Hilfe bei Alzheimer?
Mir wurde vom Arzt mitgeteilt, dass meine Ehefrau 76 Alzheimer hat. Ich habe es noch ihr nicht gesagt und sie überredet sich in einer Klinik untersuchen zu lassen. Wie soll ich damit umgehen!
3 Antworten
Das wichtigste ist, mit deiner Frau darüber zu sprechen!
Abgesehen davon, dass sie ein Recht darauf hat, zu wissen, was mit ihr passiert, ist es furchteinflößend, nicht zu wissen, was vor sich geht. Wenn die Diagnose kennt, kann sie sich entsprechend informieren, soweit sie das möchte. Dabei kannst du ihr helfen. Informiere dich auch über die neuen Alzheimer Medikamente und sprich das bei einem Arzt an.
Wichtig ist, dass du dir überlegst, wie viel du selbst noch an Pflege leisten kannst. Organisiere ein gutes Sicherheitsnetz mit Personen, die euch beiden helfen können (und sorge dafür, dass deine Frau diese Menschen möglichst früh kennenlernt). Später kannst du über Pflegegrad Geld für einen Pflegedienst bekommen, aber das reicht hinten und vorne nicht.
Informiert euch über Barrierefreiheit bei Alzheimer (z.B. Klebezettel oder gefährliche Gegenstände sichern). Versucht, ihre Selbstständigkeit soweit wie möglich zu bewahren, denn das gibt viel Lebensqualität.
Ja, das werde ich machen, wenn ich dass Ergebnis aus der Klinik habe. Im Moment spielen meine Gefühle Rock and Roll
Hallo!
Das tut mir leid zu hören. Ich bin selbst Altenpflegerin und weiß genau, was das bedeutet.
Was sie tun können, ist die Diagnose zu akzeptieren. Sie können sich über das Krankheitsbild informieren. Leider ist es unumgänglich, dass ihre Frau von der Diagnose erfahren muss. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Betroffene Veränderungen wahrnehmen, diese aber nicht einordnen können. Sie hat ein Recht, die Wahrheit zu erfahren, auch wenn das für alle Beteiligten schmerzhaft sein kann. Während des fortschreiten der Erkrankung ist es wichtig. Professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wie zum Beispiel einen ambulanten Pflegedienst, Tagespflege.
Aber da sie auch betroffen sind, ist es wichtig auf ihre eigene Gesundheit zu achten, um auch weiterhin Ihre Frau unterstützen zu können.
Tägliche Routinen können sehr hilfreich sein. Anfänglich sind auch Erinnerungshilfen, wie ein Kalender nützlich. Es werden nach und nach viele Veränderungen bei ihrer Frau eintreten, sei es der zunehmende Gedächtnisverlust, Schwierigkeiten zu kommunizieren, Veränderung der Stimmung usw.
Ich weiß genau, wie niederschmetternd diese Diagnose ist. Aber sie sind nicht allein und müssen das auch nicht allein bewältigen. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Frau alles erdenklich Gute! Bleiben Sie stark.
Die Zeit, in der sie noch einigermaßen okay ist, gemeinsam nutzen. Und medikamentös behandeln lassen
Hat der Arzt, der die Diagnose gestellt hat, nicht mit ihr gesprochen?
Die Betroffenen wissen es oft schon selbst (so meine Frau, die Ärztin ist). Man muss das gemeinsame Leben umorganisieren. Regelmäßige Abläufe, feste Rituale sind wertvoll. Wichtig ist, neben dem irgendwann erforderlichen Pflegedienst auch eine Person für den Notfall zu haben (etwa wennDu selbst mal krank würdest). Entscheidend ist (was ich auch meiner Frau gesagt habe): Manches, insbesondere das rationale Denken, kann verschwinden. Die Person aber, die wir lieben, bleibt im Kern immer erhalten.
Leider nicht, er war sich anfangs nicht Sicher!
Danke, ich bin selbst 76 aber noch voll Fit im Kopf. Ich habe Angst davor ihr die Wahrheit zu sagen!