Ist der Job des (U-) Bahnfahrers nicht total öde?

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Total öde ist die Arbeit als (U-) Bahnfahrer bestimmt nicht . Man muss sich bestimmt sehr stark konzentrieren , da ist keine Zeit zum schlafen . Und wenn man über der Erde fährt gibt es soviel zu sehen und auch hier volle Konzentration .

Es gibt bestimmt auch Menschen die sich für den Beruf sehr eignen und die hauptsächlich alleine arbeiten müssen weil sie nicht genug fähig sind mit andern hautnah zusammen zu arbeiten . Die besser alleine arbeiten können und ihre Ruhe haben wollen . Die nicht sehr gesprächig und teamfähig sind . Natürlich nicht alle aber vielleicht viele .

Ich glaube wenn man seine Arbeit liebt und mit vollem Einsatz macht kann man alles interessant gestalten , auch 8 Stunden Tortengusspäckchen in Kartons verpacken wie hier jemand geschrieben hat .

Paguangare  30.03.2023, 07:05

Wie genau würdest du Abpackarbeiten oder Fließbandarbeiten als solche interessant gestalten? Ich kann mir nur vorstellen, dass man entweder dabei Radio oder sonstige akustische Beiträge hört, oder dass man über andere Angelegenheiten strukturiert nachdenkt.

Wenn ich eine halbe Stunde lang im Schwimmbecken Schwimmtraining mache, kann ich mich ja kaum durch äußeren Input ablenken oder sonstige interessante Impulse bekommen. Dann hänge ich meinen Gedanken nach. Man könnte auch innerlich eine Geschichte nacherzählen, die man gehört oder gelesen hat.

Allerdings stelle ich es mir schwierig vor, sich jeden Tag acht Stunden lang innerlich selbst interessant zu unterhalten.

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Milas12  30.03.2023, 07:14
@Paguangare

Es ist schon eine Kunst sich so lange zu konzentrieren und gewissenhaft zu arbeiten . Oder auch Fließbandarbeit , wo man schadhafte Dinge vom Fließband nehmen muss . Ich stelle mir das vor wie beim Stricken , das ist auch immer ähnlich , Masche für Masche und es macht Spaß das ganz korrekt zu machen und am Ende , wenn der Karton anständig gepackt ist , hat man was gemacht , was einem gefällt und man sich gut fühlt , genau wie beim Stricken , wenn die Arbeit irgendwann fertig ist und schön aussieht . Es gibt Menschen die sich an solchen Kleinigkeiten freuen können , wenn alle Tortengusspäckchen gerade und richtigrum im Karton stehen .

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Immerhin gibt es immer noch Jobs, die ich mir deutlich öder vorstelle.

Neulich war ich in einer Produktionsfirma für Lebensmittel in Fertigpackungen. Wenn man einen ganzen Tag lang in ein- und demselben fensterlosen, weißgekachelten Raum steht, und z. B. immer wieder 25 Packungen Tortenguss, die aus einer Maschine kommen, in einen Pappkarton packt, den man dann auf eine Palette stellt, und höchstens ein bis zwei Kollegen am ganzen Tag sieht, dann stelle ich mir das langweiliger vor als die Arbeit eines U-Bahn-Triebwagenführers.

Jede U-Bahn-Linie in meiner Heimatstadt hat einen großen Anteil, der oberirdisch geführt wird. Man hat also eine Menge zu sehen, auch im Wechsel der Jahreszeiten und des Wetters. Und das Treiben auf den Bahnsteigen, die man alle zwei bis drei Minuten erreicht, ist auch immer leicht variabel.

Vermutlich wird es verboten sein, während der Arbeit Radio oder Podcasts zu hören, wenn man Verantwortung für Fahrgäste hat. Aber man kann immer noch Gedankengebäude errichten und philosophieren, während man mit einem anderen Teil des Gehirns auf die Strecke achtet.

Frag die Fahrer. Viele Strecken gehen oft genug oberirdisch und außerdem haben alle Zugführer dasselbe Thema wenn sie nachts fahren, außerdem kommt alle 2 bis 4 Minuten eine Station und weil da Leute auf dem Bahnsteig herumlaufen, müssen sie immer hellwach sein, und das ist auch so, wenn man eine Kiste aus hunderten Tonnen Stahl bewegt.

Durch viele Haltestellen, die alle verschieden sind.

Grüß dich,

Ich spreche jetzt Mal für die Regional Bahn.

Öde ist die Sache tatsächlich nicht.

Ein Lokführer ist gleichzeitig der Mechaniker des Zuges. Der größte Teil der Ausbildung besteht darin zu lernen, wie ein Zug funktioniert und wie man ihn reparieren kann. (Zumindest so, das man ihn bei einem defekt noch mit Schrittgeschwindigkeit an den Bahnsteig bekommt, das die Leute umsteigen können.)

Mit dazu gehört auch, das bei jedem Zug frühs ein Vordienst gemacht werden muss, der einem täglichen TÜV ähnelt.

Das fahren an und für sich ist zwar Recht eintönig, zugegeben. Aber es wird drauf geachtet, das die Strecken wechseln und das Feeling ist ähnlich dem beim Auto fahren. (Da wird ja einem auch meist nicht langweilig).

Man muss zwar nicht lenken, hat aber sämtliche Systeme wie die pzb zu überwachen und die Signalstellung (welche nicht nur sagt ob du fahren darfst oder nicht, sondern alleine durch die Farben der Ampeln dir sagt sie schnell du fahren darfst und wohin die Strecken liegen.) Wobei die Zeit doch Recht schnell verfliegt.

Man start auch nicht nur aus dem Fenster, sondern überwacht auch die Systeme im Zug, wie den Fahrplan, die Bremsen, Antriebe etc.

Dazu kommt das man etliche Miniaufgaben hat, die je nach Fahrt Wechseln. Wie z.b. Rollstuhlrampe rauslegen, Befehle schreiben und ausführen, etc.

Im Grunde ist keine Fahrt wie eine andere.

Für mich ein toller Job, mit genügend Abwechslung.

Lg