Kann eine günstige aber hochwertige quarzuhr ein leben lang halten?

5 Antworten

Damals habe ich auch gedacht - Geld für eine hochwertige Armbanduhr, völlig übertrieben. Eine billige Uhr tut es genauso. Aber nach einigen Jahren kann man diese Dinger fast alle entsorgen.

Bei hochwertigen Uhren renommierter Hersteller, egal ob Quartz oder Automatik, können die Uhren selbst nach 20 Jahren noch repariert und gewartet werde. Man hat diese Modelle dann ein Leben lang..

Diese ganzen Modeuhren sehen zwar schick aus, aber die Qualität lässt eine Langlebigkeit meist nicht zu..

Gute Qualität bei Quartz- Armbanduhren beginnt so ab 150 - 200 Euro, abhängig von der Marke..

LA

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Günstige Quartzuhren sind nicht für eine lange Lebensdauer gedacht.

Zu Gigandet: Ist in der unteren Preisklasse angesiedelt. Die Uhren sind von der Qualität her Preis entsprechend. Für viele ein Geheimtipp, doch wenn man genauer hinschaut, erkennt man die mangelnde detaillierte Ausarbeitung. Es sind Uhren für die breite Masse, trotzdem zeigen sie sekundengenau die Uhrzeit an und finde viele Modelle sehr ansprechend.

Uhrwerk: Im Quartz Chronographen tickt ein chinesisches Uhrwerk der Marke Shiojiri, hier das VD53. Von der Qualität her sogar unter Miyota.

Lebensdauer: Bei der Lebensdauer kommt es nicht zuletzt auf den Träger an und wie dieser mit der Uhr umgeht. Klar können Quartzuhren sehr alt werden doch ist bei den meisten Quartzuhren spätestens nach 7 Jahren Schluss.

Die Uhrwerke gehen kaputt. Selten können Quartzuhren repariert werden, oft wird das komplette Werk einfach getauscht. Die neuen Quartzwerke sind so verbaut, dass eine Reparatur gar nicht möglich ist.

Die Frage ist dabei, ob das Ersatzwerk so lange verfügbar ist samt allen Ersatzteilen, die nach einer längeren Zeit anfallen. Die Ersatzteilbeschaffung bei Gigandet ist schwierig. Die Uhren werden zudem nur online gekauft.

Tatsächlich sind Gigandet Uhren eher Wegwerfuhren. Man trägt sie solange, bis sie ihren Geist aufgeben. Jede Reparatur ist meist teurer als ein Neukauf und nach so langer Zeit sehen die Uhren eben auch dementsprechend aus.

Gigandet verbaut keine kratzfesten Saphirgläser, viele Modelle noch nicht mal 10 bar wasserdicht, was erst dann zum schwimmen, duschen und baden geeignet wäre.

Die Gehäuse sind zwar aus Stahl beschichtet, doch nur hauchdünn. Das Grundmaterial wird irgendwann sich zu erkennen geben. Spätestens dann ist die Quartzuhr an ihr Ende gekommen.

Wie kann man die Lebensdauer verlängern? Man müsste gleich ein besseres Werk einbauen und das MIneralglas um ein Saphirglas ersetzen. Quartzuhren sind extrem wartungsarm, man benötigt nichts weiter als eine neue Batterie alle 1,5 bis 2 Jahre. Spätestens bei jedem Batteriewechsel einen kompletten DIchtungswechsel und Wasserdichtigkeitsprüfung zum Erhalt der Wasserdichtigkeit. Es sollten nur Markenbatterien der Marke Energizer verwendet werden, da diese sehr Auslaufsicher sind. Es befindet sich kaum Öl in den Lagern, daher können Quartzuhren auch nach vielen Jahren Ruhezeit problemlos anlaufen. Man darf allerdinigs nicht vergessen, dass sich viel Kunststoff in den Uhrwerken befindet und diese nicht so lange halten wie robuste Zahnräder bei einer mechanischen Uhr.

