Hubschrauber Pilot - Beste Chancen

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Hallo,

Du hast ja noch ein paar Jahre Zeit und bis dahin können sich die Voraussetzungen noch mehrmals ändern.

Aktueller Stand ist, dass Du bei der Bundeswehr bezüglich Ausbildung und Flugstunden am besten aufgehoben bist.

Du hast im Prinzip drei Möglichkeiten, Hubschrauberpilot zu werden:

  1. Lizenzerwerb an einer privaten Flugschule. Das muss noch nicht einmal in Deutschland sein, sondern da stehen Dir alle europäischen Länder offen, da die Ausbildung mittlerweile standardisiert ist. Nachteil: Alles kostet viel Geld und nur mit einer PPL (H) kommst Du nicht weit; eine CPL (H) sollte es schon sein und da wird es teuer. Und die Flugstunden zum Lizenzerhalt müssen ja auch noch bezahlt und abgeleistet werden.

  2. Bei der Polizei. Hier kannst Du bei der Bundespolizei oder den Länderpolizeien mit Hubschrauberstaffel Pilot werden, aber: Du musst schon Polizist sein und kannst Dich dann aus dem aktiven Dienst heraus bewerben. Vorteil: Keine Ausbildungskosten, Du bist schon Beamter und kannst bis zur Pensionierung fliegen, wenn Dein Medical OK ist.

  3. Bei der Bundeswehr. Hier musst Du Dich auf mindestens 16 Jahre verpflichten. Da alle Piloten Offiziere sind, führt der Weg nur über die Eignungsfeststellung als Offizier und danach erfolgt dann die Untersuchung auf "Wehrfliegerverwendungsfähigkeit". Vorteil ist auch hier, dass keine Ausbildungskosten anfallen und Du, falls Du Berufssoldat wirst, bis zur Pensionierung fliegen darfst, wenn Dein Medical OK ist.

Durch die geplanten Umstrukturierungen bei der Bw ist es noch nicht ganz sicher, wie viele Piloten in Zukunft benötigt werden und auch die Zahl und Art der zukünftigen Auslandeinsätze kennt ja niemand.

Zivile Firmen, die Hubschrauberpiloten beschäftigen, nehmen fast nur "Ready Entries", also Piloten mit einigen Tausend Stunden Flugerfahrung. Das können Tätigkeiten im Bereich von Vermessungs- oder Fotoflügen für wissenschaftliche Anwendungen sein, Bohrinselversorgung (hier bieten sich Jobs in Schottland oder Norwegen an), Lotsenversetzdienst, Bergrettung (z. B. in der Schweiz und Österreich), Lastentransporte, Pipelinebau und natürlich auch die Rettungsdienste wie ADAC oder Rettungsflugwacht. Die nehmen z. B. nur Piloten mit mindestens 1.500 bzw. 2.000 Flugstunden.

Die müsstest Du privat erst einmal erreichen. Auch das Schlupfloch, in den USA eine Lizenz zu machen und dort (wegen der günstigeren Stunden) Flugstunden zu sammeln und dann die Lizenz hier umschreiben zu lassen, ist mit Einführung der EASA-FCL zum April 2013 nicht unmöglich, aber doch erschwert worden.

Zum Gehalt: Bei Polizei und Bundeswehr ist es durch den jeweiligen Dienstgrad festgelegt. Dazu kommen die Beamtenzulagen. Und bei den zivilen Firmen wird es stark schwanken; da hängt es von der Art der Tätigkeit ab. Wahrscheinlich zahlt ein Unternehmen in der Ölindustrie mehr als eine Firma, die nur Rundflüge anbietet. Das macht aber keinen Sinn, sich darüber jetzt schon den Kopf zu zerbrechen. Vielleicht existiert die Firma mit dem Supergehalt in 5 Jahren schon gar nicht mehr.

Zu den Flugzeiten, Flugdienstzeiten und Ruhezeiten findet man in der JAR-OPS 3 - Hubschrauber im

ABSCHNITT Q - Flugzeiten, Flugdienstzeiten und Ruhezeiten einen Verweis auf die 2. DVLuftBO. Dort stehen im § 8 die entsprechenden Zeiten:

(1) Die uneingeschränkte Flugdienstzeit jedes Besatzungsmitgliedes zwischen zwei Ruhezeiten beträgt zehn Stunden.

.....

(8) Die Flugdienstzeiten dürfen innerhalb 30 aufeinanderfolgender Tage 210 Stunden, innerhalb eines Kalenderjahres 1 800 Stunden nicht überschreiten.

Diese Regelungen gelten bis zur Neufassung der JAR-OPS 3, die wahrscheinlich 2014 erscheinen wird. Du siehst, alles ist im Fluss, deshalb sind pauschale Aussagen jetzt für die Zukunft mit Vorsicht zu genießen.

rudim1950  08.09.2013, 19:31

Danke für den Stern!

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Dein Vater hat Recht, bei der Bundeswehr. Dir muss bewusst sein dass du mit diesen Beruf in ständiger Gefahr schwebst und auch am Wochenende oder mitten in der Nacht ausrücken musst. Es ist ein knallharter Job, aber du verdienst auch sehr gut, wie viel weiß ich nicht genau. Bitte überlege dir das noch genau, denn bist du dich wirklich für einen Beruf entscheiden musst, dauert es ja auch noch etwas ;)