ISt man mit Olanzapin fahrtauglich?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

und muss ein verkehrsmedizinisches Gutachten machen, bin ich mit den Medikamenten fahrtauglich?

Grundsätzlich ja, solange du dich fahrtauglich fühlst. Man bewertet das als Fahrer grundsätzlich selbst - außer in diesem Fall wird es durch die MPU bewertet.

Mein Psychologe hat mir einen Schein geschrieben das ich damit fahrtauglich bin, reicht das aus?

Es hilft, aber ein Freifahrtschein ist das nicht.

Aber man ist mit Olanzapin grundsätzlich fahrtauglich, solange du keine starken Nebenwirkungen hast, also keine Sorge. Du darfst nur nicht erzählen, dass dir nach der Einnahme schwindelig oder schwarz vor augen wird. Auch Müdigkeit, Benommenheit und Konzentrationsschwäche solltest du nicht erwähnen!

nein, das reicht nicht aus.

ein psychologe hat nur am rande mit psychopharmaka zu tun. die wirkung von medikamenten zu beurteilen ist nur wenig teil seiner beruflicher aufgaben. man kann zwar alles lernen, aber es sind eben ärzte und apotheker, die für medikamente zuständig sind.

die wirkung von medikamenten beurteilen zu dürfen ist die eine sache.

die andere sache ist, etwas über fahreignung sagen zu dürfen.

dass du fahren darfst, darf eigentlich nur das zuständige amt/die fahrerlaubnisbehörde feststellen.

alle anderen können sagen, dass ihnen nichts negatives aufgefallen ist. aber sie sind nicht qualifiziert, diese beurteilung zu treffen. deswegen entspricht so ein urteil auch nie einem verkehrsmedizinischen gutachten.

im umgekehrten fall muss dir aber z.b. ein psychologe sagen, wenn er dich für fahruntüchtig hält z.b. wegen konzentrationsproblemen.

aus welchem grund sollst denn das gutachten machen lassen? wegen des olanzapins oder aus einem anderen grund? wer hat es von dir verlangt, ein gutachten machen zu lassen?

auf dem beipackzettel http://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/Olanzapin---1-A-Pharma-15mg-Filmtabletten-9064059.html

steht nun nicht, dass man nicht fahrtüchtig wäre. es steht dort: man kann benommenheit spüren und dann sollte man nicht fahren - wie das für jeden anderen auch gilt. man kann z.b. auch aufgrund von hitze benommen sein und darf dann auch nicht fahren, so lange man in diesem zustand ist.

als nebenwirkung steht da: sehr häufig schläfrigkeit. wenn du das medikament gerade erst bekommen hast, dann solltest du ein paar wochen mit der endgültigen dosis abwarten, wie es dir damit geht. nicht, dass du von schläfrigkeit am steuer überrascht wirst. wenn du aber siehst, dass du nicht müde/benommen reagierst, dann kannst du wieder fahren.

allerdings wird das medikament bei schizophrenie und manie verschrieben- wenn du einen akuten schub hast, dann solltest du grundsätzlich (für eine weile, bis der schub vorbei ist) nicht fahren. manische menschen sind die, die mit 120 durch den ort preschen. und wenn man wahrnehmungsstörungen bzw. halluzinationen hat, dann ist autofahren auch gefährlich.

fahreignung beurteilt die fahrerlaubnisbehöre über MPU. du kannst aber auch ein verkehrsmedizinisches gutachten (KONDIAG) anfertigen lassen; das kriegt man häufig über den TÜV und nennt sich da fahrer-fitness-check z.b. von TÜV Süd oder TÜV Hessen. ich würde da aber immer nach der rechtsverbindlichkeit fragen.

Steamer95 
Fragesteller
 18.07.2017, 16:17

Danke für deine Antwort, das verkehrsmedizinische gutachten muss ich wegen einer psychischen Störung machen, muss aber noch die Medikamente nehmen,

Lg

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Substanzen wie Chlorpromazin (Propaphenin®), aber auch neuere wie Clozapin (Leponex® u.a.), Olanzapin (Zyprexa®) und Quetiapin (Seroquel®) sind stärker sedierend und sollten bei Verkehrsteilnehmern eher vermieden werden. Aripiprazol (Abilify®), Risperidon (Risperdal®) und Ziprasidon (Zeldox®) gelten als weniger sedierend. Tendenziell zeigen sich unter atypischen Antipsychotika am Fahrsimulator bessere Ergebnisse als unter konventionellen Neuroleptika (12). Bei den sehr unterschiedlichen psychomotorischen Leistungen dieser Patienten ist eine individuelle Bewertung der Verkehrssicherheit notwendig.

aus dem Beipackzettel: 

Es besteht die Gefahr, dass Sie sich benommen fühlen, wenn Ihnen dieses Arzneimittel gegeben wurde. Wenn dies eintritt, führen Sie kein Fahrzeug und benutzen Sie keine Maschinen. Sagen Sie es Ihrem Arzt.

Mit Olanzapin sollte man nicht am Strassenverkehr teilnehmen. Das Medikament wirkt stark sedierend. Steht auch im Beipackzettel so.

Hier die Fachinformationen zu Olanzapin: http://deprimed.de/olanzapin/