch anderen Pflanzen noch nicht lange im Fokus der Forschung.

Ausserdem gibt es einige kontraindikationen.

Ein nebenwirkungsfreies Arzneimittel gibt es nicht. Mindestens die Gefahr einer Unverträglichkeit oder allergie ist immer gegeben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Bakisxe  20.11.2022, 13:53

Ich denke, Ihre Antwort wird einigen Leuten den Hintern retten. Gerade wenn man erwägen, diese beiden Pflanzen zusammen als Antidepressivum einzunehmen, ist man an einem nicht so guten Ort. So eine sachliche Antwort hilft schon sehr, nicht auf dumme Gedanken zu kommen, gerade wenn Tiktok etc. einem „Emotionslosigkeit“ verspricht und man getreu dem Sprichwort „viel hilft viel“ denkt.

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Vinarion1  20.11.2022, 15:53
@Bakisxe

Ich sehe mit diesen Mitteln aktuell 3 große Probleme:

1. Das Internet:

mit social Media, tiktoks etc. : Haufenweise Leute mit absolut keiner Ahnung von (phyto) Pharmakologie Preisen irgendwelche mittel an ohne dabei auf gefahren aufmerksam zu machen.ausserdem werden diese Mittel immer gnadenlos überschätzt.

2. Der "Biotrend":

Phytopharmazeutisch wirksamene pflanzen werden als Nebenwirkungsfrei beworben, als "natürlich","ohne Chemie" ...das ist nicht nur fachlicher Blödsinn, sondern sorgt zuweilen auch für wirklich schwere Wechselwirkungen oder schlimmer: für das absetzen geprüfter und zuverlässiger wichtiger Medikamente.

3. Die " böse Pharma":

Aus irgendwelchen dummen Gründen wird mit Zweierlei Maß gemessen, während die Pharma als Böse und kapitalistisch und im allgemeinen teuflisch fies angesehen wird, weil sie 3,50 für Paracetamol verlangt, werden für Phytopharmaka mit teils unbewiesener oder aber bewiesener und viel schwächerer Wirkung teils mehr als 60 Euro ausgegeben..irgendwie stellen sich wohl die Menschen vor, das ne liebe alte Omi bspw das Johanniskraut von Hand pflückt, Bearbeitet und jeder Kapsel n gute Nacht Kuss gibt, bevors im blister landet..

Die reale Beziehung von pflanzlichen Wirkstoffen zu synthetischen:

Sehr oft hat man eben anhand pflanzlicher Wirkstoffe überhaupt Medikamente entwickeln können, man hat die tatsächlich wirksamen Bestandteile isoliert und später synthetisiert. Dadurch kann man eine viel konzentriertere Wirkung erzielen. Und nicht selten ist der Wirkstoff in synthetischer Form sogar insgesamt schonender zum Körper, als wenn man das äquivalent in der Pflanze dazu als Gemisch in selber konzentration einnehmen würde.

Die Anwendung von Phytopharma bewährt sich bei leichten Erkrankungen zur Symptomlinderung, oder bei chronischen Erkrankungen um LANGFRISTIG wahlweise ein reguläres Medikament zu unterstützen, oder dessen Dosierung zu senken.

Im Falle von psych. Problematiken ist die Sache sogar noch Blöder: es gibt KEINE bekannte Möglichkeit, mithilfe von phyto die selbe Wirksamkeit zu erreichen, wie bei regulären Psychopharmaka. Es gibt weder höhere,noch stärkere, oder sanftere Wirkmechanismen. (Anmerkung: ich rede hier von nachgewiesen wirksamen pflanzen).

Die phyto kann nur zum Einsatz kommen, wenn der Betroffene mittels Therapie und co mental möglichst stabil ist, und lediglich hin und wieder einen kleinen Schubs braucht. Oder wenn die bspw. Depression von Anfang an nicht stark ausgeprägt ist.

Ich bspw. Leide an einer milden, aber chronischen Depression. Antidepressiva helfen mir zwar, aber ihre Eigenheiten wiegen die Wirkung nicht auf. Ich nehme in schlechteren Phasen j.kraut, da es mich genug hochbringt, das ich mein Zeug machen kann, während sich die Nebeneffekte ausreichend in Grenzen halten.

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