Ist das nicht eher kontraproduktiv?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Label mögen für dich nicht nötig sein, aber das heißt nicht, dass sie etwas schlechtes sind. Ich verstehe nicht ganz, wieso du es betonst, als wäre es etwas Schadendes?

Für so manche Leute sind Label ein euphorisches ausleben ihrer Identität, dass glücklich macht, und ein Teil von einem selbst ist, ein Teil seiner Identität.

Manche wollen nur ein paar Label für sich, manche sehr sehr viele, manche einen, manche keine. Und das ist alles okay.

Kann es dann nicht passieren, dass manche Leute das nicht mehr ernst nehmen?

Doch, tut es, aber diese Denkweise ist ganz nach dem Motto von: “zieh dich nicht so teuer an, wenn du nicht ausgeraubt werden willst” oder “Trag doch einfach kein Kopftuch mehr, dann wird man dich nicht mehr diskriminieren”

Verstehst du was ich meine?

Warum sollten Menschen, die niemandem schaden, sich verstellen, wegen irgendwelchen intolerant Menschen, die meckern, sie seien verwirrt? Die sind es doch, die sich ändern müssen.

Wenn man sich viel mit Label beschäftigt, machen sie sogar sehr viel Sinn.

Ich kenne nicht alle auswendig, aber relativ viele, und sie sind alle valid.

Was ich sagen will, du musst keine Label für dich verwenden. Aber es wäre schön, wenn du es respektieren würdest, dass andere es anders angehen, und viele Label für sich benutzen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Beschäftige mich viel mit LGBTQ, und bin selber Teil davon.
BEnUtzERrrr 
Fragesteller
 27.09.2021, 08:21

Aber es wäre schön, wenn du es respektieren würdest, dass andere es anders angehen, und viele Label für sich benutzen.

Ich respektiere es ja.

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, statt dem Schubladendenken zu entkommen?

Zum einen haben viele Menschen ein Bedürfnis zu labeln. Hier mal Sub-Genres von Hip Hop:

 Alternative hip hop, Hipster hop, Boom bap, Bounce, British hip hop, Road rap, Chopped and screwed, Chopper, Cloud rap, Comedy hip hop, Crunk, Crunkcore, East Coast hip hop, Freestyle rap, G-funk, Hardcore hip hop, Dirty rap, Gangsta rap, Mafioso rap, Horrorcore, Memphis rap, Hyphy, Jerkin', Instrumental hip hop, Latin hip hop, Chicano rap, Lofi hip hop, Miami bass, Mumble rap, Nerdcore, Chap hop, Political hip hop, Conscious hip hop, Progressive rap, Religious hip hop, Christian hip hop, Jewish hip hop, Snap music, Southern hip hop, Trap music, Drill music, Brooklyn drill, UK drill, Latin trap, Phonk, Tread, Turntablism, Underground hip hop, West Coast hip hop

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_hip_hop_genres

Und zum anderen wird niemand gezwungen ein Label zu verwenden.

nicht mehr ernst nehmen?

Menschen, die Hip Hop nicht mögen, mögen Hip Hop auch dann nicht, wenn es nur 2 Sub-Genres hat. Die machen sich generell über Hip Hop lustig.

Wir sprechen ja auch nicht von den "Dingern vorne am Auto, die die Straße beleuchten" oder vom "politischen System, in dem das Volk anteilig Vertreter wählt, die seine Ansichten am ehesten vertreten". Wir sprechen von "Frontscheinwerfern" und "repräsentativer Demokratie".

Es ist also allein sprachlich schon sinnvoll, Dingen und Konzepten Namen zu geben.

Aber was wären denn diese vielen neuen Labels? Das folgt doch alles einer Art Baukastensystem mit Elementen wie: a- (ohne), demi- (halb), bi- (zwei), poly- (viele), pan- (alle), -fluid (fließend) usw. Oder hab ich was verpasst? Nur die "Superstraighten" brauchen wieder eine Extrawurst ;-)

Am Ende des Tages fällt das sowieso alles unter nichtbinär/genderqueer.