Ist mein Kind depressiv wegen anderen Kind?
Mein Kind (4 Jahre) geht seit letzten Jahr in den Kindergarten und hat dort ein Mädchen kennengelernt mit der sie so gerne spielt, aber das Mädchen ist schon länger im Kindergarten und hat andere Freuden mit denen sie lieber spielt und wenn meine kleine mit spielen möchte sagen sie nein. So erzählt es mir mein Kind. Ich habe nächste Woche auch ein Gespräch weil ich wissen will was da eigentlich los ist?! Meine kleine will seit Tagen nicht mehr hin, sagt sie hat Bauchweh, die Erzieherinnen sagen nur das sie sehr weinerlich ist und heim will. Das war noch nie! Sie ist ein sehr offenes und aufgewecktes Kind, es gab noch nie Probleme im Kindergarten, sie hat noch nie geweint (war zuvor in der Krippe neben an) alles war super. Jetzt plötzlich so und es bricht mir mein Herz. Ich möchte doch das sie gerne hin geht und ich sie nicht zwingen muss. Zuhause ist sie auch so traurig, ich erkenne sie nicht wieder. Und das mit 4 Jahren? Oder ist das nur eine Phase? Hat jemand zufällig Erfahrung damit schon mal gemacht? Ich bin so überfordert und traurig das mein Kind so traurig ist. Sie ist auch fast nichts mehr. Nicht im kiga und auch nichts mehr zuhause und auf Klo geht sie im kiga auch nicht. Was soll ich nur tun.. (erstes Kind)
5 Antworten
Moment, mit 4 kann man noch keine Depression diagnostizieren. Würde auch raten dringend Abstand von solchen Aussagen zu halten. Kinder stoßen schon in jungen Jahren auf Probleme und diese können sie beeinflussen, das geht wieder weg.
Depressionen kommen zwar auch schon bei Kindern vor, aber ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fester und sage: nö eine Depression ist das eher nicht.
Aber klar da findet man jemanden toll und will mit dem spielen. Und der andere will nicht. Das tut auch kleinen Kindern schon weh, das macht sie traurig. Vor allem wenn man sich auf das eine Kind fokussiert. Die Erzieher könnten jetzt natürlich schon verlangen lasst doch Name mitspielen. Wird so aber eben nicht funktionieren.
Dann ist es schon besser dem Kind zu sagen das ist halt so. Damit musst du klarkommen. Aber schau, xx sucht auch noch einen Spielkameraden. Freundschaften lassen sich nun mal nicht erzwingen.
Es ist auch als Mutter/Vater schlimm wenn das Kind leidet. Und sollte man das Kind das dann nicht allzusehr spüren lassen. Das verunsichert sie noch mehr.
Und ja daheim ist die traurig weil sie nicht im Kiga ist und es doch "anders" und langweilig ist. Und sie ja eigenlich gerne will wenn da nicht das eine Kind wäre dass sie nicht will.
Es ist nicht leicht, ich weiß. und normalerweise sollte die Erzieherinnen hier schon so "clever" sein und deiner Tochter Spielalternativen aufzeigen
Diese Situation hatte ich in den letzten Jahren öfters mal, denn ich arbeite seit über 20 Jahren in einer Kita. Ich habe jedes Jahr immer wieder mal Kinder die sich so verhalten.
Eine Depression würde ich nach deiner Schilderung nicht vermuten. Eher eine geringere Frustrationstoleranz. Mit dem 4. Lebensjahr kommt es das erste mal zu Grüppchenbildungen. Von Clique kann man da noch nicht reden. Heute bist du meine allerbeste Freundin, morgen ist es ein anderes Kind. Das passiert eigentlich jeden Tag in dem Alter. Einer hat etwas Tolles zum Spielen gefunden, das eine Kind fragt ob es mitmachen kann, das andere Kind sagt nein und dann kommt der berühmte Satz: Dann bist du nicht mehr meine Freundin/Freund. Oder aber es kommt eine Bestechung: Wenn ich mitmachen kann, dann bist du meine allerbeste Freundin/Freund. Oder: Wenn ich mitmachen kann, dann lade ich dich zu meinem Geburtstag ein, oder im negativen: Ich lade dich nicht zu meinem Geburtstag ein.
