Ich verstelle mich wenn ich unter anderen Menschen bin wie kann ich damit aufhören?

4 Antworten

Du hast den Eindruck, dass du nicht echt bist. Du meinst, du müsstest so sein, wie der andere dich haben will. Gleichzeitig erlebst du, dass der andere dich so gerade gar nicht haben will.

Ich bin sicher, dass andere gern mit dir zusammen sind, wenn du dich so zeigst, wie du bist. Du hast die Erfahrung gemacht, dass andere dich toll finden, wenn sie dein wahres Ich sehen. Nur: Du selber bist dir anscheinend nicht so sicher, ob andere dich akzeptieren würden. Dein Dich-Verstellen machst du noch nicht mal absichtlich, es geschieht einfach.

Du kannst dich fragen, warum das geschieht: Hast du Angst, abgelehnt zu werden? Hast du Angst, dass andere blöde Sprüche machen? Hast du Angst, dass sich andere über dich lustig machen? Hast du Angst, dass andere dir zu nahe kommen oder aber sich von dir abwenden? Oder hast du Angst, weil es dann mit anderen Konflikte geben würde, die du vermeiden willst? Oder bewertest du dich selber und siehst dich sozusagen mit den Augen deiner Eltern, die dich ganz anders haben wollen als du nun mal bist?

Überleg vielleicht auch mal, in welchen Situationen und mit wem zusammen du den Eindruck hast, du selbst zu sein. Und was für ein Mensch bist du gerade dann?

Und in den Situationen, wo du etwas vor dich hin stellst, damit du selber dahinter verborgen und geschützt bist, wie sieht es denn hinter dieser Fassade aus? Stell dir mal eine konkrete Situation vor, wo du jemand anderen vorgespielt hast: Wie hättest du denn reagiert, wenn du dich echt gezeigt hättest? Wie hättest du geschaut, was hättest du gesagt, was hättest du getan oder gelassen? Je genauer du dir das vorstellst, und auch immer wieder, desto mehr hilft dir das, dann auch so zu werden.

Eine wichtige Voraussetzung, um echt sein zu können, ist, dass du nach und nach erstmal rausfindest, wer du eigentlich bist oder wer du gerade wirst. Du veränderst dich ja immer wieder, und als Jugendliche gehört es zur eigenen Aufgabe dazu, langsam eine Ahnung davon zu bekommen, wer man selber sein kann und sein möchte.

Gleichzeitig braucht es dann noch das Selbstvertrauen, dass du zu dir selber Ja sagst und dich in Ordnung findest, auch wenn noch nicht alles so ist, wie du es dir vorstellst.

clarity7 
Fragesteller
 18.10.2015, 13:12

Ich habe glaub ich Angst das andere mich auslachen oder denken "ehhhm okey" also du weisst glaub ich was ich meine besonders das wort aha mag ich nicht...und ja ich hab angst abgelehnt zu werden. Außerdem ist das total komisch ich selber wünsche mir Freunde aber habe oftmals wenn Leute gern mjt mir befreundet sein wollten abgeblockt und sagte nein...im nachhinein tut mir das leid. Es gibt Situationen wo ich ich selbst bin ich glaube ich denke ich muss interessant wirken oder sowas um den Kontakt nicht zu verlieren..also bei meiner Schwester bin ich ich selbst meistens bin ich gut gelaunt offen wir reden viel lachen usw ...Und auch komisch ist das wenn ich meine lieblings serien gucke danach immer anders bin...so ich selbst weisst du ? Eigendlich mag ich mich ja aber ich weiss nicht wieso ich mich nicht zeige...hab jetzt versucht einige fragen zu beantworten ehm und danke so eine tolle antwort hätte ich nicht erwartet :D♥

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Ichthys1009  18.10.2015, 19:10
@clarity7

Schön, dass du noch was von dir schreibst.

Mit deiner Schwester zusammen fühlst du dich als dich selbst. Bei ihr musst du keine Angst haben, sie zu verlieren, weil sie ja deine Schwester bleibt. Ich vermute, du setzt dich bei deinen Mitschülern, Freundinnen und Bekannten selber unter Druck, weil du meinst, dass du erst was leisten musst (nämlich: interessant zu sein), damit sie weiter mit dir zusammen sein wollen.

Wenn du dich vor dem Fernseher entspannt hast, ist dieser Druck und die Anspannung des Etwas-machen-müssen weg, deshalb fällt es dir danach leicht, bei dir selber zu sein und dich so zu geben, wie du bist.

Vielleicht meinst du auch, dass du interessant sein musst, weil du selber interessante Leute suchst. Wer für dich nicht interessant genug ist, für den nimmst du dir weniger oder keine Zeit - ist es so? Wenn das so wäre, dann schließt du bei der Angst, dass du nicht interessant genug bist, von dir auf andere. Damit bringst du dann auch andere unter den Druck, dass sie sich erst interessant machen müssen.

Vermutlich wäre es für dich eine Hilfe, wenn du das nächste Mal auch auf den Kontakt mit Leuten eingehst, die du zunächst mal nicht so spannend findest. Zum einen könntest du dort viel leichter ausprobieren, du selbst zu sein, weil du nichts zu verlieren hast. Zum anderen machst du es den anderen auch leichter, dass sie sich selber sein können.

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Vielleicht hast du ne bindungsstörung und willst deshalb den anderen personen in deiner Umgebung nicht dein wahres ich zeigen. Da du aber nicht dein wahres ich (deine persönlichkeit) verwenden kannst um dich mit anderen personen zu verständigen kopierst du einfach die persönlichkeit deines gegenüber was die einfachste lösung ist ( du integrierst dich) . Lass dich nicht von mir beeinflussen muss nicht stimmen ist jetzt nur mal so meine theorie...

Ich kenne das auch aus der weiteren Familie, meist sind das Mädchen, die sehr streng erzogen wurden und früh gelernt haben sich anzupassen, sodass man keine Reibungsfläche, und somit Ärgerpotential, bietet. Diese Menschen sind zudem recht empathisch, kommen gut an, haben aber Probleme Kontakte zu halten, denn der Andere meint ja, jemanden anderen zu kennen.

Das ist sehr schwer...Auch ich hatte das Problem. Ich habe erstmal überlegt wer ich überhaupt bin(Da mir dies auch noch nicht so klar war). Das ist alles schwer zu erklären. ♥ Ich weiß garnicht wie ichs sagen soll,tut mir echt leid! Grüße,Hannah(15)