Junge Frau lebendig eingemauert - ein "Bauopfer" im Kloster?
Im ehemaligen Kloster Maulbronn, einer 900 Jahre alten Zisterzienserabtei im Schwäbischen, wurde bei Renovierungsarbeiten das Skelett einer offenbar jungen Frau unter Steinplatten entdeckt, wie der damalige Amtsarzt feststellte. Eine Erklärung lautet, dass es sich um ein sogenanntes "Bauopfer" handeln könnte; ein mittelalterlicher Volksbrauch/Aberglaube - der Mönche(?) zum Schutz des Gebäudes.
Der aktuelle historische Roman "Das schwarze Geheimnis von Maulbronn" nimmt das grausige Thema auf. Immerhin fand man in einem benachbarten Gebäude des heutigen Unesco-Weltkulturerbes u.a. eine mumifizierte tote Katze, die als Bauopfer identifiziert wurde.
Frage: Kennt jemand von euch solche oder ähnliche Fälle in alten Gemäuern?
3 Antworten
Im Schloss Burgk (Sachsen-Anhalt) wurde ein eigemauerter Hund entdeckt.

Es gibt Frauen, die haben sich bewusst einmauern lassen.
Eingemauert - Das Leben und Sterben der WiboratLeicht war dieses Leben gewiss nicht, aber immerhin selbstgewählt. Im Jahr 916 ließ sich Wiborat in St. Gallen bei der Magnuskirche einmauern. Sie hatte beschlossen, den Rest ihres Lebens in einer spartanischen Zelle zu verbringen, Geist und Fleisch abzutöten, um so Gott näher zu sein. Solch religiöser Rigorismus mutet uns heute fremd an und auch die (westliche) Kirche des Mittelalters war von dieser Art religiösen Eifers nicht begeistert. Zu leicht konnte sich die Sünde des Hochmuts breitmachen und überhaupt: Alles Extreme störte nur die kirchliche Ordnung. Trotzdem gab es während des ganzen Mittelalters Frauen (und auch einige Männer), die diese Lebensform als Eingeschlossene wählten. Man nennt sie Inklusen, Reklusen oder auch Klausner.
https://www.mann-schreibt-geschichte.de/inkluse-wiborat/
Hat das was mit Lesen & Literatur > Romane zu tun? ("A Cask of Amontillado", anyone?")
Falls nicht, wieso postest du das hier?
"Der Vorhang zu und alle Fragen offen."