Hospitation in einer Wohngruppe?

1 Antwort

Das ist wirklich eine ungewöhnliche Aufgabe, ein Angebot zu machen ohne dass es vorher irgendeine Form von Beziehung zu den Jugendlichen gibt finde ich auch nicht besonders günstig.

Ich habe selber lange in einer Wohngruppe mit der Altersgruppe gearbeitet und auch Praktikant*innen und Mitarbeiter*innen betreut. Das wichtigste bei einem ersten Kennenlernen fand ich immer, dass es den Leuten irgendwie gelingt auf die Jugendlichen zuzugehen und ins Gespräch zu kommen. Da braucht es nicht zwingend ein Angebot für, das kann aber natürlich ein guter Einstieg sein.

Vielleicht hast du ja irgendein Interesse, was du ein bisschen einbringen kannst - ein unaufwändiges bastel Angebot, was sportliches, ein Spiel? Küchensachen finde ich oft gut, da wird das aber mit der Vorbereitung vermutlich schwierig so spontan. So zum Jahresanfang kann man sich auch super darauf noch beziehen, ich glaube ich würde wahrscheinlich irgendeine Form von Orakel machen, wachsgießen, Karten legen, etc, das fanden meine Teenies immer super und man kann sogar ein bisschen zu wünschen und Zielen fürs Jahr ins Gespräch kommen wenn die Stimmung das her gibt. Oder du holst eine Tüte Gummibärchen und machst ein Gummibärchenorakel, da findest du im Internet eine Anleitung zu und mit essen catcht man jugendliche doch oft auch wenn sie sonst keine Lust haben. Es wäre auch die Frage ob die Jugendlichen zum Angebot dann kommen müssen oder ob das freiwillig ist - erfahrungsgemäß kannst du je nachdem entweder mit einem super unmotivierten Haufen da sitzen oder nur mit 1-2 Teilnehmer*innen, das ist in der Jugendhilfe leider manchmal schlecht planbar.

Mach dir auf jeden Fall nicht zu viel Stress, gerade wenn es vorab keine Infos zur Gruppe gab wird niemand ein super ausgefeiltes Angebot von dir erwarten sondern es geht hauptsächlich darum, dass die Jugendlichen dich ein bisschen Kennenlernen können und umgekehrt. Sei neugierig, zeig Interesse und stell ein paar Fragen. Nicht zu persönlich natürlich, aber vielleicht kannst du dir ja zum Beispiel von den Jugendlichen was zur WG erzählen lassen statt nur von den Fachkräften. Das freut die meisten, schließlich sind sie ja da die Expert*innen, und du bekommst nochmal einen besseren Einblick und kommst gleich ein bisschen niedrigschwellig ins Gespräch.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sozialpädagogin stationäre Jugendhilfe

noah568 
Beitragsersteller
 02.01.2025, 21:44

Ich habe vielleicht eher an ein simples Spiel gedacht wie zB Parlament oder Ähnliches. Würdest du das auch empfehlen?