Hilfe, ich verstehe F. Kafka nicht! -Der Prozess... Wer kann mir auf die Sprünge helfen?

5 Antworten

Das war auch mein Alptraum damals und das Buch "der Käfer". Es geht um seine Persönlichkeit wie er sich wo und wann fühlt. Viel Spaß bei der Interpretation *würg*

lollich78 
Fragesteller
 28.04.2015, 15:30

danke danke...

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LukasAner  12.03.2020, 18:01

Es geht nicht darum wie sich Kafka fühlt, sondern was er über den Menschen aussagt.
Das Buch heißt auch nicht der Käfer, sondern die Verwandlung. Mein Gott, bevor man sich mit Kafka beschäftigt sollte man vielleicht mal ein wenig über Literatur wissen und die geistige Reife für sein Werk besitzen...ich denke da gerne an Alfred Polgars Vergleich des einfachen Lesers mit der Katze die ins Porzellan Geschäft eingebrochen ist.
Neugierig kratzt sie mit ihren Krallen über die Teure Keramik und zerbricht einige Gefäße, und am liebsten will man nur das sie verschwindet und nie nie wiederkommt...So gehst Du mit den wundervollen Texten Kafkas um,

George hatte schon recht als er die Kunst nur noch für die Elite zugänglich machen wollte.
Warum man in der Schule Kindern, die lieber bei Tiefkühlpizza bleiben sollten, Kaviar vorsetzt (im Übertragenen Sinne) ist mir schleierhaft...

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Da haben sich schon eine Menge Menschen Gedanken gemacht, z.B. der hier: http://www.rither.de/a/deutsch/kafka--franz/der-prozess/die-sprache--das-gericht-und-interpretationen/ Wenn Du "Kafka Prozess Analyse" googelst,  kommt eine Menge.

lollich78 
Fragesteller
 29.04.2015, 17:48

danke erstmal! Aber es soll mir eigentlich nicht das Internet helfen, ich muss es ja eigentlich selbst verstehen können...

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Matrjoshka  29.04.2015, 18:23
@lollich78

Ja, aber manchmal gibt Internet gute Ansätze, falls dir wirklich alles fehlt :)

