Jugendamt anrufen?
Hallo,
Ich brauche eure Hilfe. Eine sehr enge Freundin (19 Jahre) von mir hat ein 3 jähriges Kind. Ihr Ex-Freund ist im Gefängnis das heißt sie ist alleinerziehend und sie hat das sorgerecht. Das Problem ist, dass das Kind bei ihr nicht gut aufgehoben ist. Sie ist jeden Tag unterwegs und immer wird das Kind abgegeben, nicht bei der Oma usw. sondern Freunde passen auf. Sie schläft am Nachmittag auf der Couch ein, die Balkontür ist offen und das Kind läuft rum und sie macht sich keine Sorgen dass das Kind im schlimmsten Fall runterfallen könnte.
Das Kind hat auch immer mitbekommen wie sie mit dem Vater bzw. Ex Freund gestritten hat und auch teilweise sie sich gegenseitig geschlagen haben.
Mir tut das Kind so leid. Ich verstehe sie ist jung und will raus und feiern gehen aber sie hat ein Kind und kann nicht einfach das Kind behandeln.
Ich versuchte mit ihr schon zu reden aber sie nimmt leider nichts ernst. Deswegen meine Frage, soll ich das Jugendamt anrufen?
Danke und LG
HI, hast Du schon öfter mit ihr geredet und sie auf die Gefahren hingewiesen? Besonders das mit dem Balkon scheint dringend zu sein. In welchem Stockwerk wohnt sie?
Ja schon sehr oft. Sie wohnt im letzten Stock bzw. im 5. Stock und es ist schon sehr gefährlich.
3 Antworten
Das ist deine persönliche Sichtweise. Eine Kindeswohlgefährdung sehe ich hier nicht. Und auf die Gefahr durch Fenster und Balkontüren kann eine enge Freundin hinweisen und vielleicht sogar ein paar Schlösser und Schlüssel spendieren.
Hi, ich sehe keine andere Lösung als das Jugendamt einzuschalten, Du kannst auch erstmal anonym fragen, was die denken. 5 Stock ist zu gefährlich, wobei selbst Erdgeschoss bedeuten würde, dass das Kind dann allein draussen rumrennt und auf die Straße laufen kann, je nach Wohnlage.
Ja, ruf beim Amt an, schildere denen denFall. Es zeugt von Mut und Courage, sich einzuschalten meineserachtens!
Nahezu alle Eltern lieben ihre Kinder und möchten ihnen nichts Böses! Das ist ein Grundsatz und Grundgedanke, den du dir unbedingt bewusst machen solltest.
In diesem Bewusstsein, dass sie ihr Kind sicherlich lieb hat und ihm nichts böses will, wäre es meiner Ansicht nach sehr ratsam, wenn du mit ihr ein Gespräch suchst. Ruhig, freundlich, sachlich. Mit Ich-Botschaften und Fragen anstelle von Vorwürfen! So, dass du sie nicht aggressiv in die Ecke drängst und ihr direkt oder indirekt vorwirfst, eine schlechte Mutter zu sein. Denn dann macht sie dicht und es ist aussichtslos.
In diesem Gespräch kannst du dann ihr den Tipp geben, dass sie beim Jugendamt durchaus auch selbst um Unterstützung bitten kann! Das Jugendamt ist keineswegs die böse Behörde, die ständig darauf lauert, endlich wieder ein paar Eltern die Kinder wegzunehmen - ganz im Gegenteil! Die Inobhutnahme der Kinder ist das allerletzte Mittel, wenn alle anderen Unterstützungsangebote keinerlei Erfolg gebracht haben (was in der Regel nur dann der Fall ist, wenn die Eltern wirklich jede Form von Mitwirkung verweigern) oder wenn so richtig akut gefährdende Zustände vorliegen (und nein, dafür reichen ein bisschen schmutziges Geschirr, ungewaschene Wäsche und ein paar verstreute Spielzeuge noch lang nicht aus).
Erst, wenn bei ihr da keinerlei Herankommen ist, würde ich an deiner Stelle das Jugendamt informieren. Eben wegen dieser Unterstützung. Damit das Jugendamt selbst bei ihr vorbeischaut und ihr diese Angebote macht, wenn sie nicht selbst darauf eingeht.
Das natürlich jetzt alles unter der Prämisse, dass die von dir beschriebenen Zustände tatsächlich vorliegen, du sie selbst erlebt hast und das nicht nur auf "Hat mir 'ne Freundin erzählt!" beruht. Denn das wären dann keine Fakten, sondern nur Gerüchte!