Ich bin 13 und hasse mein Leben?

4 Antworten

Hey! Also erst mal, es tut mir leid, dass deine Vergangenheit schwierig war! Ich kann dich ganz gut verstehen. Ich bin auch 13 und hab meine Mom verloren, als ich 7 war. Das war total schwer für mich. Für dich muss es auch superschlimm gewesen sein, ohne Papa aufzuwachsen und keinen Kontakt zu haben.

Aber bitte, bitte gib nicht auf. Wenn du bisher alles überlebt hast, dann wirst du auch weiter alles überleben. Ich bin mir ganz sicher, dass du stark genug bist!! Du weißt ja nicht, was noch alles passieren könnte, es könnten ganz viele tolle Dinge passieren, und wenn du dir vorher das Leben nimmst oder abhaust, passieren die nicht. Zum Beispiel könntest du die allerbeste Freundin oder den allerbesten Freund deines Lebens treffen, weil nächstes Jahr eine neue Person in eure Klasse kommt und ihr euch anfreundet. Oder nach dem Abi könntest du vielleicht denn coolsten Studiengang der Welt machen :D Und dir sagen "wow, wenn ich damals aufgegeben hätte, dann wäre ich jetzt nicht an diesem Punkt". Das waren natürlich nur irgendwelche Beispiele, es könnte auch was komplett anderes sein, aber du weißt, was ich meine.

Ich glaube, die nächsten Schritte für dich sollten sein:

  1. Eine richtige Therapie beginnen. Das hat mir sehr, sehr, sehr geholfen. Am Anfang nicht so, aber nach ungefähr einem Jahr wurde damit alles viel besser, weil ich die Tipps benutzt habe, die ich bekommen habe, und weil ich mir alles von der Seele reden konnte und die Therapeutin mich dafür null verurteilt hat. Sag deiner Mutter, dass du zu einer Jugendpsychologin gehen möchtest und eine Therapie brauchst. Sag ihr (ohne ihr Vorwürfe zu machen, sonst wehrt sie sich vielleicht dagegen), dass es dir dann besser gehen würde und eure Beziehung auch besser werden könnte.
  2. Ein Tipp aus meiner Therapie, der mir geholfen hat: Fang ein Dankbarkeitstagebuch an. Das klingt jetzt total dumm, aber es hilft wirklich, glaub mir. Da nimmt man sich einen kleinen Block oder sowas und schreibt jeden Tag nur einen einzigen Satz rein, mehr braucht man nicht (es sei denn, du hast halt Lust, mehr zu schreiben, dann darfst du natürlich). Der Satz muss etwas Positives sein, etwas, wofür du dankbar sein kannst. Einfach eine gute Sache, die heute passiert ist oder die allgemein in deinem Leben gut ist. Das kann z.B. sein "Ich bin dankbar dafür, dass ich ein warmes Bett habe, in dem ich chillen kann" oder "Heute war so gutes Wetter und ich hab die Sonne genossen" oder "Ich bin glücklich darüber, dass ich als Erwachsene mein Leben später selbst bestimmen kann und freue mich darauf". Es kann sogar so etwas sein wie "ich hab heute im Test geschummelt und bin dankbar, dass es nicht aufgeflogen ist! Heute bin ich ein Glückspilz!" :D Also, du musst dich selbst nicht als Engel darstellen oder so. Mit der Zeit beginnt man, diese Dinge wirklich zu glauben und wirklich dankbar dafür zu sein und man wird etwas glücklicher. Und wenn man glücklicher ist, ist man auch ausgeglichener und gerät nicht so oft in Streit etc., es hilft also auch in allen anderen Lebenslagen.
  3. Wenn du wütend auf Freunde oder deine Mutter wirst, dann verlass erst mal die Situation, wenn es möglich ist. Also bevor du jemandem etwas an den Kopf wirfst, was du vielleicht später bereust, denk dir "ich bin gerade wütend, also geh ich aus dem Zimmer und mach etwas Schönes, was mir gefällt und mich beruhigt". Stampf dann nicht wütend weg mit Tür zuschlagen, sondern sag "lass uns später darüber reden, ich bin gerade zu aufgebracht" und geh einfach. Du musst es nicht lächelnd sagen oder so, aber so ruhig wie möglich. Mit der Zeit sieht man nämlich den Streitgrund nicht mehr als so wichtig an und denkt "naja, eigentlich war es eine Kleinigkeit" und regt sich nicht so auf und ein Streit wurde verhindert. Das klappt natürlich nicht immer (manchmal geht die ganze Aggression von der anderen Person aus), aber oft.
  4. Versuch neugierig auf die Zukunft zu sein. Du musst sie dir nicht als perfekt ausmalen, denn das Leben ist nie perfekt, aber sei einfach neugierig, was kommt. Neugier gibt einem den Willen, nicht aufzugeben.

Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen. Die Therapie wäre der wichtigste Punkt. Das hilft mehr als Schulsozialarbeiter etc.

Du bist nicht allein! <3


anonym13idk 
Fragesteller
 17.04.2020, 14:19

Vielen Dank !<3

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ilovehermine  21.04.2020, 13:37
@anonym13idk

Hallo, ich wollte mich nochmal melden und fragen, wie es dir gerade geht! :) Welche Schritte hast du gemacht?

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anonym13idk 
Fragesteller
 23.04.2020, 13:13
@ilovehermine

Mir geht es zurzeit besser :) Ich bin gerade bei meiner Oma und ein kleiner Teil ist schon geklärt, danke für die Nachfrage <3

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Hey, bitte hasse dein Leben nicht! Du bist doch noch so jung, da kann man noch vieles ändern. Allein, dass du deine Fehler bereits einsiehst und bereust ist doch schon ein guter Schritt in die richtige Richtung. :D

Dass du zusätzlich noch hormonellen Stress wegen deiner beginnenden Pupertät hast, macht das ganze natürlich nicht besser. Mir ging es damals in dem Alter genauso. Aber das geht vorbei. Es klingt vielleicht doof, aber Augen zu und durch! Lass dich nicht unterkriegen, arbeite an dir selbst, sei nicht zu stolz Fehler einzusehen, denn diese gehören zum Leben dazu. Dann wird das schon! Glaub mir!

LG und viel Glück! <3

Mit 13 kann man noch gar nicht "so vieles falsch gemacht" haben, denn der größte Teil Deines Lebens liegt noch vor Dir, in welchem Du vieles "richtig" machen kannst. Hast Du Dir mal überlegt, wieso Du mit 13 noch nicht mal strafmündig bist? Weil Du gar nicht beurteilen kannst, was richtig und falsch ist. Also werde mal erwachsen und dann hast Du noch Zeit genug, mit Abstand auf Deine Kindheit zu schauen und ich verspreche Dir: manche Gedanken von heute werden Dir später albern, peinlich oder eben kindlich vorkommen.

In erster Linie bist du es die dir und deinem Verhältnis zu Mutter, Schule und Freunde schadet.

Warum hast du so einen Hass?

Bzw aus welchem Grund machst du diese Sachen von denen du weißt, dass sie falsch sind?


anonym13idk 
Fragesteller
 17.04.2020, 14:03

Meine Mutter hat mich schon immer gehasst wir haben uns noch nie so verstanden wie andere Familien. Sie hat mich immer ohne Grund runtergemacht, schon als ich kleiner war. Das ich etwas nicht schaffe das für nichts zu gebrauchen bin. Besonders als ich das Stipendium annehmen wollte.

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kugel  17.04.2020, 14:05
@anonym13idk

Also bestrafst du sie mit deinem Verhalten?!

Das schadet nicht ihr sondern vor allem dir selbst.

Warum hasst sie dich (was ich mir nicht vorstellen kann). Sie scheint mit dir und deinem Verhalten überfordert zu sein und reagiert - genauso wie du - hilflos und total falsch

Anstatt ihr täglich zu beweisen, dass sie "Recht" hat, solltest du dich positiv verändern. Es wird etwas dauern, bis sie es merkt aber bleibt dran. Für sich selbst und deine Zukunft

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anonym13idk 
Fragesteller
 17.04.2020, 14:10
@kugel

Nein ich bestrafe sie nicht mit meinem Verhalten. Ich habe da wirklich nicht nachgedacht und war egoistisch. Ich bereue es sehr. Sie hasst mich wirklich zu tiefst.

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