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Schade, ich komme sieben Jahre zu spät an diese Frage. Ich für meinen Teil liebe Kafka, und habe über den "Prozess" meine Abschlussklausur im Studium geschrieben. Ist länger her. Der "Prozess" ist zum einen eine Art Detektivroman; man möchte erfahren, weshalb K. "verhaftet" wird und was seine Schuld ist. Der Anfangssatz gilt übrigens als einer der berühmtesten der Literaturgeschichte. Das Gericht erscheint als eine höchst dubiose, liederliche und unverständliche Institution, die aber indirekt Anerkennung erfährt, indem K. es "ernst" nimmt und die wie auch immer geartete Gegenseite überzeugen möchte. Wer kennt nicht das Gefühl, nichts auf sich sitzen lassen zu wollen, sogar dann, wenn es eigentlich unwichtig erscheint ... Das ist die "Oberfläche" dieses Romans, die für sich genommen oft zwar skurril wirkt, aber als spannender Stoff bereits wirkt, wirken kann. Gleichzeitig ist diese Erzählung natürlich allegorisch gemeint. Es geht darum, dass wir im Leben ständig Entscheidungen treffen müssen und damit immer auch Schuld-behaftet leben; unser Tun und Lassen hat Konsequenzen und definiert uns in der Welt. Dabei gestehen wir immer anderen Menschen "Kompetenz" und "Befugnisse" zu, übernehmen oder meiden Verantwortung, reden uns etwas ein oder beziehen eine klare Haltung. Was Kafka aussagt, ist, dass diese "Klärungen", die wir vornehmen, immer nur Versuche sind. Stets von Unsicherheit, Manipulation, Selbsttäuschung und Illusionismus unterwandert sind. Wir sind ins Leben geworfen; da gibt es keinen Ausweg. Wer sein Leben nicht lebt, und zwar mit allem, was er hat, fühlt, ist, lädt sich "Schuld" auf. Wer von uns hat nicht schon mal ein "Fräulein Bürstner" auf seine Seite zu ziehen versucht oder Rat geholt bei jemandem, (den man besser gar nicht erst gefragt hätte,) um die eigene Verantwortung ein Stückweit abzugeben? Manche sagen auch, dass Kafka eigentlich Albträume beschreibt und phantastisch ausweitet, und daher die Nähe zum Absurden rührt. Die Psychologie bestätigt übrigens Kafkas Werk in Hinblick auf die "Selbstfindungsaspekte" seiner Romane; jeder Mensch sucht Bestätigungen und Resonanz, und wenn diese ausbleiben, destabilisiert das die eigene Selbstwahrnehmung. Derlei Dinge in einen Roman fließen zu lassen, ist die Novität, die Kafka in die Literatur eingebracht hat. Ich fand das bei allem Grusel wunderschön, weil dieser Autor hellsichtig Dinge benennt, die zuvor nicht oder kaum stattfanden in der Weltliteratur. Auf einer tieferen Ebene kann man bei Kafka zudem die Auseinandersetzung mit Dogmen verschiedener Religionen ausmachen; gerade im Christentum geht es ja viel um Schuld und Todsünden, um die Dialektik aus Sünde, Strafe und Vergebung; darum, wie man "Heil" und ewiges Leben erlangt. Daher sind viele Szenen in dem Roman mit geradezu religiöser Brisanz aufgeladen. Das Buch z.B., dass der ominöse Richter "hochhält", wirkt zunächst wie etwas eminent Wichtiges (= Heilige Schrift?) und entpuppt sich dann als Pornoheftchen. Nicht die einzige Stelle, an der ich lachen musste, so vergnüglich und augenöffnend sind die Allegorien Kafkas. Oder der Fakt, dass die Hauptfigur K. "Chefstellvertreter" ist! Herrlich! Was zur Hölle ist ein "Chefstellvertreter"? Jemand mit hoher Position, keine Frage, jemand mit Machtfülle, aber nur dann, wenn der wahre Chef ausfällt. Eigentlich ist K.´s berufliche Stellung nur formal von Belang, sie ist inhaltsleer wie seine gesamte Existenz. Einfacher gesagt: mehr Schein als Sein! Die Bilder des Malers (ich habe seinen Namen vergessen) sehen alle gleich aus. Warum? Was soll das? Hierin liegt natürlich eine Anspielung auf das christliche Gebot, du sollst dir kein Bild von Gott machen. Die Bilder sagen nichts aus. Im Gegenteil, sie verschleiern eher die Wahrheit. Sie bedeuten nichts, es sei denn, man erkennt, hinter ihren Schein zu blicken. Vielleicht ist das die Kurzformel von Kafkas Schreibansatz: Den schönen Schein demaskieren. Das Allegorische und Symbolische aller Welterscheinungen darzustellen, zu benennen. Wenn das Gericht an deine Tür klopft, hat vielleicht deine Schuld es angezogen. Kafkas eigentliche Rede ist: Wir verstehen unsere Welt zu wenig als symbolisch. Im Buddhismus sagt man, dass der Stein, der dir im Weg liegt, manchmal einer näheren Betrachtung wert ist. Statt ihn einfach zu überspringen, zu ignorieren oder sich darüber zu ärgern. Viele sagen: Hey, das ist nur ein Stein und nur ein dummer Zufall. Kafka hält entgegen: Nichts fällt einem einfach so zu. Und es ist unsere Aufgabe, die Bedeutungen der Dinge und Begegnungen ernst zu nehmen und zu hinterleuchten.

Ich persönlich habe das Buch 'Die Verwandlung' von dem gelesen, war schon ein harter Brocken Arbeit.

Versuch es, das Buch in SInnesabschnitte zu teilen und von jedem eine Inhaltsangabe zu schreiben... Wenn es zu komisch wird, veruch es mal mit Abschnitten (oder Kapiteln), die im Buch virgegeben sind!

Mal ein Beziehungsdiagramm für jeden Charakter und schreib (separat) die genauen Beziehungen der Personen (also was sie über sich und andere denken). Stell dir alles im Kopf vor, also Kopfkino, vielleicht hilft das.

Viel Erfolg beim Arbeiten :) Von Spaß konnte man bei zumindest bei der Verwandlung schwer reden :)

lollich78 
Fragesteller
 29.04.2015, 17:48

danke :)

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Hast Du es denn schon gelesen? Es ist ein sehr gutes Buch......

lollich78 
Fragesteller
 28.04.2015, 15:28

ja ich habe es gelesen...

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