Ist Wunsch zuhause zu sterben egoistisch...?
...oder ist euch das egal, wo ihr ins Gras beisst?
17 Antworten
Es ist natürlich nicht egoistisch, sondern ganz einfach viel "schöner" für die Hinterbliebenen. Und natürlich auch für einen selbst. Wenn man an dem Ort stirbt, wo man sein Leben verbracht hat.
Es kann sich jeder in Ruhe verabschieden, eine Kerze wird angezündet. Und alle erzählen Episoden aus dem Leben des Verstorbenen.
Im Krankenhaus ist das lange nicht so emphatisch.
Aber wie so oft im Leben...der eine hat Glück und der andere nicht....
Ich weiß nicht, warum das egoistisch sein sollte. Letztes Jahr ist mein Großvater in seinem Bett gestorben. So traurig ich war, dass ich einen geliebten Menschen verloren habe, war es mir doch ein Trost, dass er seinen letzten Atemzug noch zuhause tun konnte. 8 Stunden zuvor war ich noch bei ihm, da ist er mir als glücklicher, wenn auch angeschlagener Mensch erschienen.
Grundsätzlich hat die Versorgungsansprüche unserer Alten auch viel mit zu tun Egoismus sowohl bei den Alten, wie bei den Jungen.
Man kann Versorgungssysteme jeglicher Art und Weise soweit beanspruchen das es schlicht nicht mehr Leistbar ist!
Nicht umsonst bricht die Pflege und Hausärztliche Versorgung gerade in Deutschland immer weiter zusammen. Weil es einfach in großen Teilen eine Verschwendung von Ressourcen ist.
Sei es die Versorgung von Menschen mit Behinderung mit Assistenten, die einem 24 Stunden betreuen und schnell mal eben monatliche Kosten deutlich im mittleren fünfstelligen Bereich verbrennen!
Die Versorgung mit Ambulanten Diensten, die sich einen logistischen Albtraum leisten, wenn man so sieht wie das organisiert wird!? Hunderte Kilometer, werden gefahren, nur weil der eine Pflegedienst Hausnummer 1 anfährt und der andere Hausnummer 2.
Hausarztversorgung sieht es nicht besser aus, auch hier fahren gerade wenn es um Hausbesuche geht nicht selten Hausärzte an einander vorbei.
Im allgemeinen immer noch viele kleine Praxen, die nicht effizient arbeiten.
Nein, das ist überhaupt nicht egoistisch.
Natürlich weiss niemand, wann und wo wir evtl. sterben. werden.
Wenn es aber planbar ist und die Familie es auch will, ist doch das zu Hause ein schöner geborgener Ort.
Da Du uns gefragt hast: Ich würde gerne in einem Hospiz 'gehen'. Mit Menschen zusammensein, die in einer ähnlichen Situation sind, nicht nur traurig sein, sondern auch lachen über alles mögliche und liebevoll umsorgt werden.
Der Wunsch ist voll verständlich, da oft das Zuhause ein sicherer Ort ist, den man auch mit seiner Familie teils teilt.
Hab nie darüber nachgedacht, welchen Ort ich da gerne hätte. Schon eher Zuhause als im Krankenhaus, aber am schönsten wäre es natürlich, wenn man in seinen letzten Minuten nicht allein ist, sondern mit seinen Liebsten.