War die Gigandet ein guter Kauf? Prinzipiell hast du alles richtig gemacht, denn du hast dir eine Uhr ausgesucht, die dir gefällt. Der Preis ist sehr gut und die Uhr wird dir sicher ein paar Jahre Freude bereiten. 50 Jahre wird sie allerdings nicht halten, denn vorher ist das Werk verbraucht. Gehäuse und Glas weisen viele Kratzer auf und die Uhr ist nicht mehr so ansehnlich.

Kleiner Erfahrungswert: Vor kurzem habe ich eine Quartzuhr der Marke Tag Heuer auf dem Tisch gehabt. Die Uhr wurde vor 10 Jahren bereits in unserem Hause repariert. Damals mussten Lünette, Glas, Uhrwerk und weitere Bestandteile ausgetauscht werden und die Uhr wurde wieder in einen fast neuen Zustand zurückversetzt. Nach 10 Jahren hatte ich diese Uhr erneut wieder auf dem Tisch und es mussten genau die gleichen Ersatzteile wie damals getauscht werden samt Uhrwerk etc. Selbst nach so vielen Jahren waren die Ersatzteile alle ohne Probleme verfügbar und die Uhr konnte erneut in einen neuwertigen Zustand zurückversetzt werden. Das ist ein Beispiel für eine Uhr und Uhrenmarke, die für eine lange Lebensdauer steht. Natürlich rede ich hier von einer ganz anderen Preisklasse.

Mein Tipp beim nächsten Uhrenkauf: Etwas mehr Geld investieren und im besten Fall etwas länger Freude an der Uhr haben. Wenn die Uhr lange halten soll auf ein kratzfestes Saphirglas, WaDi von mind. 10 bar setzen und eine Markenuhr wählen, die ein Uhrwerk vom schweizer Hersteller ETA hat und Ersatzteile weiterhin lieferbar sind. Dabei auf ausergöhnliche Designs verzichten. Eckige Gläser die zudem gewölbt sind können zum Beispiel nur in Original wieder eingesetzt werden. Der Hersteller garantiert zwar eine 10 jährige Ersatzteilverfügbarkeit, doch sind die entsprechenden Ersatzteile schon sehr viel früher nicht mehr erhältlich. Gleiches gilt für außergewöhnliche Bandanstöße, wo man immer an ein Originalband angewiesen ist.

Gerne Fragen!

U7rmacher

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Gaskutscher  16.12.2019, 00:24

Es ist schön wenn man zu den gleichen Themen immer wieder die gleichen Antwortenden findet - und das dann auch in Kombination mit Antworten die fundiert, ausführlich und realistisch sind (ohne belehrend zu sein).

Bin noch immer auf der Suche und daher hier im 2 Jahre alten Thread gelandet.

Setze mir gerade mein Budget für eine neue Uhr, gebraucht "Schnäppchen machen" kann man sich - abgesehen von Swatch - wohl abschminken.

Worauf ich gestoßen bin und hier in den Thread passt:

Gigandet Submariner Hommage Sea Ground 300: Seit diesem Jahr (?) wohl auch mit Saphirglas - allerdings für rund 270 Euro Listenpreis. Liegt über dem selbst gesetzten Budget, ist also "raus".

Gigandet Submariner Hommage Sea Ground G2: Als Automatik (Kaliber NH35) mit Mineralglas ab 120 Euro im Kaufhaus "Uhrenfachhandel" zu finden. Listenpreis wohl 170 Euro? Die Variante mit Quarzwerk für um die 80 Euro - wie schon vor 2 Jahren als der Thread hier aktuell war.

Invictus Submariner Hommage 8926OB: auch Kaliber NH35 Miyota, Stahlarmband wohl teilweise (?) gefaltet, in der Verarbeitung anscheinend insgesamt "günstiger gefertigt" als die Gigandet. Größter einfach zu erkennender Unterscheid: Aktuelle Gigandet Automatik (Kaliber NH35) 43 mm, Invictus 8926OB: 40 mm.

Gigandet Daytona Hommage Race King: Kein Automatikwerk. Ich hätte aber gerne (wieder) eine Automatikuhr. Daher "leider raus". Wobei ich ja auch keinen Chrono mehr haben will (was nicht da ist kann nicht kaputt gehen), also "doppelt raus".

