Ist es moralisch verwerflich sich günstige Kleidung zu kaufen?

5 Antworten

Hallo!

Der Ansatz muss aus meiner Sicht ein anderer sein: Ginge man streng nach diesem Prinzip, dürfte man letztlich nur teure, in Deutschland vom Schneider maßgefertigte Kleidung tragen -----> und das kann sich außer ein paar wenigen keiner wirklich leisten, man gibt ja auch Geld für andere Dinge aus.

Wie du erkannt hast, sind nicht nur erkennbare Billiglabels oder Low-Budget-Kaufhäuser à la Kik, H&M oder Woolworth davon betroffen, sondern auch teure Marken, deren Sachen wirklich gesalzene Preise aufweisen.

Ich kaufe generell keine Billig-Kleidung ein, aber auch keine teuren Trendmarken - und in der Regel trage ich schon Kleidung, die zumindest irgendwo in Europa hergestellt wird, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die es nicht aus europäischer Fertigung gibt. So habe ich keine einzige "Trendjeans" und bin sogar ein wenig stolz drauf, davon abgesehen dass mir so etwas gar nicht gefällt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich kaufe solche Sachen nicht, zum einen weil die Qualität meist absoluter Müll ist und zum anderen, wegen dieser Bedingungen. Hollister etc. sind sowieso Marken, die meine Gunst, bzw. mein Geld, noch nie zu sehen bekommen haben. Genauso wie Primark. Ich erinnere mich noch an den Bericht vor einigen Jahren, als eine Kundin in ihrem Pulli eine eingestickte Nachricht gefunden hatte. Es war etwas, wie "Hilfe" oder "Helft uns hier weg" (so in der Art).

Das einzige, was ich an Klammotten kaufe, ist von gehobeneren Marken. Aber ich meine, wir können niemals sicher sein, woher die Sachen kommen. Ich kaufe nicht danach ein, wo es gemacht wurde, sondern ob es besonders ist und Statements setzt. Dafür gehe ich auch sehr selten shoppen (2x im Jahr vllt.), aber das ist mir wichtiger, wie viel und günstig.

Btw. hätte noch einen H&M Gutschein, den man mir vor mehreren Jahren geschenkt hatte, den ich noch nie eingelöst habe. Der gilt sogar noch, löse ihn jetzt nur ein, weil ich nirgendwo eine vernünftige weiße Bluse finde. Sonst läge der wahrscheinlich noch in weiteren Jahren irgendwo in meinem Zimmer rum.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

hanimeFan 
Beitragsersteller
 28.12.2018, 00:40

In welchen Läden kaufst du denn?

rainboxdash  28.12.2018, 00:54
@hanimeFan

Hauptsächlich bei Burberry und Bruno Banani. Für Channel spare ich ein ganzes Jahr lang, um mir dann zu Weihnachten ein Teil zu kaufen. Burberry ist mein Lieblingsladen, bei dem ich wie gesagt, zwei Mal im Jahr bin. Und bei Bruno Banani kaufe ich mir Sachen zwischendurch, damit ich bald für meine Ausbildung ausgestattet bin. Die Sachen sind immer sehr schick und stilvoll und treffen eben meinen Geschmack. Wie die Sachen, dort hergestellt werden, kann ich nicht sagen, aber es würde wahrscheinlich nichts ändern :) Ich arbeite sehr viel neben der Schule dafür, dass ich mir das leisten kann, aber dafür sind es eben nicht viele Teile. Das ist es mir wert :)

Ja, es ist moralisch verwerflich. Wer es trotzdem tut, muss - wie bei so vielen anderen Dingen - mit dem schlechten Gewissen leben und sollte meiner Ansicht nach da auch nicht krampfhaft nach Ausreden und Schönfärberei suchen!

Wer das nicht möchte, muss eben sein Konsumverhalten intensiv überdenken und aktiv nach Alternativen, Lösungen und für sich selbst vertretbaren Kompromissen suchen. Bei mir ist es ein Mix aus Konsumverzicht, Suche nach guten oder zumindest etwas besseren Anbietern/Quellen sowie dem Motto "Qualität statt Quantität", damit ich Produkte dank hoher Qualität möglichst lange nutzen kann und somit seltener die Nachfrage ankurbeln muss.

Da ich das leider bei kaum einem Produkt sicher ausschließen kann gebe ich zu: mein Egoismus siegt - ich kaufe günstig und erfreu so meinen Geldbeutel

Dazu kommt das ich glaube, die die da sehr wenig verdienen... ist immernoch besser als nichts

Dann dürfte man sich eine Menge Dinge nicht mehr kaufen, wenn man da Gewissensbisse hat.


hanimeFan 
Beitragsersteller
 28.12.2018, 00:09

Ja, habe mich jetzt mal exemplarisch für das Thema Kleidung entschieden.