Wenn das ein paar mal hintereinander passiert, oder gar über längerem Zeitraum, dann ist das Kind frustriert. Handelt es sich um ein Kind das gut vernetzt in der Gruppe ist, dann hat es eine große Frustrationstoleranz. Weil es braucht diesen einen Freund nicht, braucht sich nicht anbiedern, erpressen oder bestechen, es geht einfach zu einem anderen Kind. Aber es gibt auch Kinder, die hängen dann den ganzen Tag bei der Erzieherin am Rockzipfel und finden nichts und keinem zum Spielen. Aber dann kommt gleich die nächste Schelle, die Erzieherin schickt das Kind weg, nach ein paar Minuten, denn das Kind muss lernen, mit Frustration umzugehen oder muss lernen, eine Lösung für das Problem zu finden. Weil in der Grundschule, 2 Jahre später, sollte das Kind in der Lage sein, zwischen wichtigem und unwichtigem zu unterscheiden und in der Lage sein dennoch das geforderte Pensum an Arbeit zu schaffen, ohne das eine Welt zerbricht, wenn mal kein Spielpartner vorhanden ist.
Je nachdem wie weit das Kind entwickelt ist, schafft es das innerhalb von Minuten/Stunden. Allerdings kommt das Kind zum allerersten Mal in diese Phase, dann ist alles doof. Kita doof, Kinder doof, Erzieher doof, Spiele doof -----> Bauchschmerzen. Es kommt mit seiner Art nicht weiter, ist demotiviert. Es will nicht in die Kita, klammert beim abgeben in der Gruppe und diese Szene scheint dann dramatischer als sie in Wirklichkeit ist.
Das dramatischste was ich in meinen 20 Berufsjahren jemals erlebt habe war, dass das Kind absichtlich den Finger in den Hals steckte und gewürgt hat, nur um die Mutter unter Druck zu setzen es wieder mitzunehmen. Sie ging dann 3 mal zum Arzt, drei mal wurde nichts gefunden. Beim vierten mal haben wir das Kind, in Absprache mit der Mutter, würgen lassen. Als es merkte das danach nichts weltbewegendes passierte und die Mutter auch nicht gerufen wurde, machte es das Kind nimmer.
Ein Gespräch mit dem Erzieher kann schon von Vorteil sein. Sie wird genau wissen und beobachtet haben was mit dem Kind los ist. Für gewöhnlich machen wir Soziogramme von Zeit zu Zeit. Dort wird bestimmt wer die Freunde des Kindes sind, wie die Kinder in der Kleingruppe agieren, wer mit wem viele Kontakte hat und so weiter.
Richtige Depressionen in dem Alter sind sehr sehr selten. Habe ich auch noch nie erlebt. Ich hatte mal nen 5 jährigen Jungen, welcher Selbstmordgefährtet war. Aber das äußert sich komplett anders.
Könnte auch einfach nur eine Trotz-Phase sein.
Ich rate euch, einen Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie oder ein SPZ aufzusuchen.
vielleicht ist dasihre einzige freundin die sie hat
Soweit ich weiß spiel sie auch mit anderen Kinder (erfahre ich ja dann im Gespräch) und wenn ich dort bin begrüßen die Kinder sie ja auch alle und freuen sich auf sie, aber mit kommt er so vor das mein Kind NUR mit den Mädchen spielen will und wenn diese nicht möchte fängt sie an zu weinen usw..
Sie erzählt mir leider nichts, sie möchte nicht darüber sprechen weil sie dann gleich anfängt zu weinen wenn ich sie „ausfrage“.
Ja das sage ich ihr natürlich nicht.