Jäger? Alles unmenschliche Barbaren?

14 Antworten

Also meine Schwiegermutter hat auch einen Jagdschein aber ist schon länger nicht mehr aktiv. Ich habe ihre Unterlagen von damals angeguckt, das ist kein Zuckerschlecken die müssen viel über die Natur lernen und auch über das Verhalten der Tiere usw. Sie hat erzählt, dass man nicht einfach wahllos irgendwelche Tiere abschießen darf und auch nur bestimmte Tiere zu einer bestimmen Zeit (damit man keine trächtigen Tiere oder Tiere die gerade erst Junge bekommen haben erschießt). Prinzipiell ist es ein "Sport" (so blöd wie es klingt), aber man darf einen ausgebildeten Jäger nicht mit einem Wilderer aus der Serengeti vergleichen der Tiere tötet um daraus Profit zu schlagen. So wie sie sagte haben die damals, das was sie gejagt haben auch gegessen. Das ist meiner Meinung nach in Ordnung weil sonst dürften wir ja gar kein Fleisch verzehren. Das Tier wurde wenigstens dann nicht gequält.

Vor 5 Jahren hatten wir im Nationalpark Jasmund auf der Insel Rügen und den angerenzenden Gebieten eine absolute Überpopulation des Damwildes mit ca. 2.000 Stück auf rd. 4.000 ha. Dies hatte zur Folge, dass das Wild A) nicht mehr Wild war, B) ein enormer Schaden an land- und forstwirtschaftlichen Kulturen entstand, C) sich die Rotwild-Einstandsgebiete außerhalb des Nationalparks verlagerten.

Der Abschussplan wurde angepasst und das Damwild wurde in den folgenden Jahren stark dezimiert. Ich habe selbst in einem Jahr 23 Stücke erlegt, aber mein Jägerherz war davon nicht mit Stolz erfüllt, da es keine Jagd war.

Nun haben wir vielleicht noch einen Bestand von 300-400 Stück. Der Schaden ging maßgeblich zurück, das Rotwild nutzt wieder Einstände im Nationalpark. Siehe N3 - Beitrag zum Zähltreiben vom 26.02.2011. Wild im Visier der Umweltschützer www.ndr.de/mediathek/index.html?media=nordmagazin4455

Es ist schon richtig so, dass der Mensch in gewisse Populationen eingreifen muss. Solange die Achtung der Kreatur dabei bei jedem Weidmann/frau an erster Stelle steht....

Schlimmer finde ich die unüberlegte Begradigung der Flüsse, die für Überschwemmungen sorgt und sorgen wird oder die Atonpolitik.

Maja vom Griebensee auf der Schweißfährte - (Menschen, Charakter, Jagd)

Es gibt Jäger die Spaß dran haben Katzenbabys abzuknallen. Aber es gibt auch Jäger die einer Überpopulation entgegenwirken. Sie ersetzen quasi die Wölfe und Bären, die es hier ja Gott sei Dank nicht mehr gibt. Aber es macht denen trotzdem Spaß die Tiere zu töten und die Beute stolz ihrer Frau zu zeigen. Aber das geben die nicht zu. ;-)

Nur eine Anmerkung zur Problematik des Nicht-Jagens: In unserer Gegend gab es bis vor etwa 15 Jahren fast keine Wildschweine. Dann sind sie massiv eingewandert und verbreiten sich rasend. Im Landkreis wurden vor 2 Jahren 35 Tiere geschossen, im letzten Jahr um die 500 - und das entspricht etwa dem gleichen Prozentsatz der Population. Interessant ist dabei, dass die Jäger erst jetzt spitz gekriegt haben, dass man nicht die alten Leitschweine (Bachen) abschießen darf, sondern junge: Die Alten achten nämlich auf die Geburtenregelung und verhindern, dass zu viele Junge geboren werden. Schießt man die Leitbachen ab, vermehren sich die Wildschweine explosionsartig. Natürliche Feinde haben sie ja nicht (immerhin streift jetzt ein Wolf in Südbayern herum, es besteht also Hoffnung...)

JohnOJohn  04.10.2010, 20:56

Man lernt im Jagdkurs dass man Leitbachen nicht schießt.

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maxyk12345  28.05.2015, 18:37
@JohnOJohn

Quatsch ohne leitbache würde die ganze rotte versprengt und viele Der frischlinge würden umkommen

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Bevor man zu deiner Frage eine Antwort formulieren kann, müssen Sachverhalte geklärt werden.

.In Deutschland wird die Jagd auch in großen Revieren entweder von der Forstwirtschaft mit betreut, sodass die beruflich ausübenden Jäger Förster sind. Selbst größere Waldbesitzer beschäftigen Forstfachleute, die auch die jagdlichen Belange aus einer Hand regeln.

Dann gibt es Jäger, die die Jagd privat als Hobby betreiben, hierzu eine Jägerprüfung ablegen und einen Waffenschein erwerben mussten. Wenn diese Grundvoraussetzungen erteilt sind können sie entweder ein Jagd pachten oder auch zu Jagden eingeladen werden. Diese Jäger haben sich an eiue staatlich festgelegte Wildbestandsregelung zu halten. Es wird vorgegeben welches Wild, wann und in welcher Stückzahl zum Abschuss freigegeben ist und erfüllt werden muss, damit der Wildbestand sich nicht so erhöht, dass größere Schäden im Wald und auf dem Feld zu erwarten sind. Diese Jäger sind in fast allen Fällen dem Naturschutz sehr verbunden und arbeiten mit ihm eng zusammen. Der WWF handbabt dies ähnlich, da auch in anderen Erdteilen, eine Wildbestandsregelung heute unabdingbar ist.l

Jagd kann und soll auch Freude machen, doch aus reinem Spass tun verantwortungsvolle Jäger dies nicht.