Mein Fazit

Ich glaube ich schaue mir die Gigandet G2 genauer an, warte auf irgendwelche Rabattaktionen und belästige dann das Kaufhaus.

Exkurs

Steinhart: Hat was von einer Motorrad-Hommage an Maschinen die an die 1960er erinnern: Wird viel gelobt, insbesondere von Personen die sie schon besitzen. Dann wird betont das man sie "nur für die Gartenarbeit einsetzt" weil sie nicht "standesgemäß genug ist". Ich glaube ich passe nicht zur Käuferschicht - habe nämlich keinen Garten in dem ich arbeiten könnte und keine 500 Euro für eine Hommage die mir zwar gefallen würde, ich das Geld aber lieber im Tank vom Motorrad sehen darf. So eine Motorrad-Hommage wird üblicherweise gekauft, steht 3 Jahre lang primär herum und wird dann mit 2'000 km auf der Uhr mit 30% Wertverlust verkauft. Die Steinhart scheint preisstabiler zu sein. :D

Zum Abschluss noch eine Frage

Dugena Automatik Diver (!) für unter 100 Euro neu? Das kann nur ein Datenbankfehler sein, oder?

Quarz für um die 80 bis 90 habe ich gefunden - oder ist Dugena inzwischen auch in dem gleichen Preissegment mit einer Automatik Submariner Hommage unterwegs?

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U7rmacher  17.12.2019, 12:50
@Gaskutscher

Also die Gigandet Uhren im mechanischen Automatikuhrbereich würde ich immer nur neu kaufen. Das sind Uhren, die man eben so lange trägt, bis gar nichts mehr geht, dann neu kaufen. Kein Uhrmacher repariert dir sowas und der Neupreis ist sowieso immer günstiger als jede Reparatur.

Kaufen am besten immer im Internet auf Amazon und co. Da werden die schnell reduziert...

Bei der Dugena Automatik Diver muss man schauen was drin steckt. Für unter 100,- € ist das eine Kampfansage. Entweder Miyota oder sogar irgendein Chinaböller. Man hat vielleicht ein paar Jahre Spaß, dann ist aber Ende. Neukauf.

Was sagst du denn zu Seiko Uhren?

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Gaskutscher  17.12.2019, 17:29
@U7rmacher

Ich hatte eine Seiko 5 aus den 1980ern oder 1990ern. Gebraucht gekauft, lief dann aber erst gut, dann unregelmäßig und dann gar nicht mehr. Beim Juwelier meines Vertrauens abgegeben -> "da hat jemand im Werk sein Glück versucht - leider war es eine glücklose Person". Anscheinend wurde ein Schmierfett oder Öl ins Uhrwerk gegeben -> Kernschrott. :(

Nur der Tausch vom Werk wäre eine Lösung gewesen - zum Neupreis einer vergleichbaren aktuellen Seiko 5.

Die SNZF17J1 von Seiko würde mir gefallen - ist mir aber zu teuer für den Einsatzzweck ("täglich im Büro und bei Außenterminen tragen"). Und: 42 oder maximal 44 mm wären okay, 38 und 40 mm hatte ich schon von Citizen bzw. eben bei Swatch. Etwas größer dürfte es dann doch (mal) sein.

Die SNKL43K1 wäre vom Preis her in meinem Budget, aber nur 37 mm und doch "zu klassisch" in der Optik. Ein wenig mehr darf es schon sein -> eine Diver wäre schon eher meins.

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U7rmacher  17.12.2019, 18:23
@Gaskutscher

Dann wären die Sport Modelle besser. die Werke sind halt eben so klein im Durchmesser. Andere Hersteller stopfen dann halt eben einen riesen Werkhaltering rein...

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Die Frage ist ob es sich für eine 80 € Uhr lohnt sie so alle 2 Jahre zum Service zu geben. Wenn du sie hegst und pflegst, wird sie aber sicher lange halten bzw. solange es Ersatzteile gibt.

Sie wird nicht ewig halten. Aber sie wird auch nicht ewig deine Traumuhr sein.

Zwei Jahre sind vergangen. Wie hat sich die Gigandet bei dir geschlagen?